Weltcup Das ist neu im Langlauf und in der Nordischen Kombination
Die FIS hat für die Weltcup-Saison 2024/25 für Langlauf und die Nordische Kombination neue Regeln aufgestellt. Bei der prestigeträchtigen Tour de Ski gibt es eine neue Wertung und auf die Nordischen Kombinierer kommen Änderungen in der Teildisziplin Skispringen zu.
Die größte Regeländerung erfährt die Nordische Kombination in der Teildisziplin Skispringen. Die neuen Vorschriften entsprechen denen der Skispringer, das heißt: weniger Anzüge und andere Gewichtung bei der Punktevergabe bei der Landung.
Die Nordischen Kombinierer müssen in der Saison mit insgesamt fünf Sprunganzügen auskommen, davon drei in der ersten Periode, gefolgt von einem für die Nordischen Ski-WM und einem für die dritte Periode.
Saubere Landung wird wichtiger
Und auch das bei den Skispringern höchst umstrittene neue Benotungssystem wird in der Nordischen Kombination zur Anwendung kommen. Die Sprungrichter können bei einer unsauberen Landung drei statt wie bisher zwei Punkte abziehen.
Der Telemark bekommt dadurch wieder mehr Gewicht. Bei einer "gekachelten" Landung fällt der Abzug von der Höchstnote 20,0 künftig größer aus als bisher.
Frauen erstmals auf der Großschanze
Eine Premiere erleben die Kombiniererinnen. Sie dürfen in diesem Winter erstmals im Weltcup von der Großschanze: "Holmenkollen als Premiere für die Damen auf der Großschanze. Das wird hoffentlich sehr gut. Wir haben im Sommer einen Test gehabt. Das haben sie sehr gut gemacht", freut sich FIS-Renndirektor Lasse Ottesen auf die ersten Großschanzen-Wettkämpfe der Frauen.
Seefeld-Triple: Zurück zum alten Modus
Das Wettkampf-Wochenende "Seefeld-Triple" ist neben der WM in Trondheim für FIS-Renndirektor Lasse Ottesen "der Weltcup-Höhepunkt" im anstehenden Winter: Nach einigen Tests in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Bonus- und Startveränderungen besinnt man sich auf die Tradition: "Wir gehen zurück zum alten System. Die Athleten nehmen das Resultat mit von Tag eins zu Tag zwei und drei. Und dann gewinnt der erste Athlet, der über die Ziellinie fährt, das Triple." Und: Erstmals bestreiten auch die Frauen drei Wettkämpfe, also ein echtes Triple.
"Common waxing" in Schonach
Beim Langlauf in der NoKo gibt es keine Regeländerung, aber eine neue Idee: das gemeinsame Wachsen, das im Langlauf bereits ausprobiert wurde. Jeder Ski wird gleich präpariert. Zur Anwendung kommt das "common waxing" beim Traditionsweltcup Mitte Januar in Schonach.
Individual Compact jetzt häufiger
In der vergangenen Saison wurde das "Individual Compact"-Format eingeführt. Bei diesem Wettkampf ist der Vorsprung oder Rückstand nach dem Springen nicht mehr so gravierend.
Der oder die Sprungbeste startet das Rennen im Langlauf. Die nachfolgenden Starter folgen dann mit festgelegten Abständen, Platz zwei mit sechs Sekunden Rückstand, Rang drei mit zwölf Sekunden, Rang vier mit 17 Sekunden, Platz fünf mit 22 Sekunden Abstand. Die Rückstände werden bis Rang 36 immer kleiner und betragen maximal 1:30 Minuten. Diese neue Wettkampfform kam gut bei Zuschauern und Athleten an und findet diese Saison regelmäßig statt - sogar bei der WM: "Das geht nicht normalerweise so schnell von einem Weltcup-Test zur Weltmeisterschaft. Aber das war im vergangenen Winter sehr guter Test mit sehr positivem Feedback von allen", so Ottesen.
Kombinierer-Massenstart: Bonussekunden werden getestet
Der in der vergangenen Saison neu eingeführte und von einigen Athleten kritisierte Massenstart – erst sind alle Sportler auf der Strecke und dann wird gesprungen – soll beibehalten und angepasst werden: "Die besten Läufer hatten keinen Vorteil, sie konnten sich nicht absetzen", erklärt FIS-Renndirektor Ottesen und kündigt an, dass man sich in diesem Winter um selektivere Strecken bemüht. Außerdem, so Ottesen: "Wir werden in diesem Winter ein Testprojekt mit Bonussekunden starten. Ich hoffe, dass der Lauf dann noch interessanter wird."
Bergtrikot bei der Tour de Ski
Im Langlauf gibt es Änderungen bei der Tour de Ski (28. Dezember - 5. Januar). Die Etappenrennen finden ausschließlich in Italien statt. Austragungsorte sind Toblach und Val di Fiemme. Das soll den Reisestress der Athleten verringern.
Zudem wird es ähnlich wie bei der Tour de France eine eigene Bergwertung mit einem eigenen Trikot geben. Der Sieger erhält ein separates Preisgeld. Gleiches gilt für den besten Sprinter. Die jeweils Führenden der Wertungen haben den Vorteil, in der ersten Reihe starten zu dürfen. Eine Neuerung gibt es auch beim Zeitlimit: Statt 18 Prozent darf der Athlet nun 20 Prozent Rückstand auf den Etappen-Sieger haben.
Vorgehen bei Protestaktionen
Bei der FIS-Tagung im Herbst stand ein weiterer Punkt auf der Agenda. Was tun, wenn das Rennen wegen Protestaktionen unterbrochen werden muss? In der Vergangenheit haben Umweltschützer Weltcups mit ihren Aktionen durcheinander gebracht. Eine einheitliche Regelung gibt es nach wie vor nicht. Die Jury soll von Fall zu Fall entscheiden, wie vorgegangen werden soll.