Nordische Ski-WM Deutsche Langlauf-Teams sprinten an den Medaillen vorbei
Nach dem Olympia-Gold-Coup vor einem Jahr hegten die deutschen Langläuferinnen im Teamsprint bei der WM Medaillenhoffnungen. Am Ende gingen sie am Sonntag (26.02.2023) aber leer aus. Erwartungsgemäß gab es auch für die deutschen Männer nichts zu holen.
Jonna Sundling und Emma Ribom gewannen den Teamsprint der Frauen bei der Weltmeisterschaft in Planica. Nach 8,4 Kilometern flogen die Schwedinnen nach 19:40,7 Minuten ins Ziel. Norwegen verteidigte Silber vor dem Team der USA.
Victoria Carl und Laura Gimmler liefen auf den vierten Platz und damit an den Medaillen vorbei. "Schade, dass es die Holzmedaille ist", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im ZDF: "Beide Mädels haben ein Top-Rennen hingelegt. Aber mit einer Medaille habe wir heute leider nichts zu tun gehabt."
Starkes Rennen nicht gekrönt
Sechs Staffeln setzten sich früh in dem extrem schnellen Rennen ab. Mittendrin das deutsche Duo. Gimmler und Carl hielten sich perfekt auf dem vierten Platz - und damit im Windschatten der Top-Favoriten Schweden, USA und Norwegen.
Während die Schweiz abreißen lassen musste, blieb das deutsche Team hartnäckig am Spitzentrio dran. Ab der Hälfte des Rennens war es ein Fünfkampf um die drei Medaillen - und die Lokomotive spielte unentwegt das US-Duo.
Gimmler geht die Puste aus
Die deutschen Medaillenhoffnungen platzten auf der vorletzten Runde. Gimmler brach beim letzten Anstieg ein und musste die USA, Schweden und Norwegen ziehen lassen. Bundestrainer Peter Schlickenrieder sprach später im ZDF von einem "Laktatstau".
Gimmler verlor auf kurzer Distanz fast neun Sekunden, zu viel für Carl. Die Thüringerin, die vor einem Jahr sensastionell Olympia-Gold an der Seite von Katharina Hennig gewonnen hatte, versuchte auf der Schlussrunde alles, konnte den Rückstand aber nicht mehr zulaufen. Am Ende blieb Blech statt Edelmetall. "Neun Sekunden sind nicht möglich, wenn vorn zusammengearbeitet wird", sagte Schlickenrieder, der gern eine Medaille gewonnen hätte, seine Mädels aber für ein starkes Rennen lobte.
Hennig verzichtete
Katharina Hennig, Spezialistin im klassischen Bereich, verzichtete auf den Teamsprint, der in Planica in der Skating-Technik gelaufen wurde.
Männer: Moch/Brugger bei Norwegen-Sieg chancenlos
Das deutsche Männer-Duo mit dem Top-Talent Friedrich Moch und Janosch Brugger beendete den Teamsprint auf einem guten siebten Platz. Der Sieg ging wie erwartet an Norwegen. Paal Golberg und Johannes Hoesflot Kläbo mussten sich bei ihrem Goldtriumph länger als erwartet der Konkurrenz erwehren.
Die Italiener mit Frederico Pellegrino und Francesco de Fabiani lieferten dem Titelverteidiger bis auf die letzten Meter stark Paroli. Am Ende setzte sich Kläbos Klasse aber durch. Frankreich lief auf den dritten Platz.
Moch in blendender Form
Moch/Brugger durften mit Platz sieben sehr zufrieden sein. Vor allem der 22-jährige Moch zauberte ein phantastisches Rennen in den Schnee von Planica und zeigte sich wieder in guter Laufform. Beim kommenden 15-Kilometer-Rennen ist Moch in dieser Form auf jeden Fall ein Topplatz zuzutrauen.
Auch Brugger, der in der Qualifikation noch enttäuscht hatte, bekam Lob vom Cheftrainer. "Janos ist ein Heißblut, der gern mal überzieht. Umso höher ist es zu bewerten, dass er in der Schlussrunde ruhig geblieben ist", so Schlickenrieder im ZDF.