Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich Hertha-Geschäftsführer Herrich über Stadion, Finanzen und Ziele: "Wir können da oben mitspielen"
Es liegen schwierige Jahre hinter Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich, der diese Aufgabe im Sommer 2022 übernahm. Inzwischen scheinen jedoch viele Themen auf einem guten Weg, wie er im Rahmen einer Medienrunde sagte.
Thomas Herrich über ...
… die aktuelle, sportliche Situation:
Dass wir nicht zufrieden sind mit der Hinrunde, das steht außer Frage. Das hat ganz viele Gründe. Wir hatten viele Verletzte, von denen sind, wenn man das heute sieht, viele zurück. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir noch Spieler abgegeben haben mit Haris Tabakovic und Marc Oliver Kempf. Tabakovic war ein Garant für Tore, sowas kann man nicht substituieren. Also wir nicht, auch im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Dass wir nicht zufrieden sind, da wiederhole ich mich, keine Frage. Wir haben die große Überzeugung und Zuversicht, dass wir eine deutlich bessere Rückrunde spielen. Auch mit dem Kader. Wir haben einen guten Kader, wir haben einen guten Trainer und wir können da oben unter den ersten sechs, sieben mitspielen.
… über die wirtschaftliche Situation:
Wir sind nach wie vor in der Konsolidierung, Restrukturierung, in einem Sanierungsprozess. Der ist noch nicht abgeschlossen. Das ist kein Sprint, das ist ein Marathon. Wir haben gute Ergebnisse erzielt. Wir haben 70 Millionen Kosten reduziert. Wir haben die Verluste reduzieren können, substanziell um 70 Millionen. Wir haben die Schulden halbiert, über 30 Millionen zinstragende Verbindlichkeiten zurückgeführt. Und das in der laufenden Sanierung. Man sieht, das geht. Wir müssen allerdings auf diesem Weg bleiben. Das ist hart für alle, auch auf der Geschäftsstelle, die Mitarbeitenden. Das fordert von jedem eine ganze Menge ab.
Ich möchte nicht sagen, dass das alles jetzt smooth und easy und einfach ist. Im November dieses Jahres müssen wir eine Anleihe mit 40 Millionen zurückbezahlen. Also eine Refinanzierung plus eine Lizensierung. Da sind wir auf einem sehr, sehr guten Weg.
… über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass Vereine verpflichtet werden können, Polizeikosten zu übernehmen:
Polizeiordnungsrecht ist Sache der Länder. Die Innensenatorin, genauso wie ihr Vorgänger, Herr Geisel, hat sich klar positioniert, dass bei Hochrisikospielen, und davon sprechen wir ja, die Kosten nicht umgelegt werden auf die Vereine. Das begrüße ich sehr.
… über einen Stadion-Neubau:
Wir sind froh, dass die politische Willensbildung da. Wir prüfen gerade den Standort, in den Prüfgruppen. Dann geht es in die Expertenkommission, wo wir Teil davon sind. Und dann wird es hoffentlich jetzt im ersten Quartal bis Ende März eine Entscheidung für diesen Standort geben. Und dann gehen die weiteren Schritte wie Finanzierung, Baurecht und die ganzen Themen weiter. Wir sind da sehr zuversichtlich.
… über Investor "777", der in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist:
Wir haben keinen neuen Kenntnisstand und niemanden, der sich legitimiert als Nachfolger oder Rechtsnachfolger. Auf operativer Ebene gibt es im Moment keinen Kontakt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 17.01.2025, 19:15 Uhr