Biathlet Linus Kesper

Biathlon-WM in Östersund Auch deutsche Junioren laufen zu Staffel-Silber

Stand: 05.03.2025 14:07 Uhr

Die deutschen Biathlon-Junioren haben zum Abschluss der Weltmeisterschaft in Östersund für das zweite Staffel-Silber binnen weniger Stunden gesorgt.

Das deutsche Quartett mit Linus Kesper, Fabian Kaskel, Elias Seidl und Leonhard Pfund musste sich am Mittwoch (05.03.2025) nach einer vor allem am Schießstand starken Leistung (sechs Nachlader) nur den überlegenen Norwegern geschlagen geben und sorgte nach dem Silber-Rennen der Juniorinnen für einen erfolgreichen Abschluss bei den Titelkämpfen in Schweden. Bronze ging an Polen.

Grandioser Start durch Kesper

Kesper, der gemeinsam mit Kaskel Gold in der Mixed-Staffel gewonnen hatte, eröffnete das Rennen für Deutschland und fand nach einem Fehlschuss im Liegendanschlag zügig seinen Rhythmus. Mitfavorit Frankreich musste dagegen schon früh in die Strafrunde. Auch auf der Strecke zeigte sich Kesper in guter Form und baute die Führung mit einer grandiosen Schnellfeuereinlage im Stehen bis zum ersten Wechsel auf 17 Sekunden aus. "Die Aufregung war groß", sagte der deutsche Startläufer in der Sportschau: "Aber ich habe meine Schüsse sauber abgearbeitet. Es hat gut geklappt."

Kaskel stand seinem Teamkollegen in nichts nach - zumindest am Schießstand. Mit je fünf Volltreffern behauptete er zunächst die Spitze, ehe ihm auf der Strecke die Luft ausging. Die Ukraine und Norwegen holten zügig auf und rissen bis zum zweiten Wechsel eine Lücke von 25 Sekunden auf den 21-Jährigen, der nach einer Erkältung noch sichtlich angeschlagen wirkte. "Mir war klar, dass ich es über den Schießstand regeln muss. Das ist mir zum Glück gelungen", meinte Kaskel.

Seidl vermeidet Strafrunde

Das Tempo blieb weiter hoch, Seidl gab sich als dritter Läufer am Schießstand aber ebenfalls keine Blöße und behauptete Rang drei. Während sich die Norweger an der Spitze absetzten, überholte Seidl den völlig erschöpften Ukrainer Khmil Mykhailo. Im Stehen wackelte er bei schwierigen Windbedingungen allerdings, konnte gerade noch die Strafrunde abwenden und übergab zeitgleich mit Polen auf Schlussläufer Pfund. Seidl sprach hinterher von einem "ziemlichem Kampf" am Schießstand: "Wichtig war es, die Strafrunde zu vermeiden."

Gold war angesichts eines enormen Vorsprungs so gut wie sicher an Norwegen vergeben. Im Kampf um Silber konnte sich Pfund mit einem Nachlader zunächst einen kleinen Vorteil gegenüber Polen herausarbeiten und machte im Anschluss auch in der Loipe Sekunden gut. Nach einem weiteren Nachlader im finalen Stehendanschlag war die Silbermedaille in trockenen Tüchern. "Ich habe einfach geschaut, dass ich mein eigenes Rennen mache und zügig durchkomme", erklärte Pfund sein simples Erfolgsrezept.

Drei Goldmedaillen für DSV-Nachwuchs

Insgesamt sprangen für den deutschen Biathlon-Nachwuchs acht Medaillen in Östersund heraus. Die Juniorinnen und Junioren überraschten dabei mit Gold in der Mixed-Staffel, die beiden Silbermedaillen zum Abschluss kaschierten zudem das durchwachsene Abschneiden in den Einzelrennen.

In den Jugendwettbewerben holte das deutsche Team zwei Gold- und drei Silbermedaillen. Vor allem Lukas Tannheimer machte Lust auf mehr. Der jüngere Bruder von Weltcupstarterin Julia Tannheimer gewann im Sprint und lief mit der Staffel zu Silber. Die Frauen-Staffel konnte zudem über Gold jubeln.