Vorjahressieger in Seefeld: Johannes Lamparter

Nordische Kombinaton in Seefeld Highlight-Wochenende für die Kombinierer

Stand: 02.02.2024 08:50 Uhr

Als "Mekka" der Nordischen Kombination wird das "Nordic Triple" in Seefeld bezeichnet. Der Wettkampf sticht vor allem durch sein besonderers Format heraus.

Von Marjorie Maurer

Drei Wettbewerbe in drei Tagen, drei unterschiedliche Distanzen und doppelte Weltcuppunkte: Von Freitag bis Sonntag machen die Nordischen Kombinierer Halt beim prestigeträchtigen "Nordic Triple" in Seefeld.

Ohne Weltmeisterschaft und Olympische Spiele zählt der Weltcup in Tirol zum Höhepunkt der Saison und wird daher gern als "Mekka" der Kombinierer bezeichnet.

Das Format

Vor allem das Format der Wettkämpfe macht den Weltcup so besonders. Anders als bei herkömmlichen Wettbewerben steht der Sieger erst nach drei abgeschlossenen Wettkampftagen fest.

Am Freitag gehen alle gemeldeten Athleten an den Start, eine separate Qualifikation ist nicht nötig. Die Laufdistanz beträgt 7,5 Kilometer. Die besten 50 qualifizieren sich für den Wettbewerb am Samstag, wo es nach dem Springen auf die 10-Kilometer-Distanz geht. Die besten 30 des Tages gehen am Sonntag, dem letzten Wettkampftag, an den Start und laufen abschließend 12,5 Kilometer.

Fehler sind nicht erlaubt: Wird jemand disqualifiziert oder kann den Wettkampf nicht beenden, wird er vom Wettbewerb ausgeschlossen. Durchgängig wird auf einer HS 109-Meter-Schanze gesprungen.

So entscheidet sich erst am Sonntagnachmittag, wer die "Triple-Trophäe" mit nach Hause nimmt. Gleichzeitig darf sich der Sieger auch über ein doppeltes Preisgeld freuen.

Die Punktevergabe

Unterschiede gibt es auch auch in der Punktevergabe. Für die Wettkämpfe am Freitag und Samstag erhalten die Kombinierer nur die Hälfte der ansonsten regulären Punktzahl. Für einen Sieg gibt es statt 100 Punkte nur 50. Am Sonntag werden die Punkte aber wieder anders verteilt. Hier gibt es doppelt so viele: 200 statt wie gewohnt 100.

Riiber Favorit, Lamparter weiter fraglich

Klarer Favorit dürfte wieder einmal Jarl Magnus Riiber sein. Der Norweger dominiert den Weltcup und führt die Gesamtwertung deutlich an. Doch auch der Österreicher Stefan Rettenegger dürfte sich Chancen auf eine Top-Platzierung ausrechnen. Der 21-Jährige, der am Samstag seinen Geburtstag vor heimischer Kulisse feiert, überzeugt in dieser Saison. Zuletzt stand er fünfmal in Folge auf dem Podest.

Ob Vorjahressieger und Lokalmatador Johannes Lamparter an den Start gehen wird, ist noch unklar. Der Tiroler hat weiterhin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Sollte es für eine Teilnahme reichen, schließt der 22-Jährige aber trotzdem eine Titelverteidung aus: "Es wäre ein absoluter Kaltstart. Um das Stockerl mitkämpfen, würde ich nicht für realistisch halten."

Deutsche Kombinierer schwächeln

Für die deutschen Kombinierer um Manuel Faißt, Johannes Rydzek, Julian Schmid, Vinzenz Geiger und Terence Weber läuft es derzeit nicht wie geplant. Mit Podestplätzen hat das Team kaum etwas zu tun. Am vergangenen Wochenende erreichte Geiger mit einer starken Aufholjagd im Laufen zwar einen Achtungserfolg, ansonsten sind die positiven Ergebnisse in dieser Saison aber überschaubar. In der Gesamtwertung liegt Faißt als bester Deutscher auf Platz sieben.

Sportschau-Wintersport-Podcast, 01.02.2024 12:00 Uhr

Seit 2023 auch Frauen am Start

Seit vergangenem Jahr nehmen auch die Frauen an den Wettkämpfen teil. Insgesamt finden zwei Rennen statt. Die Laufdistanz beträgt jeweils 5 Kilometer. Unterschiede gibt es aber in der Wettkampfform:

Gundersen-Wettkampf

Am Freitag starten die Frauen nach der Gundersen-Methode. Hier werden die Zeitabstände anhand der Sprungweiten ermittelt. Wer am weitesten springt, hat den größten Vorsprung beim Langlauf. Nach dieser Methode finden alle Springen der Männer statt.

Individual-Comapct

Am Samstag gehen die Frauen bei ihrem letzten Wettbewerb in Seefeld an den Start. Hier wird ebenfalls eine 5-Kilometer-Distanz auf der Loipe zurückgelegt. Allerdings werden die Zeitabstände nicht wie beim Gundersen-Wettkampf anhand der Sprungweiten ermittelt, sondern durch die jeweilige Platzierung nach dem Springen. Die Athletin, die am weitesten gesprungen ist, erhält sechs Sekunden Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Die Abstände verringern sich nach hinten raus.

Vor allem laufstarke Athletinnen wie Ida Marie Hagen kommt dieses Format zugute. Die Norwegerin zeigt sich derzeit in einer überragenden Form und konnte am vergangenen Wochenende sogar die Führung im Gesamtweltcup vor ihrer Teamkollegin Gyda Westvold Hansen übernehmen.

Armbruster mit guten Chancen

Aus dem deutschen Team sticht Nathalie Armbruster heraus. Die 18-Jährige überzeugte am vergangenen Wochenende bei ihrem Heimweltcup in Schonach und feierte einen dritten und einen fünften Platz. Aber auch Jenny Nowak als Weltcup-Gesamt-Sechste hat Chancen, vorne mitzulaufen.