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2. Fußball-Bundesliga "Wochen der Wahrheit": Das Restprogramm von Hertha BSC im Abstiegskampf
Seit sechs Spielen hat Hertha BSC nicht mehr gewonnen. Die Berliner stecken im Abstiegskampf. Flügelspieler Reese spricht von "Wochen der Wahrheit", Trainer Leitl kündigt den Klassenerhalt an. rbb|24 schaut auf das Restprogramm der "Alten Dame".
"Wer es vorher nicht verstanden hat, versteht es spätestens jetzt", sagte Fabian Reese, Flügelstürmer von Hertha BSC, am Sonntagnachmittag nach dem 0:4-Debakel seiner Mannschaft bei der SV Elversberg.
Unter dem neuen Trainer Stefan Leitl wartet der Berliner Fußball-Zweitligist weiter auf den Befreiungsschlag. Nach sechs sieglosen Spielen in Serie (fünf Niederlagen, ein Remis) steckt die "Alte Dame" im Abstiegskampf. Das dürften nun tatsächlich alle Beteiligten verstanden haben.
"Ich mache mir sehr große Sorgen. Stefan Leitl ist der dritte Trainer seit dem Bundesliga-Abstieg, und auch er bekommt die Defensive anscheinend nicht in den Griff", sagte Vereinslegende Erich "Ete" Beer zu Wochenbeginn im "kicker"-Interview. "Du musst in der 2. Liga nicht zaubern, sondern zunächst mal stabil stehen. Das ist die Basis für alles. Und die fehlt Hertha."
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"Sechs-Punkte-Spiele" gegen Gelsenkirchen und in Braunschweig
Die Herthaner sind in der Tabelle mit 26 Punkten auf den 14. Platz abgerutscht, der Vorsprung auf den Relegationsplatz (Eintracht Braunschweig) beträgt lediglich vier Zähler, der Puffer zum ersten sicheren Abstiegsplatz (SSV Ulm) sieben Punkte.
rbb|24 wirft den Blick voraus auf das Restprogramm der Blau-Weißen in der Saison 2024/25.
Reese spricht von "Wochen der Wahrheit", die auf das Team zukommen. Vor der letzten Länderspielpause der Saison stehen nun das Heimspiel gegen den zwölftplatzierten FC Schalke 04 (Samstag, 13 Uhr) und das Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (Sonntag, 16. März, 13:30 Uhr) an – zwei sogenannte "Sechs-Punkte-Spiele" gegen direkte Konkurrenten aus dem Tabellen-Keller.
"Höchste Zeit, dass die Spieler etwas zurückgeben"
Dass Hertha BSC sechs der verbleibenden zehn Saisonspiele vor heimischer Kulisse austragen wird, ist nur bedingt ein Vorteil. Schließlich stellen die Berliner mit acht Punkten aus elf Begegnungen nach aktuellem Stand die schwächste Heimmannschaft der Liga. Zuletzt gewann Hertha am 18. Oktober ein Punktspiel im Olympiastadion – mit 3:1 gegen Braunschweig.
"Als wir mit Hertha BSC 1974/75 Vizemeister wurden, hatten wir einen Zuschauerschnitt von 36.000", erinnert sich "Ete" Beer. "Heute steht die Mannschaft auf Platz 14 der 2. Liga, hat von elf Heimspielen nur zwei gewonnen und trotzdem durchschnittlich fast 50.000 Zuschauer im Olympiastadion. Das ist unglaublich. Es ist höchste Zeit, dass die Spieler etwas zurückgeben."
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Fest steht: Es wird in dieser Saison für das Team von Cheftrainer Leitl noch genügend Möglichkeiten geben, Beers Forderung nachzukommen. Doch auch nach der Länderspielpause hat es das Pensum der Berliner in sich: Unter anderem werden die Herthaner von den Aufstiegsanwärtern aus Köln, Magdeburg und Hannover gefordert, während auch die direkten Duelle beim abstiegsbedrohten SSV Ulm und bei Herthas erstem Verfolger Preußen Münster noch anstehen.
Hertha BSC steht in den kommenden Wochen und Monaten vor der großen Herausforderung, den freien Fall zu stoppen und den Absturz in die Drittklassigkeit zu verhindern. Trainer Leitl kündigte am Montag an: "Wir wollen die Klasse halten und wir werden die Klasse halten."
Herthas Restprogramm im Überblick
25. Spieltag: Hertha BSC – FC Schalke 04
26. Spieltag: Eintracht Braunschweig – Hertha BSC
27. Spieltag: Hertha BSC – Karlsruher SC
28. Spieltag: 1. FC Köln – Hertha BSC
29. Spieltag: Hertha BSC – SV Darmstadt 98
30. Spieltag: SSV Ulm 1846 Fußball – Hertha BSC
31. Spieltag: Hertha BSC – 1. FC Magdeburg
32. Spieltag: Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth
33. Spieltag: Preußen Münster – Hertha BSC
34. Spieltag: Hertha BSC – Hannover 96
Sendung: rbb24, 03.03.2025, 21:45 Uhr