Nordische Ski-WM Norwegische Langläufer beherrschen den WM-Skiathlon
Drei Norweger stehen im Skiathlon ganz oben - doch Johannes Hoesflot Klaebo steht nicht ganz oben. Friedrich Moch schafft das beste deutsche Ergebnis seit zehn Jahren.
Johannes Hoesflot Klaebo, der im Sprint sein siebtes WM-Gold gefeiert hat, konnte im Skiathlon weder bei Weltmeisterschaften noch bei Olympia bisher eine Medaille gewinnen. Das sollte sich am Freitag (24.02.2023) ändern. Allerdings war sein Landsmann Simen Hegstad Krueger noch ein wenig schneller, so dass es für Klaebo "nur" zu Silber reichte. Bronze sicherte sich Sjur Roethe, ebenfalls aus Norwegen.
Auch der stärkste Deutsche am Start, Friedrich Moch, nutzte die Chance und setzte mit Platz sieben ein Ausrufezeichen. Das gelang einem Deutschen im Skiathlon das letzte Mal vor zehn Jahren, bei einer WM ist es sogar das beste Ergebnis seit 14 Jahren in dieser Disziplin.
Moch mit Führungsgruppe unterwegs
Nach dem Start in das 30-Kilometer-Rennen blieb das große Starterfeld zunächst sehr nah beieinander. Das Tempo wurde von den Spitzenläufern noch gering gehalten. Am Ende der zweiten Runde erfolgte dann aber die erste Tempoverschärfung, eine Führungsgruppe von etwa 15 Läufern konnte sich unter der Führung des Finnens Ivo Niskanen absetzen.
Der Allgäuer Friedrich Moch war der einzige Deutsche, der sich in der Topgruppe halten konnte. Die Routiniers Lucas Bögl und Jonas Dobler, sowie Albert Kuchler, für den es die erste WM ist, konnten das Tempo nicht mitgehen.
Norwegen vorne weg nach Ski-Wechsel
Bis zum Skiwechsel nach 15 Kilometern veränderte sich an dieser Situation nicht mehr viel, die Spitzengruppe blieb in der gleichen Form zusammen. Mit dabei waren neben Moch unter anderem auch Klaebo, sein Teamkollege Paal Goldberg und der Schwede William Poromaa.
Friedrich Moch gelang der Wechsel auf die Skating-Ski sehr gut, er ging als Achter in die zweite Hälfte des Rennens. Die weiteren Deutschen im Feld waren weiter um den zwanzigsten Platz unterwegs. Auf der ersten Runde im freien Stil löste sich die Führungsgruppe dann auf, denn die Norweger Krueger und Roethe machten nun Tempo. Nur der Teamkollege Klaebo konnte den Ausreißversuch der Teamkollegen kontern. Moch konnte sich weiterhin in den Top Ten behaupten.
Norwegen überragt
Nach gut zwanzig absolvierten Kilometern sah alles danach aus, dass Klaebo seine erste WM-Medaille im Skiathlon feiern würde. Die Teamkollegen Krueger und Roethe hatten ihn zwar deutlich hinter sich gelassen, der Abstand Klaebos auf seinen direkten Verfolger Poromaa war aber auch bereits auf über zehn Sekunden angewachsen. Es zeichnete sich also ein norwegischer Dreifacherfolg ab.
An Krueger kam kein Konkurrent mehr ran, er lief souverän zu Gold. Hinter ihm kam Klaebo aber noch auf dem Silberrrang und Roethe auf Platz drei ins Ziel. Mit Paal Goldberg auf Rang vier wurde der norwegische Vierfach-Sieg perfekt. Der 22-jährige Moch zog sein Rennen weiterhin stabil durch und behauptete am Ende Platz sieben. Das bedeutete den ersten Top-Ten-Platz für einen Deutschen im Skiathlon seit 2013.
Jonas Dobler beendete das Rennen auf einem guten 15. Platz, Albert Kuchler verpasste die Top 15 als 17. nur knapp und Lucas Bögl vervollständigte das deutsche Ergebnis auf Rang 33.
Moch: Für ganz vorne fehlte die Kraft
"Das war ein sehr guter Start, so wie ich es mir erhofft habe. Ich habe kurz gedacht: Vielleicht bekomme ich die da vorne, aber da hat die Kraft nicht mehr gereicht", sagte Moch nach dem Rennen im ZDF. Bundestrainer Peter Schlickenrieder war mit der Leistung des 22 Jahre alten Youngsters sehr zufrieden: "So ein Ergebnis beim wichtigsten Rennen der Saison, das muss man als junger Sportler erstmal schaffen."