Der Ulmer Noa Essengue versucht mit dem Ball, seinen Würzburger Gegenspielern zu enteilen.

Basketball-Bundesliga Harmlose Ulmer verlieren deutlich in Würzburg

Stand: 14.04.2025 22:38 Uhr

Nach dem fulminanten Sieg gegen den FC Bayern spielen die Ulmer Basketballer in Würzburg erschreckend schwach und verlieren 72:89. Das ratiopharm-Team wirkt kraftlos und ideenlos.

Nach zuletzt 109 Punkten und einem fulminanten Sieg gegen Spitzenreiter Bayern München waren die Ulmer bei ihrem Gastspiel am Montag in Würzburg der Favorit. Außerdem wollte man sich revanchieren für das Playoff-Aus in der vergangenen Saison, als die Ulmer in Würzburg ausschieden. Es ist am Anfang in der Tat ein intensives Spiel in der ausverkauften Würzburger Arena, bei dem um jeden Ball hart gekämpft wird. Die Ulmer können aber kein offensives Feuerwerk abbrennen wie zuletzt gegen Bayern und Chemnitz. Es sind die Gastgeber, die Mitte des ersten Viertels mit einem Dreier von Zachary Seljaas 16:10 in Führung gehen. Die Würzburger werfen im ersten Abschnitt insgesamt neun Mal häufiger auf den Korb und können auch deshalb dieses Viertel 24:19 für sich entscheiden. Auf Ulmer Seite trifft immerhin Centerspieler Marcio Santos zwei Distanzwürfe.

Würzburger 10:0-Lauf im zweiten Viertel

Die Würzburger haben einfach mehr Power im zweiten Abschnitt, finden immer wieder Lücken in der Ulmer Zone, holen auch mehr Rebounds. Aubrey Dawkins schließt mit einem Halbdistanzwurf einen Würzburger 10:0-Lauf ab zum 34:23 für die Franken. Der sonst so gut geschmierte Ulmer Angriffsmotor stockt. Typisch für diese Phase: Karim Jallow verlegt einen Korbleger und Ben Saraf, der den Ball noch rettet, verfehlt ebenfalls. Das Heimteam hat die Ulmer Scharfschützen unter Kontrolle. Da der stark spielende Würzburger Bazoumana Koné im letzten Angriff nach einem Offensivrebound auch noch einen Dreier verwandelt, addiert sich der Ulmer Rückstand zur Halbzeit auf 13 Zähler (31:44).

Ulmer Coach fordert vergeblich mehr Energie und Konzentration

In der Pause fordert der Ulmer Coach von seinem Team mehr Einsatz, mehr Rebounds, und besser auf den Ball aufzupassen nach zwölf Ballverlusten in der ersten Hälfte. Gleich im ersten Angriff kann Marcio Santos mit einem Dunking punkten, gefolgt von einem weiteren Schnellangriff und zwei Zählern von Tobias Jensen. Aber die Lücken in der Ulmer Defensive bleiben. Öfter erlauben sie den Gegnern leichte Punkte. Es wird dann zwar etwas besser aus Ulmer Sicht. Aber nach drei Vierteln stehen immer noch zehn Zähler Rückstand auf der Anzeigetafel (54:64).

Ratiopharm Ulm: Dreierschützen bleiben bis zum Schluss harmlos

Die Ulmer können ein paar Funken zünden, aber nach wie vor kein Feuerwerk. Da gelingt Karim Jallow ein Ballgewinn und ein Sprint über das ganze Feld bis zum erfolgreichen Treffer. Doch kurz danach kassiert man schon wieder einen Dreier von Jhivvan Jackson zum 62:76. Coach Harrelson nimmt die Auszeit. Aber seine Jungs finden einfach keinen Rhythmus gegen emsige Würzburger. Anderthalb Minuten später muss der Ulmer Coach schon die nächste Timeout zur Besprechung ziehen. Da liegt man bereits 64:82 zurück. Es nützt nichts mehr. Vier Minuten vor Ende ist die Partie eigentlich schon entschieden. Die Ulmer sind zu kraft- und ideenlos gegen ein fränkisches Team, das sich längst in einen Rausch gespielt hat und von seinen Fans lautstark gefeiert wird. Sämtliche Ulmer Scharfschützen bleiben harmlos. Die Niederlage aus Ulmer Sicht wird richtig deutlich 72:89. Die Basketballer von der Donau bleiben zwar Tabellenzweiter. Die Euphorie ist aber erstmal verflogen.

Sendung am Di., 15.4.2025 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Ulm