FCK Kapitän Marlon Ritter bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf

Fußball | 2. Bundesliga FCK-Kapitän Marlon Ritter über Aufstieg: "Das können wir gerne wiederholen!"

Stand: 10.04.2025 08:03 Uhr

Kapitän Marlon Ritter weiß aus eigener Erfahrung, was bei einem FCK-Aufstieg in der Stadt los ist. Er hätte nichts dagegen, wenn Kaiserslautern bald wieder Kopf steht.

Die Roten Teufel vom Betzenberg spielen seit Jahren ihre mit Abstand beste Zweitliga-Saison. Auf Platz vier sind die Roten Teufel, punktgleich mit Rang drei, noch immer in Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen. Doch durch die Niederlage am vergangenen Wochenende beim direkten Konkurrenten aus Magedburg, haben die Aufstiegsträume der Fans einen herben Dämpfer erlitten. "Es war absolut kein gutes Spiel von uns. Wir waren nicht richtig da in den Zweikämpfen. Nach vorne hin haben wir nicht die Chancen kreiert, die wir sonst haben, hatten nicht die Durchschlagskraft und deswegen haben wir leider verdient verloren", sagt Marlon Ritter in der neuen Folge des "Nur der FCK"-Podcasts.

Woran es liegt, dass der FCK ausgerechnet in den Spielen gegen die direkte Konkurrenz immer wieder patzt? "Wenn wir das wüssten, hätten wir das schon länger abgestellt", so Ritter. Gemeinsam mit dem Trainerteam sei das Spiel gegen Magedburg in der Videoanalyse intensiv aufgearbeitet worden. "Wenn du Szenen vom Spiel siehst, dann denkst du dir manchmal: Was haben wir da gemacht? So war nicht unser Plan", gibt sich Ritter im Nachhinein selbstkritisch. Doch man habe die Fehler aufgearbeitet. Der Fokus gelte nun ganz dem kommenden Heimspiel gegen Nürnberg.

Marlon Ritter über Bedeutung des FCK für die Region

Ritter: Am 19. Mai zusammen auf die Tabelle schauen

Denn noch ist absolut nichts verlorenen im Aufstiegsrennen. Noch nie waren die Teams in der 2. Liga so dicht beieinander. Schon ein Spieltag kann die Tabellensituation wieder ordentlich durcheinanderwirbeln. Noch sechs Spieltage bleiben im Saisonendspurt. "Jeder weiß, was man erreichen kann und was man auch nicht erreichen kann", weiß Marlon Ritter, um was es für ihn und den FCK geht. "Jetzt auf die Tabelle zu blicken, macht für mich nicht so viel Sinn. Wir gehen sowieso in jedes Spiel, um es gewinnen zu wollen. Wenn wir alle gewinnen, dann können wir am 19. Mai gerne alle zusammen auf die Tabelle gucken. Ich glaube, dann sieht es ganz gut aus."

Social-Media-Beitrag auf YouTube von SWR Sport Fußball : "FCK-Bruchlandung in Magdeburg - DEIN FCK #149 | SWR Sport"

Marlon Ritter würde Aufstieg mit dem FCK gerne wiederholen

Dass es wieder soweit kommt, dass Mannschaft und Fans am Ende der Saison etwas zu feiern haben, wünscht sich Marlon Ritter natürlich sehr. Vor allem, da er genau weiß, was dann in Kaiserslautern los sein wird. Schon mit Paderborn konnte der feine Techniker zweimal einen Aufstieg feiern, einmal sogar in die Bundesliga. Doch das sei kein Vergleich zum Aufstieg mit dem FCK in die 2. Liga gewesen. "Das war auch ganz schön, aber wenn du dann siehst, was hier los war, als wir es geschafft haben. Das ist einfach eine ganz andere Welt. Die ganze Stadt stand gefühlt still. Klar, sind das Erinnerungen, die man sich immer wieder anschaut. Gerne können wir das irgendwann nochmal wiederholen!"

Marlon Ritter würde Aufstieg mit dem FCK gerne wiederholen

Die zwei Seiten des Marlon Ritter

In Interviews ist Marlon Ritter meistens sehr ruhig, bezeichnet sich selbst als eher zurückhaltenden Typ. Er genießt sein Leben als Familienmensch und Vater einer kleinen Tochter. Doch sobald er den Platz betritt, zählt für ihn nur noch, alles für den Sieg seines Teams zu geben. Dazu gehört für Ritter, das dürfte inzwischen wirklich jeder wissen, auch der Einsatz von "Trash Talk". Er gibt seinen Gegner gerne mal das eine oder andere "freundliche" Wort mit auf den Weg. Nach Schlusspfiff ist das für ihn aber wieder vergessen: "Letztens wurde ich nach dem Spiel gefragt, was ich da gesagt hätte, aber ich kann mich an die meisten Sachen gar nicht mehr erinnern, weil es einfach so aus der Emotion heraus passiert."

FCK Kapitän Marlon Ritter möchte jesdes Spiel gewinnen

FCK Kapitän Marlon Ritter möchte jesdes Spiel gewinnen

Durch seine Rolle als Kapitän habe sich daran nicht viel verändert. Auf dem Platz sei er immer noch so wie vorher auch. Möglicherweise hat ihm seine Sonderrolle mit der Binde am Arm aber in der einen oder anderen hitzigen Situation auch schon vor einer Karte bewahrt. "Es läuft glaube ich ganz gut mit den Schiedsrichtern und mir", sagt Ritter schmunzelnd.

Ritter: FCK kann gegen jeden Gegner gewinnen

Wohin die Reise am Ende der Saison für die Roten Teufel geht? Darauf will sich Marlon Ritter nicht festlegen. Zu viele Spiele sind noch zu spielen. "Wir haben von allem was dabei. Für manche geht es noch um den Aufstieg, für manche gegen den Abstieg. Von daher wird es leider keinen Gegner geben, der uns so eine Partie einfach mal schenkt. Deswegen glaube ich, dass es sehr harte Spiele werden. Aber ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen können, wenn wir unsere Leistung über 90 Minuten abrufen."

Marlon Ritter fühlt sich wohl in Kaiserslautern

Und wohin geht Marlon Ritters ganz persönliche Reise in Zukunft? Seit fünf Jahren zählt er zu den absoluten Leistungsträgern auf dem Betze. Der Kapitän ist Publikumsliebling und nicht wenige würden ihm gerne einen Vertrag auf Lebenszeit geben. Wie seine Zukunft genau aussieht? "Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe schon oft genug gesagt, dass ich mich hier wohl fühle, meine Familie fühlt sich hier wohl. Ich habe auch immer wieder gesagt, dass ich nicht alleine entscheide, ob ich hier länger bleibe oder nicht. Da hat der Verein auch noch ein Wörtchen mitzureden."

Sollte Ritter weiter so starke Leistungen zeigen wie bisher in dieser Saison, hätten die Verantwortlichen beim FCK um Thomas Hengen und Sportdirektor Marcel Klos sicher gute Gründe, auch in Zukunft mit ihm zu planen. Der gebürtige Essener Ritter macht allerdings kein Geheimnis daraus, dass er nach seiner aktiven Karriere gerne wieder zurück in seine Heimat den Ruhrpott kehren möchte. "Irgendwann, wenn ich mal mit Fußball aufgehört habe, so mit 42 oder 43, würde ich dann wieder in die Heimat ziehen." Wenn er bis dahin ein Roter Teufel bleibt, können sich die FCK-Fans also auf weitere 13 Jahre mit ihm freuen.