Langlauf-Weltcup Langläuferin Gimmler fehlt eine Sekunde zum großen Glück
Norwegen dominiert beim Freistil-Sprint im kanadischen Canmore: Kristine Stavaas Skistad und Johannes Hoesflot Kläbo flogen zum Sieg. Für eine positive Überraschung sorgte Laura Gimmler.
Eine Sekunde hat Laura Gimmler vom SC Oberstdorf am Samstag (10.02.2024) zum Einzug in das Finale bei den Langlaufsprints gefehlt. Die Enttäuschung, die es möglicherweise kurz gab, dürfte aber schnell verflogen sein, denn der siebte Platz in einem starken Feld war aller Ehren wert.
Der Sieg ging an die Norwegerin Kristine Stavaas Skistad, die im Finale die zuletzt dominierenden Schwedinnen, Maja Dahlqvist und Linn Svahn, hinter sich ließ. Skistad lief auf der schnellen und technisch anspruchsvollen 1,3 Kilometer langen Strecke clever, schob sich auf der langen Zielgerade an allen Kontrahentinnen vorbei und sagte danach: "Es war schön, die Schwedinnen zu schlagen."
Gimmler - erst Glück, dann Pech
Laura Gimmler hatte zunächst das Glück, was es manchmal braucht und erreichte als einzige deutsche Langläuferin zum Auftakt der Übersee-Reise das Halbfinale, dort zeigte die Deutsche eines ihrer besten Rennen und musste sich nur von Seriensiegerin Linn Svahn (Schweden) und Kristine Stavvas Skistadt (Norwegen) geschlagen geben. Weil die Schwedinnen Johanna Hagström und Maja Dahlqvist im zweiten Halbfinale einen Tick schneller waren, verpasste Gimmler den Sprung in das Finale.
Im Viertelfinale hatte die Allgäuerin zunächst Glück mit einer machbaren Gruppe. Die 30-Jährige lief taktisch klug und ließ sich auf ein "Bummeltempo" ein. Auf der Ziellinie hatte Gimmler dann den besten Schlussspurt und flog in 2:57,31 Minuten ins Halbfinale.
Carls Taktik geht nicht auf
Im Gegensatz zu Gimmler schied Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis) im Viertelfinale aus - und das, obwohl sie deutlich schneller unterwegs war (2:50,6 Minuten). Allerdings war der Lauf der Thüringerin um einiges stärker. Sie bekam es unter anderem mit Sprint-Dominatorin Linn Svahn (Schweden) und Nadine Fähndrich (Schweiz) zu tun. Carls Taktik war schnell klar: Sie versuchte die Konkurrenz mit einem forschen Angang zu überraschen, setzte sich sofort an die Spitze, konnte die erhoffte Lücke aber nicht reißen. Svahn und Fähndrich klebten ihr an den Fersen und zogen auf der Zielgerade vorbei. Carl hoffte als Dritte auf die Lucky-Loser-Wertung - vergebens.
Victoria Carl verpasste die Halbfinals im Sprint in Canmore.
Auch für Lena Keck (TSV Buchenberg) war in der Runde der besten 30 Schluss. Die 23-Jährige, für die das Erreichen der Finales schon ein großer Erfolg war, war in ihrem Lauf 17,6 Sekunden langsamer als Tiril Udnes Weng (Norwegen) und schied chancenlos aus.
Rydzek im Pech
Einen bitteren Nachmittag erlebte Coletta Rydzek. Die Schwester von Kombinierer Johannes Rydzek verpasste als 31. um einen Wimpernschlag haarscharf die Finalrunde. Bei Newcomerin Anna-Maria Dietze (Pulsschlag Neuhausen) war der Rückstand schon etwas größer. Sie schied als 37. in der Quali aus.
Stockbruch bremst Sossau - Kläbo gewinnt
Anian Sossau vom SC Eisenärzt spielte im Viertelfinale der Männer den deutschen Alleinunterhalter, weil Florian Knopf (48./SLV Bernau) und Friedrich Moch (50./Isny) an der Qualifikationshürde scheiterten. Sprintexperte Sossau durfte in seinem Lauf gegen die Creme della Creme antreten und hielt bis zur Zielgerade unter anderem mit Weltcup-Spitzenreiter Harald Oestberg Amundsen aus Norwegen mit. Als die Post richtig abging, konnte Sossau nicht mehr mitmischen, nach einem Stockbruch wenige Meter vor dem Ziel war er machtlos und schied aus.
Das Finale konnte er entspannt als Zuschauer verfolgen und sah den nächsten Sieg des Topfavoriten Johannes Hösflot Kläbo, der die Flucht nach vorn wählte und vor seinem schärfsten Widersacher und Landsmann Erik Valnes gewann. Dritter wurde der Schwede Edvin Anger.
Am Sonntag geht es über die lange Distanz
Am Sonntag geht es in Lake Placid mit den Massenstartrennen über 20 Kilometer bei den Frauen (18 Uhr Live-Ticker bei sportschau.de) und Männern (20.15 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) weiter. Dann hat die deutsche Mannschaft mit Katharina Hennig, Victoria Carl und Friedrich Moch wieder drei heiße Eisen im Feuer.