Nordische Ski-WM WM-Medaille - aber kein Rekord für Skispringerin Althaus
Nächste Medaille für Skispringerin Katharina Althaus. Mit Bronze verpasste die Oberstdorferin beim WM-Springen von der Großschanze aber einen Rekord. Überraschungen gab es auf dem Gold- und Silberrang.
Skispringerin Katharina Althaus hat auch von der Großschanze von Planica eine WM-Medaille gewonnen. Nach drei Goldenen flog die Oberstdorferin am Mittwoch (01.03.2023) zu Bronze. Mit Weiten auf 126,0 und 128,0 Metern musste sich die 26-Jährige nur Überraschungs-Weltmeisterin Alexandia Loutitt aus Kanada und Maren Lundby aus Norwegen geschlagen geben.
Mechler: "Gratulation und Respekt"
Bei wechselnden Winden, häufig verändertem Anlauf im ersten Durchgang und zudem Schneefall im zweiten Durchgang behielt Althaus die Nerven und jubelte nach Rang drei im ersten Durchgang auch über ihren dritten Platz im Finale. Und auch Bundestrainer Maximilian Mechler war zufrieden: "Mit diesen Vorzeichen so einen Wettkampf zu machen und Dritte zu werden – Gratulation und Respekt. Jetzt muss sie erstmal durchschnaufen und alles sacken lassen und den Wettkampf verdauen. Wenn man nach so einem Wettkampf eine Medaille holt, muss man zufrieden sein."
Althaus holte bereits ihre vierte Medaille im vierten Wettkampf von Planica, zuvor von der Normalschanze, im Team und Mixed-Team war sie zu Gold geflogen.
Althaus verpasst Gold-Rekord
Althaus verpasste mit Gold auch einen Rekord. Die 26-Jährige hätte ihren achten WM-Titel holen können, das gelang bei den Skispringern zuvor nur dem Österreicher Thomas Morgenstern. Zudem hätte Althaus als einzige Skispringerin vier WM-Titel bei einer Weltmeisterschaft sammeln können. Das misslang - dafür gehört Althaus zum erlesenen Kreis mit Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Markus Eisenbichler, die bei einer WM je drei Goldene gewannen.
Loutitt und Lundby - Überraschungen auf Gold- und Silberrang
Großschanzen-Weltmeisterin wurde so die erst 19-jährige Alexandria Loutitt, die auf 134,5 und 136,5 Meter flog und damit die erste Skisprung-Medaille für Kanada seit 1983 holte. Vor der WM war Loutitt erst bei 20 Weltcups am Start, feierte dabei im Januar im japanischen Zao einen Sieg. Schon damit hatte sie als erste Kanadierin mit einem Skisprung-Weltcup-Sieg Geschichte geschrieben.
Silber gewann die Norwegerin Maren Lundby: Die einstmalige Dominatorin, die in den vergangenen anderthalb Jahren durch eine schwere Formkrise ging, flog im ersten Durchgang auf Schanzenrekord von 139,5 Metern und sicherte Rang zwei im zweiten Durchgang mit starken 133,0 Metern.
Freitag und Heßler auf 19 und 26
Die Top-Plätze verpassten Pauline Heßler und Selina Freitag. Team- und Mixed-Team-Weltmeisterin Freitag ging mit vorsichtigen Podesthoffnungen ins Springen, wurde im ersten Durchgang aber Opfer der schwierigen Windverhältnisse. Bei Rückenwind und wenig Anlauf landete Freitag schon nach 110,0 Metern und Rang 26. Mit 124,0 Metern im Finale konnte sie sich immerhin um sieben Plätze verbessern und wurde 19.
Heßler wurde bei ihrer WM-Premiere mit 106,0 und 115,0 Metern 26. Dabei verlor sie nach Rang 18 im ersten Durchgang im Finale noch acht Plätze. Auch Heßler erwischte schlechten Wind und sagte nach dem Wettkampf in der Sportschau: "Die Bedingungen waren sehr wechselhaft. Beim ersten Sprung war Wind, im zweiten kam noch Schnee dazu. Blöd gelaufen, beim nächsten Mal wird es besser."
Mechler: "So ein Durcheinander"
Bundestrainer Maximilian Mechler verzog in beiden Duchgängen immer wieder das Gesicht und schüttelte den Kopf: "Aus unserer Sicht müsste man länger warten, dass alle bei gleichen Bedingungen springen. Dass alle Rückenwind oder alle Aufwind haben. Und nicht so ein Durcheinander", schimpfte der 39-Jährige nch dem ersten Sprung in der Sportschau.