Der deutsche Kombinierer Vinzenz Geiger freut sich über seine Leistung

Nordische Kombination Vinzenz Geiger gewinnt unverhofft den Gesamtweltcup

Stand: 16.03.2025 16:52 Uhr

Vinzenz Geiger hat sich den Weltcupgesamtsieg in der Nordischen Kombination geholt. Denn der bis dato Führende in der Gesamtwertung, Jarl Magnus Riiber, macht zwei Rennen vor dem Saisonende vorzeitig Schluss.

Ursprünglich wollte der Norweger seine Karriere erst mit dem letzten Saisonrennen in Finnland beenden, nun entschied er sich kurz vor dem Start des zweiten Rennens am Holmenkollen am Sonntag (16.03.2025) anders. Riiber wird die Rennen in Lahti nicht mehr bestreiten und schenkt damit auch den Gesamtweltcup ab. Riiber wird wegen einer chronischen Darmerkrankung mit nur 27 Jahren zum Karriereende gezwungen.

Die nun ärgsten Verfolger von Vinzenz Geiger in der Gesamtwertung liegen zu weit zurück und können ihren Rückstand in den verbleibenden Wettkämpfen nicht mehr aufholen. Den Sieg in Oslo sicherte sich der Finne Ilkka Herola, der erstmals im Weltcup ganz oben auf dem Podest stehen durfte. Geiger holte sich den zweiten Rang, Johannes Lamparter aus Österreich wurde Dritter.

Durch die überraschende Ankündigung von Riiber verkam das Rennen beinahe zur Nebensache. Sprungsieger Herola machte vom Start weg Tempo und schüttelte seinen einzigen Verfolger Franz-Josef Rehrl nach etwas mehr als drei Kilometern ab. So formierte sich hinter ihm eine fünfköpfige Gruppe, der auch Geiger angehörte. Später fielen Rehrl und der Franzose Laurent Mühlethaler ab, sodass Geiger, Lamparter und Stefan Rettenegger den zweiten Platz unter sich ausmachten.

Riiber zelebriert seinen Abschied

Weiter hinten im Feld machte zunächst Riiber Druck, lief von Rang 21 auf acht nach vorne, nur um dann plötzlich Tempo rauszunehmen und sich ans Ende des Feldes fallen zu lassen. Er genoss seinen Abschied in vollen Zügen und bekam kurz vor dem Ziel noch eine Pappkrone überreicht. Im Ziel hatten sich alle Kontrahenten versammelt und nahmen den 78-fachen Weltcupsieger mit einer Sektdusche in Empfang.

Durch sein vorzeitiges Karriereende und dem Auslassen des Kampfes um den Gesamtsieg bleibt es in seinem Trophäenschrank bei fünf großen Kristallkugeln. Mit einem weiteren Sieg hätte er die Chance gehabt, alleiniger Rekordsieger zu werden. So bleibt er gemeinsam mit Eric Frenzel an der Spitze. Zudem holte er elf Weltmeistertitel. Einzig olympisches Gold blieb einem der - wenn nicht sogar dem - besten Kombinierer der Geschichte verwehrt.

Riiber patzt im Springen - Herola mit Rekord

Beim Springen am Mittag hatte es gleich mehrere Überraschungen gegeben. Zu allererst vom Finnen Ilkka Herola, der mit einem Wahnsinnssatz auf 146 Meter einen neuen Schanzenrekord am Holmenkollen aufstellte. Und dann auch der Sprung des Weltcupführenden: Bei schwieriger werdenden Bedingungen kam Geiger auf ordentliche 126 Meter, Riiber aber landete schon bei 110,5 Metern und reihte sich so nur auf Rang 21 ein. Eine völlig ungewohnte Position für den Norweger, was ihm an diesem Tag aber völlig egal gewesen dürfte.

Fixe Zeitabstände im Individual Compact

Im Individual Compact werden im Gegensatz zum Gundersen lediglich 7,5 statt 10 Kilometer gelaufen. Im Gegenzug sind die Zeitabstände zwischen den Startern fix und berechnen sich nicht aus den Punkten für den Sprung, sondern ergeben sich aus der Platzierung.