Biathlon Herrmann-Wick bei Rutschpartie chancenlos - Schwedin Oeberg gewinnt
Die eisige Strecke und der "gelbe Problemski" haben Denise Herrmann-Wick um die Chance auf eine Topplatzierung gebracht. Während die Deutsche in der Loipe chancenlos war, gab Elvira Oeberg die Stimmungsbremse.
Die Biathlon-Begeisterung im französischen Le Grand-Bornand kennt keine Grenzen. Am Samstag (17.12.2022) kochte das Fass beim Auftritt der Weltcup-Führenden Julia Simon bis zum vierten Schießen über. Lokalmatadorin Simon kam zeitgleich mit der Schwedin Elvira Oeberg an den Schießstand, zeigte aber Nerven und vergab mit zwei Fehlern den möglichen Sieg. Diesen schnappte sich Oeberg, die mit großem Vorsprung vor Lisa Vittozzi aus Italien gewann, Simon wurde Dritte.
Herrmann-Wick in der Loipe chancenlos
Zwischen den Jubel mischte sich auch viel Verärgerung. Vor allem beim deutschen Team. Die Mannschaft haderte mit den Bedingungen, die auch Denise Herrmann-Wick zum Verhängnis wurden. Der Ski, den die Sprint-Dritte nutzt, läuft bei den Eisbedingungen einfach nicht, hat keinen Abdruck und sorgt für eine einzige Rutschpartie. "Es war schwierig, Grip zu bekommen. Mir ist der Ski dauerhaft weggerutscht", sagte Herrmann-Wick am Sportschau-Mikrofon. Am Ende war sie froh, sturzfrei im Ziel gelandet zu sein. Die Platzierung war nebensächlich und die drei Fehler, die sie produzierte, auch. Selbst fehlerfrei hätte es an diesem Tag nicht zum Sieg gereicht. Als Siebte war die Sächsin immerhin die beste DSV-Skijägerin.
In den Kampf um den Sieg lief sie nur in der ersten Runde mit, danach verlor Herrmann-Wick auf der Strecke deutlich und musste aus der Distanz verfolgen, wie die Konkurrenz auf und davon lief. Allen voran Simon. Die Französin lief mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen vom 15 auf den ersten Platz vor und lieferte sich an der Spitze einen Zweikampf mit Oeberg. Die Schwedin, als Achte gestartet, ging nach dem dritten Schießen in Führung, weil Simon einmal in die Strafrunde musste. Mit 15 Sekunden Rückstand kehrte Simon zurück und fegte wild hinterher. Vor dem entscheidenden vierten und letzten Schießen war der Vorsprung auf sechs Sekunden geschmolzen, dann aber patzte die Lokalmatadorin und musste neben Oeberg auch noch Vittozzi vorbeiziehen lassen.
Freut sich über ihren Weltcup-Sieg: Die Schwedin Elvira Oeberg (m.)
Preuß für Massenstartrennen qualifiziert
Glücklich durfte auch Franziska Preuß sein, die einen Sprung vom 24. auf den zehnten Platz machte und sich damit für den Massenstart am Sonntag (14.15 Uhr live in der ARD) qualifizierte. Es war ihr bestes Rennen in diesem Winter. Auch Vanessa Voigt gelang mit zwei Fehlern ein ordentlicher Satz nach vorn. Als 30. gestartet, beendete sie das Rennen als 17. Sophie Schneider landete auf Rang 24, Anna Weidel fiel mit fünf Fehlern auf Platz 44 zurück. Janina Hettich-Walz überzeugte am Schießstand (ein Fehler), stürzte aber und verlor viel Zeit und Selbstvertrauen. Hinter Weidel lief sie auf den 45. Rang.