Claus-Dieter Wollitz, Trainer des FC Energie Cottbus (Quelle: IMAGO / pmk)

Energie Cottbus vor Spiel in Osnabrück Energie Cottbus vor Spiel in Osnabrück: Rückkehr mit etwas Groll

Stand: 23.09.2024 10:27 Uhr

Im schnellen Trainergeschäft ist Claus-Dieter Wollitz fast eine Ausnahme. In seinen 21 Jahren als Chefcoach war er nur für fünf Klubs tätig. Für den FC Energie Cottbus und den VfL Osnabrück besonders lange. Nun kommt es zum direkten Duell in der 3. Liga. Von Andreas Friebel

Es ist knapp sechs Jahre her, dass Claus-Dieter Wollitz zuletzt an die Bremer Brücke gereist ist. Im November 2018 verlor er mit dem FC Energie Cottbus beim VfL Osnabrück mit 1:3. Seitdem ist vieles passiert. Wollitz stieg einige Monate später mit den Lausitzern aus der dritten Liga ab, verließ Cottbus und ging nach Magdeburg. Im Sommer 2021 kehrte der 59-Jährige in die Lausitz zurück und brachte Energie im Mai wieder in den Profi-Fußball.
 
Und weil auch die Lila-Weißen inzwischen wieder in Liga drei spielen, fährt Wollitz nun am Dienstag (19 Uhr) in seine alte Heimat. In Summe trainierte er den FCE bisher schon gut neun Jahre, beim VfL stand der Trainer etwa sechs Jahre unter Vertrag. "Es ist tatsächlich das erste Mal [seit 2018, Anm. d. Red.], dass ich wieder mit einer Mannschaft in Osnabrück antrete. Aber das verursacht bei mir keine Emotionen", so Wollitz.

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Wollitz: "Ich habe keine Vorfreude auf das Spiel am Dienstag"

2007 war der Trainer mit den Niedersachsen in die 2. Bundesliga aufgestiegen, 2009 wechselte er nach Cottbus, um 2012 wieder nach Osnabrück zurückzukehren. Doch seine Rückkehr endete mit einem großen Knall: Im Mai 2013 überwarf er sich mit der Klubspitze und hielt eine Wutrede vor den eigenen Fans. Diese fand ihren Weg ins Internet - und Wollitz wurde beurlaubt. "Ich habe keine Vorfreude auf das Spiel am Dienstag. Dafür hat mich der Verein zu schlecht behandelt, für das, was ich dort geleistet habe", so der Cottbuser Trainer vor seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.
 
Und auch auf Seiten des VfL nimmt man das Gastspiel von Wollitz ohne große Emotionen wahr. Denn die Niedersachsen haben gerade andere Sorgen. Sportlich läuft nicht viel zusammen. Der Absteiger aus der 2. Bundesliga hat erst ein einziges Mal in dieser Saison gewonnen und steht auf Tabellenrang 16. Trainer Uwe Koschinat wurde am Wochenende entlassen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernehmen die beiden Co-Trainer Tim Danneberg und Maniyel Nergiz.

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Personelle Fragezeichen

Aus Cottbuser Sicht kommt dieser Trainerwechsel zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Macht er doch die Vorbereitung auf diese Partie schwierig. Energie reist zwar mit zwei Siegen in Folge und 7:0 Toren an. Doch die Aufbruchstimmung beim VfL auf der einen Seite und das Aufeinandertreffen unter Flutlicht an der Bremer Brücke auf der anderen sind keine einfachen Voraussetzungen für ein Fortsetzen der Serie. "Ich weiß, was dieses Stadion im Stande ist zu leisten. Was dieses Publikum schaffen kann. Das wird nicht leicht für uns", sagt Wollitz, dessen Familie am Dienstagabend in Osnabrück dabei sein wird.
 
Wer auf dem Rasen mit von der Partie sein wird, ist unterdessen noch unklar. Fragezeichen gibt es zum Beispiel um den Ex-Osnabrücker Henry Rorig, der beim 4:0 über Stuttgart II krank fehlte. Außerdem klagten einige Spieler nach der Partie über Wadenkrämpfe, darunter Doppeltorschütze Maximilian Pronichev. Der zweite Doppeltorschütze vom Samstag, Tolcay Cigercy, dürfte aber ähnlich wie Vorlagengeber Maximilian Krauß fit sein. Beide wurden, auch mit Blick auf das Osnabrück-Spiel, nach gut einer Stunde ausgewechselt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.09.2024, 16:15 Uhr