BBL-Playoffs BBL-Playoffs: Alba Berlin gibt Sieg in Chemnitz aus der Hand und muss um Final-Einzug bangen
Zwischenzeitlich mit 17 Punkten geführt, am Ende trotzdem verloren: Alba Berlin unterlag bei den Niners Chemnitz am Sonntag mit 72:84 und ist in der Halbfinal-Serie nun zum Siegen verdammt.
Der Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft ist für Alba Berlin in weite Ferne gerückt: Am Sonntag verloren die Berliner Basketballer das dritte Halbfinal-Spiel mit 72:84 (37:29) bei den Niners Chemnitz. In der Best-of-Five Serie liegen die Albatrosse nun mit 1:2 zurück. Johannes Thiemann und Matt Thomas waren mit jeweils 13 Punkten die besten Werfer auf Seiten der Berliner.
"Wir müssen ready sein und dürfen uns nicht verrückt machen lassen", hatte Alba-Forward Louis Olinde vor dem Spielbeginn am "Dyn"-Mikrofon angekündigt.
Und die Albatrosse waren bereit, wie sich im ersten Viertel zeigen sollte. Die Berliner trafen ihre ersten drei Versuche aus dem Feld und gingen schnell mit 6:0 in Führung. Olinde versenkte den ersten Dreier des Spiels – nach Assist von Weltmeister Johannes Thiemann –, stellte auf 13:4 und zwang Niners-Cheftrainer Rodrigo Pastore nach etwas mehr als vier Minuten, die erste Auszeit zu nehmen.
Nach der überraschenden Auftaktpleite in der Halbfinal-Serie gegen Chemnitz hat Alba Berlin im zweiten Duell eindrucksvoll zurückgeschlagen. Dabei zeigte sich die Mannschaft in wirklich allen Belangen deutlich verbessert. Von Ilja Behnischmehr
Alba beendet erstes Viertel mit 11:2-Lauf - Chemnitz schwächt sich selbst
Die Hausherren kämpften sich anschließend ins Spiel, verkürzten den Rückstand auf drei Zähler (15:12). Doch die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez drehte prompt wieder auf: Alba beendete das erste Viertel mit einem 11:2-Lauf – inklusive sehenswertem Dunk von Tim Schneider und spektakulärem Block von Khalifa Koumadje. Zusätzlich spielte den Gästen in die Karten, dass Kevin Yebo – einer der besten Spieler auf Seiten der Chemnitzer – nach einem disqualifizierenden Foul im Duell mit Tim Schneider vom Parkett verwiesen wurde.
Nach den ersten zehn Minuten führten die Berliner völlig verdient mit 26:14 – und so gelang es ihnen vor allem auch, dem hitzigen Heimpublikum in der Chemnitzer Messehalle zunächst einmal den Stecker zu ziehen.
Niners bleiben dran - Alba dominant an den Brettern
Im zweiten Viertel ging es munter hin und her: Die Niners blieben Alba auf den Fersen, schafften es aber nicht, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Berlins Sterling Brown legte den letzten Korbleger vor der Sirene daneben, die Albatrosse gingen mit einer 37:29-Führung in die Halbzeit. Ausschlaggebend: 28:18 Rebounds zu Gunsten der Gäste und eine bessere Trefferquote aus dem Feld (40 Prozent zu 32 Prozent).
Rebound-Probleme, defensive Anfälligkeiten und eine ungewohnt stockende Offensive haben Alba Berlin im Halbfinale gegen Chemnitz einen Fehlstart beschert. Vor Spiel zwei gilt es, gestiegenen Druck mit Zuversicht zu paaren. Von Jakob Lobachmehr
Chemnitz geht im vierten Viertel erstmals in Führung
Im Verlauf des dritten Viertels fielen für Alba vor allem von der Dreierlinie die Würfe: Louis Olinde, Matt Thomas, Malte Delow und Justin Bean bewiesen ein sicheres Händchen und bauten die Führung auf 17 Punkte aus (56:39). Die Schlussphase des vorletzten Spielabschnitts gehörte wiederum den Niners, die wieder auf acht Punkte herankamen (61:53).
Das vierte Viertel bot den Zuschauern dann maximale Spannung: Chemnitz arbeitete sich Stück für Stück zurück und glich sieben Minuten vor Schluss erstmals wieder aus (65:65). Yanni Wetzell zeigte von der Freiwurflinie Nerven und vergab beide Versuche, im direkten Gegenzug gingen die Niners durch einen tiefen Zweier von Jeff Garrett erstmals in diesem Spiel in Führung (65:67). Mit einem Dunk erhöhte der Forward den Vorsprung im nächsten Angriff auf vier Punkte – und Alba stand plötzlich mit dem Rücken zur Wand.
Die Berliner waren von der Rolle, Ballverluste und Fehlversuche häuften sich. Chemnitz gab die Führung – getragen vom heimischen Publikum – nicht mehr her. Am Ende stand sogar eine deutliche 72:84-Auswärtsniederlage für die Albatrosse auf der Anzeigetafel.
Spiel vier am Dienstag – Bayern wartet im Finale
Das vierte und möglicherweise schon entscheidende Spiel dieser Best-of-Five-Serie steigt am Dienstag (18:30 Uhr), erneut in Chemnitz. Für Alba heißt es ab sofort: verlieren verboten.
Im Finale warten die Basketballer des FC Bayern München, die am Sonntag durch einen 75:61-Sieg in Würzburg ihr Endspiel-Ticket gebucht haben.
Sendung: rbb24, 02.06.2024, 21:45 Uhr