Nordische Ski-WM Kombination - Schmid gewinnt bei furiosem Riiber-Comeback Silber
Jarl Magnus Riiber ist und bleibt der König in der Nordischen Kombination. Bei der WM in Planica gewann er eindrucksvoll vor Julian Schmid.
Jarl Magnus Riiber ist zurück, und alles ist wie immer. Der Überflieger aus Norwegen schnappte sich am Samstag (25.02.2023) die Goldmedaille im Einzelwettbewerb in der Nordischen Kombination. Dahinter tobte ein Kampf um die Medaillen.
Das bessere Ende hatte Julian Schmid für sich. Der Oberstdorfer explodierte am letzten Anstieg gut 800 Meter vor dem Ziel und brachte die entscheidenden Meter zwischen sich und Franz Josef Rehrl (Österreich). Schmid gewann Silber. Rehrl blieb Bronze.
Vier Deutsche in den Top Ten
Vinzenz Geiger, der auf der Schanze Pech mit dem Wind hatte, lief vom 15. auf den vierten Platz vor. Zu Bronze fehlten am Ende 20 Sekunden. Manuel Faisst wurde Fünfter, und Eric Frenzel krönte das starke deutsche Teamergebnis als Neunter. "Der Lauf ging richtig gut. Wir hatten Bombenmaterial an den Füßen", sagte Frenzel, gab aber zu: "Ich hatte mir noch etwas mehr erhofft."
Riiber mit starker Rückkehr nach langer Pause
Gegen Seriensieger Riiber war dagegen kein Kraut gewachsen. Der Norweger, der wochenlang pausieren musste, war nach dem Springen als Erster gemeinsam mit dem nicht so laufstarken Japaner Ryota Yamamoto gestartet. Er hing seinen Widersacher früh ab und lief zu einem Start-Ziel-Sieg. Dabei hat Riiber schwere Zeiten hinter sich und kämpfte mit gesundheitlichen und mentalen Problemen.
Jarl Magnus Riiber jubelt über seinen Weltmeistertitel
Wegen einer Parasiteninfektion war lange nicht klar, ob er für die WM tatsächlich in Form sein wird, dazu starben seine Großeltern kürzlich innerhalb weniger Stunden. In Planica meldete sich Riiber stark zurück. Sein fünfter Weltmeistertitel war zu keiner Phase in Gefahr.
Schmid taktisch klug zu Silber
Der dreimalige Saisonsieger Schmid war als Dritter 25 Sekunden nach Riiber und dem nicht so laufstarken Japaner Ryota Yamamoto in die Loipe gegangen. Gemeinsam mit Rehrl machte sich der Oberstdorfer auf die Verfolgung, merkte aber früh, dass Riiber an diesem Tag nicht zu schlagen war.
Während der Kombi-König seinen Vorsprung langsam, aber stetig ausbaute, wurde Yamamoto von Schmid und Rehrl nach knapp vier Kilometern eingefangen. Bummeln konnte das Trio nicht, denn von hinten drohte bereits Ungemach.
Eine große Gruppe, um Manuel Faisst und Topläufer Jens Lurås Oftebro aus Norwegen kam immer näher und hatte zur Halbzeit des Rennens nur noch 30 Sekunden Rückstand. Auch Vinzenz Geiger und Eric Frenzel, 1:30 Minuten nach Riiber gestartet, holten mit Siebenmeilenstiefeln auf und waren nach fünf Kilometern am Ende der Gruppe, die die Medaillen noch im Blick hatte.
Schmid und Rehrl hatten aber noch Sprit im Tank, verschärften gut zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo und machten die Medaillen damit unter sich aus. Beide lieferten sich einen spannenden Zweikampf. Wie schon im Weltcup hatte Schmid den besseren Punch und jubelte über Silber. "Es war einfach ein gutes Rennen. Ich hab mich gut mit Franz Josef abgewechselt und bin sehr glücklich", sagte Schmid im ZDF.