Deutschlands Skispringer Karl Geiger während der Qualifikation in Planica in Aktion.

Nordische Ski-WM Deutsche Skispringer in der Qualifikation vorn dabei

Stand: 24.02.2023 19:09 Uhr

Der Slowene Anze Lanisek hat die Qualikation für die erste Einzel-Entscheidung der Skispringer im slowenischen Planica gewonnen. Unter den besten Zwölf waren auch drei Deutsche. Die Medaillenentscheidung fällt am Samstag.

Der Kreis der Medaillenkandidaten auf den Weltmeistertitel von der Kleinschanze ist groß. Was Experten schon vor der WM vorhersagten, bestätigte sich am Freitag (24.02.2023): Die ersten Neun in der Qualifikation lagen innerhalb von zehn Punkten dicht beisammen.

Geiger untermauert Medaillenhoffnung

Hinter Quali-Sieger Lanisek flogen Stefan Kraft (Österreich) und Timi Zajc (Slowenien) auf das Quali-Podium. Karl Geiger überzeugte als Vierter und machte seinem Ruf als "Kleinschanzen-Karle" alle Ehre. Mit 98 Metern untermauerte der 30 Jahre alte Allgäuer, der bei Höhepunkten traditionell groß auftrumpft, seine Medaillenambitionen.

Vorn dabei, aber eben nicht spitze war Andreas Wellinger. Deutschlands größte Medaillenhoffnung segelte auf 97 Meter und damit auf den siebten Platz. Direkt vor dem zweifachen Saisonsieger, der "die Kleine richtig lieben gelernt hat", wurde der Anlauf verkürzt. Wellinger musste warten und hatte vor dem Absprung einen kleinen Wackler drin. Dennoch mischt er beständig vorn mit und gehört zum großen Kreis der Favoriten bei der Goldjagd.

Schmid guter Zwölfter - Eisenbichler mit Luft nach oben

Auch Constantin Schmid, der für seinen Start sogar die interne Quali gegen Philipp Raimund musste, rechtfertigte seine Nominierung und beeindruckte mit starken 98 Metern. Weil Schmid zwei Luken mehr Anlauf hatte, reichte diese Weite am Ende für den zwölften Platz.

Aus dem deutschen Team haderte nur Markus Eisenbichler mit der kleinen Schanze. Nach einem mageren Trainingssprung auf 88 Meter steigerte sich der Bayer in der Quali, war mit 95 Metern und Platz 25 aber von der Weltspitze weit entfernt und ist damit auch kein Medaillenkandidat für die erste Einzel-Entscheidung. Aufgeben ist für den Großschanzen-Experten aber keine Option. Im Interview gab er sich kämpferisch. Er wolle an seiner Anlaufposition arbeiten und dann entspannt in den Sprung kommen. "Ich kenne die Fehler. Wenn ich die vermeide, geht es weit."

Skispringer Constantin Schmid aus Deutschland in Aktion.

Skispringer Constantin Schmid aus Deutschland in Aktion.

Ammann - die Überraschung der Quali

Für eine dicke Überraschung sorgte in der Quali Simon Ammann. Der 41-jährige Routinier aus der Schweiz, der im Weltcup serienweise in der Qualifikation scheiterte und eigentlich nur noch "zum Spaß" springt, war mit einem Traumsatz auf 99 Meter lange der Führende. Erst Schmid löste den Schweizer vom Platz an der Sonne ab. Ammann beendete den Wettkampf als 13.

Senkrechtstarter Raimund nur Zuschauer

Philipp Raimund, der bei der Vierschanzentournee einziger Lichtblick aus deutscher Sicht war, blieb bei der ersten WM-Entscheidung nur die Zuschauerrolle. Er verlor die interne Ausscheidung am Donnerstag gegen Constantin Schmid.

Quali - die Bühne für Exoten

Insgesamt 62 Athleten aus 20 Nationen waren am Start, darunter traditionell auch einige Exoten, die den Weltcup nur aus dem Fernsehen kennen. Zwölf der 62 Springer mussten die Segel streichen und sind am Samstag (17 Uhr im Ticker) bei der ersten Medaillenentscheidung der Skispringer nur Zaungäste.