buten un binnen 5 Millimeter pro Tag: Eisschicht in der Eisarena Bremerhaven wächst
Am Sonntag wollen die Fischtown Pinguins ihr nächstes Heimspiel austragen. Nach dem Ammoniak-Unfall in der Eisarena laufen fieberhaft die Reparaturen. Reicht die Zeit?
Gut Eis will Weile haben, könnte man sagen – doch Eismeister Julian Gardel und sein Team arbeiten momentan in der Eisarena Bremerhaven gegen die Zeit.
Elf Tage nach dem Ammoniak-Unfall laufen die Arbeiten in der Halle auf Hochtouren, damit die Eishockey-Profis der Fischtown Pinguins an diesem Sonntag ihr nächstes Spiel bestreiten können. Und das ist für den Eismeister ein echter Kraftakt.
Normalerweise brauchen wir drei Wochen, wenn wir zur Saison alles fertig machen. Jetzt haben wir nur acht Tage.
(Eismeister Julian Gardel bei buten un binnen)
Verursacher des Lecks nicht offiziell bekannt
Zum zweiten Mal innerhalb einer Saison musste die komplette Eisfläche in der Eisarena Bremerhaven erneuert werden.
Dass die Eisfläche nun zum zweiten Mal innerhalb einer Saison komplett neu aufgebracht werden muss, hat auch der erfahrene Eismeister Gardel noch nie erlebt. Doch das lag am Unfall im Spiel gegen Ingolstadt, als eine Ammoniak-Leitung beschädigt wurde und die Eisarena geräumt werden musste.
Wer für das Leck in der Leitung verantwortlich gewesen ist, ist offiziell immer noch unklar. Das Spiel musste abgebrochen werden, es wurde als verloren für die Pinguins gewertet.
"Mit 2 blauen Augen davongekommen"
Unter dem Eis wurden Fäden gezogen, auf die der spezielle Stoff der Linien für Eishockey aufs Eis aufgebracht werden.
Seither liegt viel Stress hinter den Mitarbeitern, sie arbeiten in mehreren Schichten rund um die Uhr. Das Eis musste abgetaut und abgetragen werden, der Beton darunter aufgerissen und die Leitungen repariert werden.
Für den Stadthallen-Chef Othmar Gimpel hätte es kaum schlimmer kommen können, dennoch sagt er: "Insgesamt sind wir mit zwei blauen Augen davongekommen."
Keine Schadenersatzforderung der Pinguins
Exakt nach den Vorgaben der Deutschen Eishockey-Liga müssen die roten Kreise und blauen Linie auf der Eisfläche aufgebracht werden.
Denn hätten die Fischtown Pinguins Spiele aufgrund des Lecks nicht nur verlegen, sondern absagen müssen, hätte von Gimpel Schadenersatz gefordert werden können. "Das hat nicht stattgefunden. Insofern können wir mit einem geringeren fünfstelligen Schaden rechnen."
Nun muss nur noch das Eis mitspielen. 3,5 Zentimeter sind als Minimum gefordert von der Deutschen Eishockey-Liga. Die neue Eisschicht wächst zwar täglich, aber nur um fünf Millimeter. Dazu müssen die Linien ebenfalls Millimeter genau auf dem Eis aufgebracht werden, da ist ein ruhiges Händchen und viel Teamwork gefragt.
Wenn alles gut geht, dann schließt sich am Sonntag der Kreis für alle Beteiligten. Denn der Gegner der Fischtown Pinguins ist dann wieder Ingolstadt.
Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 28. Januar 2025, 18:06 Uhr