Beim IBU-Cup in Südtirol Positiver Fluorwachs-Test bei deutschen Biathleten
Erstmals sind in dieser Saison bei deutschen Biathleten in einem Wettkampf Ski positiv auf das seit diesem Winter verbotene Fluorwachs getestet worden.
Beim zweitklassigen IBU-Cup in Martell/Südtirol waren am Donnerstag (04.01.2024) vor dem verkürzten Einzelrennen über 15 Kilometer die Ski von David Zobel und Simon Kaiser bei der Kontrolle aufgefallen. Das teilte der betroffene Zobel am Abend selbst auf Instagram mit. Es waren die ersten Positiv-Tests überhaupt, sowohl im Weltcup als auch im IBU-Cup.
"Wir können uns den positiven Test nicht erklären und sind schon auf der Suche, wie das passieren konnte", schrieb der 27-jährige Zobel, der zuvor in dieser Saison alle acht Einzelrennen im Weltcup bestritten hatte, nun aber nicht für die Wettbewerbe in Oberhof nominiert worden war.
Keine Auffälligkeiten bei weiteren Deutschen
Alle weiteren deutschen Ski für die Einzel, also die von Frauen-Siegerin Julia Kink und ihrer deutschen Teamkollegin Emily Schumann auf Rang zwei, waren problemlos durch die Kontrolle gekommen. Alle Ski sind laut Zobel "genau gleich" präpariert worden. Der Positiv-Test könnte auch auf eine Verunreinigung zurückzuführen sein.
Die Ski von Zobel und Kaiser überschritten den Grenzwert 1,8 und lagen damit im roten Bereich, was eigentlich einer Disqualifikation gleichkommt. Laut Reglement können die Skijäger in diesem Fall aber einmal pro Saison einen neuen Ski nutzen, was beide taten. Bei einem weiteren positiven Test würde es automatisch zu einer Rennsperre kommen, egal ob im Welt- oder IBU-Cup.
Start mit neuen Skiern
Nachdem die zweiten Paar Ski durch die Kontrolle kamen, konnten Zobel und Kaiser starten. Weil sie es aber durch die Verzögerung nicht pünktlich zum Start schafften, erhielten sie eine Zeitstrafe von 30 Sekunden. Dennoch wurde Zobel Siebter, Kaiser kam als 77. ins Ziel.
Wie der Ski-Weltverband FIS setzt auch der Biathlon-Weltverband IBU eine EU-Richtlinie zum Verbot bestimmter Fluorverbindungen als Komplettbann um. Sie gelten als umwelt- und gesundheitsschädlich. Fluor, das unter Normalbedingungen als Gas auftritt, ist extrem wasserabweisend und kann daher für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen.