Biathlon-Weltcup in Östersund Ohne Bö feiert Doll den ersten Saisonsieg
In Abwesenheit der drei Top-Norweger um Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Bö hat Benedikt Doll das 20-Kilometer-Einzelrennen in Östersund gewonnen. Auch Philipp Nawrath und Roman Rees zeigten eine starke Vorstellung und landete auf den Plätzen vier und fünf.
Benedikt Doll hat die Gunst der Stunde perfekt genutzt: Der 32-Jährige (SZ Breitnau) zeigte auf der anspruchsvollen Strecke über die 20 Kilometer in Östersund eine Topleistung und belohnte sich mit seinem ersten Saisonsieg, dem vierten seiner Karriere. Doll blieb als einziger Läufer im Feld am Schießstand fehlerfrei und war auch auf der Loipe einer der Schnellsten.
Von Beginn an war Doll voll da und extrem konzentriert am Schießstand. Weil er fehlerfrei blieb, schüttelte er nach und nach alle Konkurrenten ab und kam nach 48:43,4 Minuten ins Ziel. An diese Zeit kam kein anderer mehr heran. Doll siegte vor dem Italiener Tommaso Giacomel (1 Schießfehler/+ 1:09,1 Minuten) und dem Norweger Vetle Sjåstad Christiansen (1/+ 1:11,5), die aber auch bei null Fehlern nicht an Dolls Zeit herangekommen wären.
Knapp geschlagen auf Rang vier und fünf: Philipp Nawrath (+ 1:51,4) und Roman Rees (+ 2:02,1). Zwei (Nawrath) beziehungsweise ein Fehler beim letzten Stehendschießen (Rees) kosteten die Deutschen den Podestplatz. Johannes Kühn als 18. (3/ + 3:39,3) komplettierte ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis. Lediglich Justus Strelow (3/ + 4:45,2) und David Zobel (5/+ 5:30,1) fielen etwas ab.
Kleine Kristallkugel für Christiansen
Sie alle profitierten mutmaßlich davon, dass die drei im Gesamtweltcup vorne liegenden Norweger Johannes Thingnes Bö, Tarjei Bö und Sturla Holm Laegreid nach positiven Coronatests über die 20 Kilometer nicht am Start waren.
Christiansen sicherte sich durch seinen dritten Platz auch die kleine Kristallkugel im Einzel. Auch Doll schob sich durch seinen Sieg in dieser Wertung noch an dem großen Norweger vorbei auf Platz zwei.
Doll ganz bei sich und mit einem besonderen Highlight
"Ich hab kaum gewackelt und konnte ganz ruhig meine Schüsse absolvieren", so Doll im ZDF: "Ich habe die Abwesenheit der üblichen Favoriten gut genutzt." Am Schießstand wie auf der Strecke habe er sich gut und ganz "bei sich" gefühlt: "Ich hatte gar keinen Stress. Mein Highlight für mich: Das erste Mal null Fehler bei einem Weltcuprennen."
Roman Rees trauerte seinem Fehlschuss und dem verpassten Podium etwas nach: "Ich war nah dran, aber es hat leider nicht geklappt. Trotzdem bin ich froh, so gut durchgekommen zu sein." Nawrath war glücklich mit seinem besten Saisonerfebnis: "Ich wäre schon gerne mit Benny ganz oben gestanden, aber ich bin happy."
Christiansen freute sich still über die kleine Kristallkugel: "Ich bin sehr sehr glücklich. Leider waren die Besten heute nicht dabei, aber dafür kann ich nichts", so der Norweger.