Biathlon-Weltcup Sieg im Sprint: Herrmann-Wick beendet "Trauma von Hochfilzen"
Optimaler Start in die Biathlon-Woche in Hochfilzen: Denise-Herrmann-Wick hat für den ersten Sieg der deutschen Biathletinnen in diesem Winter gesorgt. Die 33-Jährige zeigte beim Sprint ein perfektes Rennen.
Beim Weltcupauftakt der Biathletinnen in Kontiolahti hatten die deutschen Frauen einen Einzel-Podestplatz noch knapp verpasst. Dies sollte sich in Hochfilzen/Österreich nun ändern: Denise Herrmann-Wick zeigte in der Loipe und am Schießstand eine konzentrierte Leistung und siegte am Ende überlegen im Sprint über 7,5 Kilometer.
Bei sonnigem Wetter und an sich günstigen Windbedingungen hatten erstaunlich viele Topstarterinnen ihre Probleme am Schießstand. Schnell war klar: Wer fehlerfrei bleibt, der würde hier heute weit vorne landen.
Fehlerfrei am Schießstand der Schlüssel
Nachdem die im Gesamtweltcup führende Italienerin Lisa Vittozzi (zwei Fehler), die Oeberg-Schwestern (Schweden/je 2), Dorothea Wierer (Italien/1) und auch Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen/1) nicht ohne Fehler durchgekommen waren, war der Weg frei für Herrmann-Wick. Die blieb sowohl im Liegend- als auch im Stehendanschlag ruhig und traf alle zehn Schüsse.
Die 33-jährige Sächsin, die in Ruhpolding trainiert, übernahm damit die Führung, und die hielt bis zum Ende: Marketá Davidová aus Tschechien (+ 18,1 Sekunden) und Julia Simon (Frankreich/+ 20,1) blieben nur die Ränge zwei und drei.
Herrmann-Wick beendet ihr Hochfilzen-"Trauma"
"Mit 0/0, das ist fast wie ein olympiacher Sieg. Hochfilzen ist für mich eine Horrorstrecke, ich bin sehr froh, dass ich dieses Trauma heute überwunden habe", sagte eine glückliche Herrmann-Wick im ZDF. Gerade mit ihrem Stehendschießen war sie mehr als zufrieden: "Gestern im Training habe ich nochmal gut gearbeitet. Ich habe versucht, die Tipps, die ich bekommen habe, in der Praxis umzusetzen. Ich habe dann gut meinen Rhythmus gefunden, auch stehend, so dass ich keinen Stress hatte."
Bei den anderen deutschen Frauen waren ebenfalls gute Platzierungen drin. Wie so viele der Favoritinnen mussten sie die Hoffnung auf vordere Plätze aber am Schießstand begraben. Für Anna Weidel (Kiefersfelden/2), Sophia Schneider (Oberteisendorf/2) und Franziska Preuß (Haag/2) reichte es immerhin noch für einen Platz unter den besten 30 - keine ganz schlechte Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Samstag (Liveticker ab 11.30 Uhr).
Franziska Preuß ist zurück
Insbesondere Franziska Preuß, die in Kontiolahti noch krankheitsbedingt gefehlt hatte, konnte mit diesem Ergebnis leben: "Prinzipiell bin ich erstmal froh, dass sich der Infekt nicht festgehängt hat und ich überhaupt wieder am Start war. Zwei Fehler beim Schießen sind schon ärgerlich, aber wenn die Routine jetzt kommt, wird das auch noch besser."
Für Vanessa Voigt (Rotterode/2) und trotz eines fehlerfreien Schießens auch für Juliana Frühwirth (Tambach-Dietharz) reichte es in Hochfilzen nicht zu einer Top-30-Platzierung.