Neues Großevent ab 2024? Ski-Weltverband hält an Plänen für FIS Games fest

Stand: 09.11.2022 08:19 Uhr

Alle zwei Jahre eine WM und alle vier Jahre Olympia sind dem Ski-Weltverband FIS offenbar zu wenig. Neu dazu kommen soll ein neues Wettkampfformat. Kann das ein Erfolg werden?

Der Ski-Weltverband hält offenbar an Plänen für die so genannten "FIS Games" fest. Der umstrittene FIS-Präsident Johan Eliasch und Generalsekretär Michel Vion rührten zuletzt die Werbetrommel für die Wintersport-Großveranstaltung, die ab 2024 alle vier Jahre stattfinden könnte.

"Wir wollen ein komplett neues, spektakuläres Event für alle Ski-Disziplinen unter dem Dach der FIS schaffen", erklärte Vion dem Schweizer Internetportal skiactu.ch. Der Schwede Eliasch sagte im schwedischen TV-Sender SVT: "Wir sind zu 50 Prozent an den Olympischen Spielen beteiligt. Das zeigt, wie groß wir sind. Und ich würde sagen, dass wir den besten Teil der Olympischen Spiele haben." Dies würde eigene FIS-Spiele rechtfertigen.

Eliasch: "Mehr Aufmerksamkeit"

Eliasch betonte, er wolle bei den FIS Games neben den reichweitenstarken Sportarten wie Skispringen oder Ski Alpin "Disziplinen wie Freestyle oder Snowboard mehr Aufmerksamkeit" schenken. Die Idee für das neue Format geistert bereits seit rund einem Jahr durch den Weltverband. Bisher gab es aber keine klare Entscheidung für oder gegen die neuen Titelkämpfe.

Erste Games 2024 und in der Schweiz?

Die Games sollen alle vier Jahre und dann stattfinden, wenn keine Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften im Kalender stehen. Die Premiere könnte demnach 2024 steigen, als erster Gastgeber ist die Schweiz im Gespräch.

DSV-Geschäftsführer Schwarzbach: "Nicht notwendig"

Der Vorschlag aus der FIS-Spitze stößt jedoch nicht nur auf Begeisterung. "Ich finde es nicht notwendig", sagte etwa Stefan Schwarzbach, Geschäftsführer des Deutschen Ski-Verbandes, im September auf dem "Forum Nordicum". "Ich fand bisher gut, dass es zwischendurch auch mal ein Jahr gibt, in dem man auf den Reset-Knopf drücken kann."

Und auch Stefan Krauß, Vize-Präsident des Sportrechtevermarkters Infront, blickt kritisch auf die FIS-Pläne: "Ich glaube, dass unsere Produkte nicht stark genug sind, um jährlich mit Höhepunkten übersät zu werden. Wir sollten sensibel sein. Denn wie viele zusätzliche Veranstaltungen verträgt ein Verband, ohne dass die Wertigkeit verloren geht", sagte der frühere Ski-Alpin-Fahrer ebenfalls auf dem "Forum Nordicum".

Biathlon soll nicht dabei sein

Eins scheint zudem klar: Biathlon ist bei den "FIS Games" nicht geplant. Biathlon ist zwar ebenfalls eine Nordische Skisportart, hat aber einen eigenen Weltverband und jährliche Weltmeisterschaften. Sonderlich groß scheint das Interesse aber auch nicht zu sein. Zumindest nicht bei den schwedischen Biathleten. So sagte Sprint-Weltmeister Martin Ponsiluoma im schwedischen TV zu den "FIS Games"-Plänen: "Es fühlt sich an, als würden sie aussterben, während wir wachsen."