buten un binnen Nach Nasen-Abriss: Wejse trifft doppelt bei seinem Pinguins-Comeback
28 Tage nach seiner schweren Verletzung hat sich Eishockey-Profi Christian Wejse eindrucksvoll zurückgemeldet. Am 5:4-Sieg gegen Düsseldorf hatte er großen Anteil.
Der Applaus war besonders frenetisch, als Christian Wejse am Freitagabend die Eisfläche in der Bremerhavener Arena betrat. Die 4.600 Fans der Fischtown Pinguins feierten die Rückkehr ihres dänischen Stürmers, der sich vor knapp einem Monat eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen hatte. "Es ist einfach toll für mich, wieder da zu sein", freute sich Wejse bei Magenta TV, "die Fans sind wirklich großartig."
Nach einem missglückten Check und dem folgendem Zusammenprall mit der Bande riss Wejses Nase ab – die Ärzte konnten sie aber retten. Dass der 25-Jährige im Kader der Pinguins wohl einer der Härtesten im Nehmen ist, demonstrierte Wejse mit seinem beeindruckenden Comeback gegen die Düsseldorfer EG – bei dem er direkt einen Doppelpack beisteuerte.
Schlimmes Debakel für die DEG
Es wurde eine wilde Partie zwischen dem Tabellenzweiten aus Bremerhaven und den Düsseldorfern, die sich als Elfter derzeit mehr als schwer tun. Und die nur zwei Tage zuvor beim Nachholspiel gegen Wolfsburg mit 4:9 ein echtes Debakel erlebt und eine der höchsten Niederlagen der DEL-Geschichte kassiert hatten.
Das letzte Duell vor fünf Wochen hatten die Pinguins allerdings mit 5:6 im Penaltyschießen verloren – das Team von Trainer Thomas Popiesch war also gewarnt. Und obwohl die Pinguins spielerisch überlegen waren, gelang lange kein Tor. Stattdessen lagen die Bremerhavener zu Beginn des zweiten Durchgangs plötzlich mit 0:2 zurück. Kyle Cumiskey (21. Minute) und Brendan O'Donnell (26.) trafen.
Als wäre Wejse nie weg gewesen
Doch die Pinguins legten nach. Felix Scheel (27.) beendete endlich die Torflaute, allerdings wollte der nächste Puck trotz einiger Chancen für die Pinguins einfach nicht reingehen – bis Wejse schließlich den 2:2-Ausgleich erzielte und die Eisarena tobte.
Wejse agierte auf dem Eis als wäre er nie weggewesen. Jeden Zweikampf wie immer furchtlos angenommen. Kein Zucken, kein Zögern. Eine Tapebandage auf der Nasenspitze war das einzig sichtbare Souvenir, ein Gittervisier schützte sein Gesicht. "Die Ärzte haben gesagt, ich soll das tragen", meinte der Torschütze hinterher gelassen, "es ist alles noch etwas verletzlich an der Nase, aber ich fühle mich gut mit dem Visier. Kein Problem."
Später Ausgleich für Düsseldorf
Alles andere als verletzlich wirkte Wejse in dieser rasanten Partie, die immer mehr zum direkten Schlagabtausch wurde. Nur drei Minuten später legte der robuste Däne seinen zweiten Treffer nach (43.) und der Jubel in der Eisarena explodierte. Ein furioses Comeback.
Als Dominik Uher in der 49. Minute auf 4:2 für die Pinguins erhöhte, schien die Partie gelaufen. Die Beine der Düsseldorfer schwer, der Frust nach dem 2:4 nach der 2:0-Führung saß tief. Doch die DEG lebte noch. Per Doppelpack von O'Donnell (54. und 58.) waren sie plötzlich wieder zurück, mit 4:4 kurz vor Schluss. Alles sah nach einer erneuten Verlängerung zwischen ihnen aus, doch Jan Urbas hämmerte keine 20 Sekunden nach dem Ausgleich die erneute Führung für die Pinguins ins Netz.
Heimrecht im 1. Playoff-Spiel
Die Schlussphase wurde nochmal hektisch, Chancen auf beiden Seiten, wildes Gestochere vor den Toren – aber der Puck ging nicht mehr über die Linie. Erleichterung auf den Rängen – die Pinguins-Party geht munter weiter.
So durften die Bremerhavener nicht nur ihren vierten Sieg in Folge in der DEL bejubeln, sondern haben mit ihren nun 95 Punkten als Tabellenzweiter jetzt auch das Heimrecht im ersten Spiel des Playoff-Viertelfinals sicher. Viel besser hätte der Abend für die Fischtown Pinguins nicht laufen können.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 23. Februar 2024, 22 Uhr