Regionalliga Nordost Regionalliga Nordost der Frauen: Union Berlin schlägt Hertha BSC vor Rekordkulisse deutlich mit 5:0
Der 1. FC Union Berlin hat das Derby gegen Hertha BSC in der Regionalliga Nordost mit 5:0 für sich entschieden. Die Köpenickerinnen wurden ihrem Favoritenstatus vor einer Rekordkulisse im Stadion An der Alten Försterei gerecht und bleiben ohne Punktverlust.
Der 1. FC Union Berlin hat das Berliner Derby gegen Hertha BSC in der Regionalliga Nordost der Frauen deutlich mit 5:0 (5:0) gewonnen. Die Gastgeberinnen machten von Beginn an klar, wie deutlich die Kräfteverhältnisse verteilt sind: Nach 21. Minuten stand es bereits 3:0 für überlegenen Köpenickerinnen. Zum Pausenpfiff stand es bereits 5:0, die Unioner Klasse war zu viel das junge Hertha-Team. Die Blau-Weißen bäumten sich jedoch auf und kassierten im zweiten Durchgang kein Gegentor mehr. So endete die Partie von 12.511 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei 5:0 für den FC Union.
Die Eisernen Ladies setzten damit ihre beispiellose Siegesserie in der Regionalliga Nordost fort, mit dem 18. Sieg im 18. Ligaspiel führen die Tabelle weiterhin unangefochten an. Die Herthanerinnen bleiben in ihrer zweiten Saison in der dritthöchsten Spielklasse weiter auf Platz sieben, weit weg von den Abstiegsrängen. In der Regionalliga kann Union am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel beim Magdeburger FFC (14.00 Uhr) die Meisterschaft perfekt machen. Hertha empfängt um 15.00 Uhr den Tabellensechsten Türkiyemspor Berlin.
Union und Hertha sind auf dem Weg zu einem modernen Profi-Frauenfußball, aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Möglich, dass sich die Wege der Teams am Sonntag zum vorerst letzten Mal kreuzen. Von Shea Westhoff Das Spiel läuft am 28.04.2024 live ab 13 Uhr im Stream und im rbb Fernsehen.mehr
Rekordkulisse im ungleichen Duell
"So offen und ehrlich muss man sein: Union spielt auch in einer anderen Liga", stellte Sofian Chahed, Leiter von Herthas Mädchen- und Frauenabteilung, im Vorfeld der Begegnung mit Union Berlin fest. Dabei spielen die beiden Hauptstadtteams derzeit formal noch in derselben Spielklasse. Während Herthas Frauen, die seit Sommer Teil des Vereins sind, den Fußball nur als Nebensache zu Arbeit, Studium und Ausbildung ausüben können, herrscht bei Rivale Union Profi-Niveau. Die Unionerinnen werden mit einem Bundesliga-Etat dafür bezahlt, schnellstmöglich in die erste Liga aufzusteigen. Hertha hat ebenfalls ambitionierte Ziele, will – und muss aus Kostengründen – das Unterfangen aber organisch über längere Zeit wachsen lassen.
Das letzte Aufeinandertreffen endete mit 5:0 für Union. Dennoch strömten die blau-weißen Fans zusammen mit den Köpenickern zahlreich in das Stadion An der Alten Försterei, das mit über 10.000 Zuschauern eine beeindruckende Rekordkulisse für die Regionalliga Nordost der Frauen stellte.
Union ließ Hertha von Beginn an keine Chance
Das Spiel bildete zügig das Kräfteverhältnis ab, die Unionerinnen übernahmen sofort das Kommando und schnürten Hertha in deren Hälfte ein. Nach sechs Minuten eröffnete Union-Toptorjägerin Sarah Abu Sabbah den erwarteten Torreigen. Die Mittelstürmerin schlenzte die Kugel vom rechten Strafraumeck zum 1:0 ins Tor. In der 16. Minute fiel der nächste Treffer – wieder für Union, wieder für Abu Sabbah. Die Eisernen Ladies fingen einen Ball im frühen Spielaufbau der Herthanerinnen ab, dann hatte Unions offensive Lebensversicherung frei vorm gegnerischen Tor leichtes Spiel. Das 2:0 für ein dominantes Union, das in der 21. Minute direkt das 3:0 nachlegte. Ein Freistoß von Athanasia Moraitou von der rechten Seite, als Flanke gedacht, senkte sich mit mathematischer Schönheit über Herthas Keeperin Reimann an den Innenpfosten, von dem der Ball ins Tor prallte.
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Die Angriffe der Herthanerinnen kamen derweil kaum über Versuche hinaus, die Blau-Weißen hatten große Probleme, ein Kombinationsspiel aufzuziehen und für Entlastung zu sorgen. In der 31. Minute wurde es noch deutlicher, der 1. FC Union erzielte nach einer Ecke das 4:0. Torschützin Katja Orschmann wurde gut von ihren Mitspielerinnen freigeblockt und hatte dann leichtes Spiel, den Ball einzuköpfen. Es war mitnichten so, dass die Frauen aus Berlin-Westend auseinanderbrachen – vielmehr war Unions Klasse zu erdrückend. Und so schnürte Sarah Abu Sabbah kurz vor Halbzeitende per Strafstoß das 5:0 und damit ihren Hattrick.
Hertha bäumt sich im zweiten Durchgang auf
In der zweiten Halbzeit ließen es die Teams zunächst etwas ruhiger angehen. Hertha wirkte defensiv etwas gefestigter und körperlich resoluter, Union spielte nicht mit der vorher gezeigten Wucht und ließ Genauigkeit im Passspiel vermissen. Zwar beherrschten die Köpenickerinnen die Partie weiterhin, aber nicht mit derselben Kaltschnäuzigkeit im Angriff. Zudem zeigte Herthas 18-jährige Torhüterin Reimann eine starke Leistung, sie verhinderte einen nochmal deutlicheren Rückstand ihres Teams. In der 63. Minute wäre sogar beinahe der Anschlusstreffer gefallen, Svenja Pooks Kopfball nach einer Ecke traf aber nur den Pfosten.
Hertha wurde im Laufe des zweiten Durchgangs immer selbstbewusster, während die Unionerinnen einen Gang rausgenommen hatten. So ergab sich ein deutlich ausgeglichenerer Spielverlauf als noch in den ersten 45 Minuten, wobei Union konzentriert blieb und defensiv kaum etwas anbrennen ließ. Zumal die Gastgeberinnen immer noch die klareren Chancen verzeichneten, auch weil Hertha mehrere aussichtsreiche Kontergelegenheiten nicht sauber genug ausspielte. So endete die zweite Halbzeit mit einem 0:0, auch wenn das Gesamtergebnis in der Höhe verdient mit 5:0 für Union Berlin ausfiel.
Sendung: rbb UM6, 28.04.2024, 18 Uhr