
Fußball | 2. Bundesliga FCK-Meisterspieler Thomas Riedl: "Lieber Ache als acht Millionen"
Ragnar Ache hat sich mit zwei Treffern beim 3:0 gegen Jahn Regensburg eindrucksvoll als Toremacher des 1. FC Kaiserslautern zurückgemeldet. Wird der Stürmer zur entscheidenden Figur im Aufstiegsrennen?
Endlich hat's wieder gefunkt. Und das gleich zweimal: Erst traf Ragnar Ache per Kopf. Dann mit einem fulminantem Weitschuß. Beim 3:0 gegen Jahn Regensburg hat der Torjäger seine Funkstille mit dem Doppelschlag zum 1:0 und 3:0 eindrucksvoll beendet.
Mann des Tages auf dem Betze: Ragnar Ache. Wie eine Befreiung war es für den Top-Stürmer, nachdem er zuvor in vier Zweitligaspielen und rund 300 Minuten erfolglos geblieben war. Er selbst zeigte sich danach "sehr froh, dass der Knoten bei mir geplatzt ist. Ich glaube, das hat man auch beim ersten Tor gesehen. Das war ein geiles Gefühl", so Ache über seinen ausgelassenen Jubel. Aufatmen auch bei FCK-Trainer Markus Anfang: "Es ist auch wahnsinnig wichtig für ihn, dass er dieses Gefühl wieder hat, dass er Tore machen kann".
Ragnar Ache, der Könner: "Jeder Gegner und jeder bei uns weiß, was er für eine Qualität hat. Da musst du die Flanken nur in den Sechzehner bringen, dann macht er sein Ding", freute sich auch FCK-Kapitän Marlon Ritter am Samstag im Interview mit SWR Sport über das zweifache Erfolgserlebniss des unersetzlichen Goalgetters, "in der ersten Halbzeit hat er ein, zwei ausgelassen. Deshalb freut`s mich umso mehr, dass er noch zwei Tore geschossen hat."
Zwölf Ache-Tore in der laufenden Saison
Ragnar Ache ist wieder da, hat gegen die Regensburger sein Torkonto in der laufenden Saison in 20 Spielen auf zwölf Treffer aufgestockt, könnte in dieser Form zum entscheidenden Trumpf im Aufstiegsrennen des 1. FC Kaiserslautern werden. In bislang 51 Spielen für den FCK schoss Ache satte 29 Tore. Dabei war während der Wintertransferphase überhaupt nicht sicher, ob der 26-Jährige überhaupt auf dem Betzenberg weiter seine Tore schießt. Ein Wechsel stand im Raum. Ein Transfer nach Como in die italienische Liga stand nach Medienberichten sogar kurz vor dem Abschluß, platzte dann aber Anfang Februar doch noch.
Thomas Riedl: "Lieber Ache als acht Millionen"
Statt eines Millionen-Geldregens für die FCK-Kasse gibt es also weiter Ache-Tore für das Punktekonto. Gut so, sagt auch Ex-FCK-Meisterspieler Thomas Riedl im Gespräch mit SWR Sport: "Was passiert, wenn man den besten Stürmer abgibt, das sieht man wenn man nach Karlsruhe schaut", so Riedl, der auf den Transfer von Ex-KSC-Torschützenkönig Budu Zivzivadze während der Winterpause zum 1.FC Heidenheim verweist, "natürlich hätte der Verein das Geld auch gerne genommen. Aber ich glaube, die Person Ache ist Markus Anfang lieber als die acht Millionen auf dem Konto". Riedl über den Stürmertyp Ache: "Der ist immer gefährlich, der bindet immer Gegenspieler", so der einstige Mittelfeldspieler, "in den entscheidenden Momenten ist er einfach präsent, so einen Stürmer kann man schwer ersetzen.
Vor 13 Jahren zuletzt in der Bundesliga
Geld, das dem FCK bei einem Bundesligaaufstieg durch die deutlich höheren TV-Gelder in der Erstklassigkeit dann aber doch noch - wenn auch etwas später - in die Vereinskasse spülen würde - mit einem Ragnar Ache im Team: "Für die Region hier wäre ein Aufstieg wie ein Erdbeben", sagt Thomas Riedl, der Deutsche Meister von 1998, "die Region lechzt danach seit Jahren". Letztmals Bundesligaluft wehte 2012, also vor 13 Jahren, durchs Fritz-Walter-Stadion. Am Ende der Saison 2011/12 waren die Lauterer dann als Tabellenletzter abgestiegen.
Ragnar Ache spielte mit Eintracht Frankfurt erste Liga
Jetzt steht der 1.FC Kaiserslautern auf Platz zwei in der 2. Liga, wäre Stand jetzt direkt aufgestiegen, am Freitag (18:30 Uhr) kommt der saarländische Nachbar Elversberg auf den Betzenberg. Ragnar Ache übrigens kennt bereits die Bundesliga. In seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt spielte er 20 Mal für die Hessen, schoss dabei ein Tor. Diese Bundesligabilanz von Ache darf gerne ausgebaut werden. Am besten im roten Trikot des FCK.