Nach Podestplatz Diese DSV-Staffel macht Lust auf mehr
Nach einem eher enttäuschenden vergangenen Winter für die DSV-Staffel macht der Podestplatz des deutschen Quartetts im finnischen Kontiolahti Lust auf mehr.
"Eine super geschlossene Mannschaftsleistung", lobte ARD-Experte Erik Lesser die DSV-Staffel nach ihrem zweiten Platz in Kontiolahti. Nur Olympiasieger Norwegen war stärker.
Die Besetzung war mit Justus Strelow, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees etwas ungewöhlich - doch nach dem Achtungserfolg hat sich gezeigt: Bundestrainer Mark Kirchner hat das richtige Händchen bei der Aufstellung bewiesen.
Erfolgreiches Staffel-Debüt für Strelow
Strelow überzeugte in seinem ersten Staffeleinsatz als Startläufer. "Vor dem Start war ich schon sehr aufgeregt. Die Schlussrunde war hart. Aber ich konnte es ganz gut retten", sagte der 25-Jährige im Interview mit der Sportschau.
Kühn lieferte sich einen packenden Zweikampf auf der letzten Runde mit dem Norweger Sturla Holm Laegreid. Doll konnte mit Tarjei Bö mithalten. Für Schlussläufer Rees war Superstar Johannes Thingnes Bö zu überlegen - aber er konnte den Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison, Quentin Fillon Maillet, in Schach halten und verteidigte den zweiten Platz.
Nur "Blech" bei Olympia 2022
Alle vier haben ihre Aufgaben also erfüllt und wecken Hoffnungen, dass die DSV-Staffel wieder in die Erfolgsspur zurückfindet. Der bislang letzte Sieg war im März 2021. Im vergangenen Winter sprang nur ein Podestplatz raus - beim Heimweltcup in Ruhpolding belegte die Staffel den zweiten Platz.
Bei den jüngsten Großwettbewerben ging das deutsche Männer-Quartett leer aus. Den Biathlon-Fans sind die Bilder der letzten WM 2021 in Pokljuka noch in Erinnerung: Startläufer Lesser brach auf der Piste ein und machte früh alle Hoffnungen auf eine Medaille zunichte. Bei den Olympischen Spielen in Peking gab die Staffel im letzten Schießen die Medaille aus der Hand - und musste sich mit dem unliebsamen vierten Platz abfinden.
DSV-Quartett noch "nicht perfekt"
Es ist noch zu früh, eine Prognose abzuliefern, was die junge Saison oder was die Medaillenchancen bei der Heim-WM in Oberhof anbelangt. Auch der neue Männer-Co-Trainer Uros Velepec meinte: "Wir haben es mit einer neuen Besetzung probiert, es war nicht perfekt. Aber die Jungs haben ihre Sache gut gemacht."
Ja, es war nicht perfekt - aber die deutschen Männer konnten bislang in Kontiolahti nicht nur in der Staffel überzeugen. Schon im Einzel sprang ein Podestplatz raus. David Zobel schaffte es über 20 km auf den dritten Platz. Rees wurde Vierter. Der Saisonauftakt lief bislang nach Maß für den DSV - anders als vergangene Saison in Östersund. Da war Philipp Nawrath mit seinem sechsten Platz im Sprint am erfolgreichsten. Doch dieser Einstieg in den Winter in Kontiolahti macht Lust auf mehr!