Stühelrücken im Trainerteam Mark Kirchner nicht mehr Biathlon-Bundestrainer
Mark Kirchner ist nicht mehr Bundestrainer der deutschen Biathlon-Männer. Das gaben der 52-Jährige und der Sportdirektor des deutschen Skiverbandes, Felix Bitterling, am Rande des Weltcups in Oslo in der Sportschau bekannt.
Mark Kirchner ist nicht mehr Bundestrainer der deutschen Biathlon-Männer. Das gaben der 52-Jährige und der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV), Felix Bitterling, am Rande des Weltcups in Oslo in der Sportschau bekannt. Seine Nachfolge werden der bisherige Co-Trainer Uros Velepec und der ehemalige Ski-Langläufer Jens Filbrich als Duo antreten.
Kirchner: "Will den Weg frei machen"
Mark Kirchner hatte sich die Entscheidung reiflich überlegt und mit privaten und sportlichen Gründen erklärt. Er freue sich darauf, nicht mehr "170 Tage im Jahr im Hotelbett zu verbringen. Es ist Zeit, die Koffer in die Ecke zu stellen und mehr Zeit für die Familie und die Enkel zu haben". Der Rückzug hat aber auch sportliche Gründe: "Ich möchte den Weg frei machen, um Impulse neu setzen zu können und das Team zu verjüngen, damit es in der internationalen Spitze bestehen kann", sagte Kirchner in der Sportschau.
Trainerkarriere verlief klassisch
Mark Kirchner und der DSV trennen sich einvernehmlich. Dem Verband will er erhalten bleiben. Kirchner sammelte bereits als Aktiver Titel und Medaillen, wurde dreimal Olympiasieger und siebenmal Weltmeister. Nach dem Karriereende blieb der Thüringer dem deutschen Skiverband als Coach erhalten, trainierte seit 2007 die Männer-Trainingsgruppe am Stützpunkt Oberhof. Kirchners Trainerkarriere verlief sehr klassisch, sukzessive stieg er auf und übernahm mehr Verantwortung.
Nach drei Jahren als Co-Trainer im Weltcup wurde Kirchner vor der Saison 2010/2011 zum Disziplintrainer der Männer befördert. Nach den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang übernahm der ruhige Vertreter seines Fachs auch die nominelle Zuständigkeit für die Frauen. Kirchner formte Arnd Peiffer, Benedikt Doll, Simon Schempp und Erik Lesser zu Weltmeistern. Höhepunkte seiner Amtszeit waren der WM-Staffelsieg 2015 in Kontiolahti und der Olympiasieg von Arnd Peiffer 2018 im südkoreanischen Pyeongchang.
Filbrich gewann zwei Langlauf-Medaillen bei Olympia
Nachfolger Jens Filbrich feierte als Aktiver seine größten Erfolge bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin, als er eine Bronze- und eine Silbermedaille mit der Langlauf-Staffel gewann. Nach dem Ende seiner Laufbahn im Jahr 2014 wurde er umgehend Trainer und arbeitete zunächst mit jüngeren Jahrgängen. Seit 2018 war er parallel leitender Stützpunkttrainer in Oberhof und leitender Nachwuchstrainer im DSV. Filbirch soll die Skijäger jetzt flotter machen. "Wir wollen den Laufbereich verstärken, wir wissen, dass wir hier Defizite haben", so Bitterling.
Jens Filbrich
Sein Wechsel vom Langlauf zum Biathlon wurde nicht von allen im Deutschen Skiverband begrüßt. "Er sollte bei uns als Auswahltrainer den U20-Bereich übernehmen und hinterlässt nun eine Lücke, auch am Stützpunkt in Oberhof", hatte Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter Langlauf im DSV, vor einem Jahr gesagt. Nun wird Filbrich also Bundestrainer der Männer.