Nordische Kombination Riiber in Ramsau vorn - Geiger wird Dritter
Der Vorsprung nach dem Springen war zu groß: Der Norweger Jarl Magnus Riiber hat am Freitag (16.12.2022) die Nordische Kombination von Ramsau gewonnen. Vinzenz Geiger zeigte einen furiosen Lauf und wurde Dritter.
Nach dem Springen war Julian Schmid mit knapp einer Minute Rückstand auf Riiber der beste Deutsche gewesen, doch es zeigte sich schnell, dass er auf den zehn Kilometern in der Loipe keine Chance auf das Podium haben würde.
Oftebro und Lamparter bequem im Windschatten
Ganz anders war das bei Geiger. Er war mit 1:08 Minuten Rückstand auf den Norweger in den Langlauf gegangen und lief permanent am Limit. In seinem Windschatten machten es sich der Norweger Jens Lurås Oftebro und der Österreicher Johannes Lamparter ganz bequem, bis Kilometer acht beteiligten sie sich überhaupt nicht an der Nachführarbeit und ließen den Deutschen allein die Pace machen.
Der Vorsprung von Riiber schmolz zwar drastisch, doch der hatte die Konkurrenz jederzeit im Blick und hätte sicher auch nochmal beschleunigen können. Kurz vor Schluss musste dann Lamparter im Kampf um Platz zwei abreißen lassen, Geiger und Oftebro duellierten sich bis zum Photofinish.
"Abstand liegt an der Schanze"
Am Ende machte Oftebro dann mit einer Zehntelsekunde vor dem Deutschen den Doppelsieg der Norweger perfekt, 7,9 und 8,0 Sekunden Rückstand hatten die beiden da nur noch auf Riiber.
Geiger sagte anschließend am Sportschau-Mikrofon: "Es war ein hartes Rennen für mich, ich habe mich gar nicht so gut gefühlt. Der Abstand zu Jarl Magnus Riiber liegt an der Schanze, heute nochmal drei, vier Meter weiter, dann wäre es wohl ganz eng geworden." Dass sich Ofetebro vorher nur in seinem Windschatten versteckt hatte, nahm ihm Geiger nicht übel: "Ich hätte es wahrscheinlich genauso gemacht. Aber ich wollte halt vorlaufen und alles versuchen."
Noch zwei Deutsche in den Top Ten
Sehr spannend war auch der kampf um die weiteren Top-Plätze. Lamparter rettete Rang vier vor dem nächsten Norweger Jørgen Gråbak. Auf Rang sieben zeigte Manuel Faißt (+54,9 Sekunden) ein Klasse-Rennen, war damit im Langlauf auch noch besser als Riiber. Eric Frenzel (+ 56,0) kam als Zehnter über die Linie, auf den Rängen 13 und 14 folgten Fabian Rießle (+ 1:16,4 Minuten) und Julian Schmid (+ 1:33,4).
Bundestrainer Hermann Weinbuch zog anschließend ein positives Fazit: "Ich bin natürlich zufrieden, ein Stockerl-Platz ist immer das Ziel. Der Vinzenz hat sich anscheinend sehr gut gefühlt und ist dann früh in die Verantwortung gegangen, da konnten die anderen dann im Windschatten laufen und Körner sparen. Den Zielsprint hat er dann ganz knapp verloren - wenn er früher vorne rausgegangen wäre, hätte er da wahrscheinlich bessere Chancen gehabt. Aber er hat auf jeden Fall Eindruck auf die Konkurrenz gemacht, auch auf Riiber, dem er ja fast eine Minute abgenommen hat. Aber auch bei Manuel Faißt, Eric Frenzel und Fabian Rießle waren viele positive Aspekte dabei."