Grand Slam in New York US Open - Koepfer und Struff raus, Zverev und Niemeier weiter
Die beiden deutschen Tennisprofis Dominik Koepfer und Jan-Lennard Struff sind in der 1. Runde der US Open ausgeschieden. Alexander Zverev und Jule Niemeier kamen hingegen weiter.
Der 34 Jahre alte Warsteiner Struff verlor am Montag (26.08.2024/Ortszeit) zum Auftakt des Grand-Slam-Turniers in New York gegen den Serben Laslo Djere nach hartem Kampf mit 7:6 (9:7), 1:6, 7:6 (9:7), 4:6, 2:6. Damit folgte Struff nicht seinem Davis-Cup-Teamkollegen Zverev in die zweite Runde und verpasste ein Duell mit Grand-Slam-Rekordturniersieger Novak Djokovic.
Struff: "Es war ein schlechtes Match von mir"
Im dritten Satz wehrte Struff noch sieben Satzbälle seines Gegners ab und bewahrte im Tie-Break die Nerven. Im entscheidenden Durchgang lag der Weltranglisten-35. früh mit einem Break zurück und konnte sich nicht mehr zurück in die Partie kämpfen. "Ich habe einfach nicht gut gespielt, es war ein schlechtes Match von mir", sagte Struff.
Bei Olympia in Paris hatte er vor einem Monat aus Sorge vor einem längeren Ausfall wegen einer Hüftverletzung aus dem Einzel-Wettbewerb zurückgezogen. "Ich habe keine Schmerzen gehabt, habe nur zwischendurch minimal was gespürt, das hat mich heute nicht aufgehalten", sagte Struff.
Koepfer kommt nie an Toplevel heran
Dominik Koepfer unterlag zuvor dem Kasachen Alexander Schewtschenko verdient mit 3:6, 5:7, 7:5, 2:6 und kam zu keinem Zeitpunkt an sein Toplevel heran. Für den 30 Jahre alten Profi aus Furtwangen ist es in New York, wo er 2019 bei seiner ersten Teilnahme gleich das Achtelfinale erreicht hatte, die zweite Erstrundenniederlage in Folge. Gegen die Nummer 61 der Welt hatte der Weltranglisten-83. bei schwülem Wetter von Beginn an Probleme und leistete sich zu viele einfache Fehler. Im dritten Satz bäumte er sich noch einmal auf, am Ende musste er sich aber nach rund drei Stunden Spielzeit geschlagen geben.
Zverev gewinnt deutsches Duell gegen Marterer
Noch früher hatte Alexander Zverev seinen ersten Auftritt, und er gewann auf dem Court in Flushing Meadows mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:2 gegen seinen deutschen Landsmann Maximilian Marterer und musste dabei nur phasenweise an seine Leistungsgrenze gehen. In der zweiten Runde trifft der Olympiasieger von Tokio 2021 auf Alexandre Muller aus Frankreich.
"Es war nicht leicht, er kennt mich und er war ja auch bei Olympia mein Zimmerkollege. Es war ein kniffliges Spiel", sagte Zverev nach dem Duell mit Marterer, der in der Qualifikation eigentlich gescheitert und nur durch die Absage des Finnen Emil Ruusuvuori ins Hauptfeld gerutscht war.
Zverev fügte später am Sportschau-Mikrofon an: "Ich bin weiter, das ist die Hauptsache. Natürlich muss ich mein Spiel immer noch verbessern. Ich habe im Training eine super Woche gehabt, super Tennis gespielt. Und das muss ich jetzt auf dem Platz auch zeigen."
Zverev hadert in zweitem Satz mit seinem Spiel
Gegen den Nürnberger (Nummer 100 der Welt) startete Zverev druckvoll. Der French-Open-Finalist ist eigentlich kein Fan von Matches am Morgen, am Montag machte ihm der frühe Spielbeginn (11 Uhr Ortszeit) zunächst aber wenig aus.
Bei heißen Temperaturen in der US-Metropole haderte Zverev im zweiten Satz mit seinem Spiel, leistete sich mehrere Schwächephasen, schimpfte viel - und gab den Satz ab. Von seiner Topform für den angestrebten Grand-Slam-Titel war er noch weit entfernt.
Danach berappelte sich Weltranglistenvierte aber wieder und nutzte nach 2:52 Stunden Spielzeit seinen ersten Matchball zum Sieg. Seit seinem Hauptrunden-Debüt 2015 hat Zverev beim letzten Major des Jahres bisher immer die zweite Runde erreicht.
Djokovic ohne Probleme
Im Halbfinale könnte Zverev auf den Titelfavoriten Novak Djokovic treffen. Der Serbe bezwang den Qualifikanten Radu Albot aus Moldau klar mit 6:2, 6:2, 6:4. Djokovic strebt seinen insgesamt 25. Grand-Slam-Titelgewinn an. Im Arthur-Ashe-Stadium von New York gewann er zum 78. Mal - öfter als jeder andere männliche Tennisspieler. "Es ist das größte und lauteste Stadion, das wir in der Geschichte unseres Sports haben. Es ist eine elektrisierende Atmosphäre", sagte Djokovic kurz nach Mitternacht. "Die Nightsessions sind das Beste in der Welt."
Niemeier bezwingt Ukrainerin Jastremska
Jule Niemeier schaffte zum Auftakt der US Open eine kleine Überraschung. Die 25 Jahre alte Dortmunderin bezwang die Ukrainerin Dajana Jastremska nach 3:10 Stunden mit 6:4, 6:7 (3:7), 6:4. "Es war von beiden ein sehr, sehr gutes Match. Es war über drei Stunden auf sehr hohem Niveau. ", sagte Niemeier der Sportschau. Der Sieg sei "extrem wichtig, gerade weil es auf Hartplatz in den letzten Wochen noch nicht so gut lief".
Immer wieder versuchte sich die Weltranglisten-101. in den Pausen mit Eisbeuteln abzukühlen. Ihre favorisierte und an Position 32 gesetzte Kontrahentin ließ sich nach dem zweiten Durchgang am Rücken behandeln und musste sich am Ende geschlagen geben. Niemeier trifft nun auf Moyuka Uchijima aus Japan. Sie schlug Tamara Korpatsch 3:6, 6:3, 6:4.
Maria in zwei Sätzen weiter, Siegemund raus
Auch Tatjana Maria löste am Montag das Ticket für die zweite Runde. Sie schlug Solana Sierra aus Argentinien mit 6:2, 6:3. Für Maria ist es in New York der erste Zweitrundeneinzug seit 2018. Sie trifft nun auf Titelverteidigerin Coco Gauff (USA), die Varvara Gracheva (Frankreich) besiegte.
Laura Siegemund verlor indes ihr Erstrundenspiel gegen die Australierin Maya Joint in zwei Sätzen mit 4:6, 5:7.
Thiem bei letztem Grand Slam chancenlos
Der 30 Jahre alte Österreicher Thiem hat sich derweil chancenlos von der Grand-Slam-Bühne verabschiedet. Thiem, der nach der Saison seine Karriere beendet, unterlag dem Lokalmatadoren und Vorjahres-Halbfinalisten Ben Shelton in seiner Erstrundenpartie deutlich mit 4:6, 2:6, 2:6.
"Ich möchte mich einfach für die ganze Unterstützung bedanken. Es ist zehn Jahre her, dass ich hier zum ersten Mal gespielt habe, und ich hatte meinen größten Erfolg auf diesem Platz", sagte Thiem, dessen Triumph 2020 wegen der Corona-Restriktionen nur von wenigen Menschen vor Ort verfolgt werden konnte.
Im Arthur Ashe Stadium, wo er vor vier Jahren mit dem Fünfsatz-Sieg im Finale gegen Zverev den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert hatte, durfte er das erste Spiel der diesjährigen US Open in der mehr als 23.000 Fans fassenden Arena bestreiten.
Wie in der vergangenen Jahren erreichte Thiem aber auch am Montag nicht mehr sein früheres Weltklasseniveau. Nach einer schweren Handgelenksverletzung 2021 hatte Thiem lange pausieren müssen, den Anschluss an die Spitze schaffte er nicht mehr. In New York war der zweimalige French-Open-Finalist dank einer Wildcard dabei.