VfB-Trainer Sebastian Hoeneß versucht kurz nach der Partie die Niederlage (3:4) bei Bayer Leverkusen zu verkraften.

Endspurt in der Bundesliga | Analyse VfB Stuttgart: mehr Tore, mehr Siege, dann klappt's auch mit Europa

Stand: 26.03.2025 07:00 Uhr

Die Saison der Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Vizemeister VfB Stuttgart hängt noch ein bisschen seinen Erwartungen hinterher. Hoffnung macht das Restprogramm der Schwaben.

Wie ist die Lage?

Vereinstechnisch betrachtet ist es aktuell rund um die VfB-AG erfreulich ruhig, fast schon beschaulich. Auf dem Posten des Präsidenten scheint sich mit Dietmar Allgaier eine gewisse besonnene Kontinuität einzustellen. Die sportliche Lage ist dagegen so lala. Nach dem 26. Spieltag stehen die Schwaben auf Platz zehn. In der vergangenen Vizemeister-Saison grüßte das Team um Trainer Sebastian Hoeneß zu diesem Zeitpunkt von Position drei.

Schon klar, nur die üblichen verdächtigen Berufsoptimisten haben erwartet, dass es der VfB danach gleich wieder in diese königliche Region schaffen wird. Aber die Teilnahme an den internationalen Wettbewerben war und ist der Anspruch des VfB Stuttgart - daran wird er gemessen. Momentan fehlen diesbezüglich fünf Punkte auf den 6. Platz. Apropos Kontinutität: ein ganz wichtiges Signal nach innen, nach außen und nach überall hin, war die Vertragsverlängerung mit Trainer Sebastian Hoeneß. Das schafft Sicherheit und Stabilität wie der Brustring auf dem Trikot.

Wo klemmt's noch?

Da sticht sofort das Thema Chancenverwertung ins Auge. Zu oft hörte man in dieser Saison nach einer Partie, dass da "mehr drinnen" gewesen wäre. Zuletzt wurde fünfmal in Folge eine Führung verspielt - Vereins-Negativrekord. Der VfB Stuttgart könnte nun am Samstagabend (18:30 Uhr) in Frankfurt zum ersten Bundesliga-Team seit 1963 werden, das sechsmal in Folge nach Führung nicht gewinnt! Ein wichtiger Faktor dabei ist die Torflaute von Deniz Undav. Seit acht Spielen bzw. 499 Minuten müssen die VfB-Fans auf den Mucki-Torjubel des Nationalstürmers verzichten. "Mini-Ibrahimovic" Nick Woltemade allein wird es auf Dauer nicht richten können. Ein Unglück kommt selten allein: Wenn Du vorne weniger Tore machst, dann ist es natürlich im höchsten Maße kontraproduktiv, dass Torhüter Alexander Nübel in dieser Spielzeit schon mehr Gegentreffer (43) aus dem Netz fischen musste als in der kompletten Vizemeister-Saison (39).

Was macht Hoffnung?

Hoffnung in Bezug auf die laufende Saison macht in erster Linie der Blick auf das Restprogramm des VfB. Es sei gestattet darauf hinzuweisen, dass da in den letzten acht Partien mit Eintracht Frankfurt und RB Leipzig nur zwei Mannschaften auf den VfB warten, die momentan deutlich besser dastehen. Der FC Augsburg, momentan ein Pünktchen und ein Plätzchen besser als Stuttgart, zählt nach meinem Dafürhalten nicht dazu. Ansonsten warten mit dem VfL Bochum, Union Berlin, dem 1. FC Heidenheim und dem FC St. Pauli ausnahmslos Abstiegskandidaten auf den VfB. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch Werder Bremen erwähnt.

Hoffnung macht auch der Blick in die Statistik des Deniz U. Gegen Eintracht Frankfurt hat er immer getroffen - stolze drei Tore in zwei Bundesliga-Spielen. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison wird seit je her mit Siegen am Leben erhalten. Nicht auszudenken, welche Kräfte ein Auswärtsdreier in Frankfurt und ein Sieg im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig (Mittwoch, 02.04., 20:45 Uhr) freisetzen könnten.

Das Restprogramm des VfB Stuttgart
  • 27. Spieltag (Samstag, 29.3., 18:30 Uhr): Eintracht Frankfurt (A)
  • DFB-Pokal, Halbfinale (Mittwoch, 2.4., 20:45 Uhr): RB Leipzig (H)
  • 28. Spieltag (Samstag, 5.4., 15:30 Uhr): VfL Bochum (A)
  • 29. Spieltag (Sonntag, 13.4., 15:30 Uhr): Werder Bremen (H)
  • 30. Spieltag (Samstag, 19.4., 18:30 Uhr): 1. FC Union Berlin (A)
  • 31. Spieltag (Freitag, 25.4., 20:30 Uhr): 1. FC Heidenheim (H)
  • 32. Spieltag (Samstag, 3.5., 15:30 Uhr): FC St. Pauli (A)
  • 33. Spieltag (Sonntag, 11.5., 19:30 Uhr): FC Augsburg (H)
  • 34. Spieltag (Samstag, 17.5., 15:30 Uhr): RB Leipzig (A)