Fußball | International RB Leipzig unterstützt UEFA im Kampf gegen die Super League
Der Europäische Gerichtshof hat das Tor zur Super League wieder geöffnet. RB Leipzig stellt sich auf die Seite des europäischen Fußballverbands UEFA und des Zusammenschlusses der Profiklubs ECA gegen die Super League.
Der Wettbewerb, dessen geplante Einführung im Jahr 2021 zu einem Beben im europäischen Fußball gesorgt hatte, ist immer noch nicht vom Tisch. Durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat das Thema wieder Auftrieb bekommen. RasenBallsport Leipzig hat sich am Donnerstag (21. Dezember) gegen die Super League und auf die Seite der UEFA und der ECA gestellt. Die Sachsen waren bei den ursprünglichen zwölf Teams, die im neuen Wettbewerb mitspielen sollten, nicht vorgesehen.
RB Leipzig um Vorstandschef Plenge (Archivbild) lehnt die Super League ab.
RB-Vorstandschef Plenge: "Wettbewerbe außerhalb der Basis schaden europäischem Fußball"
Der deutsche Pokalsieger RB Leipzig hat sich nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ablehnend zur Super League geäußert. Das Urteil habe man zur Kenntnis genommen. "Es war so zu erwarten und ändert gleichwohl nichts an unserer klaren Haltung, dass der Rahmen für europäischen Club-Fußball nur unter dem Dach der UEFA und in enger Zusammenarbeit mit der (Clubvereinigung) ECA und den europäischen Clubs gesteckt wird", sagte Vorstandschef Johann Plenge am Donnerstag in einer Mitteilung auf der RB-Homepage.
Für Plenge bleiben die europäischen Club-Wettbewerbe und die nationalen Ligen das Fundament. "Wettbewerbe außerhalb dieser Basis schaden der Statik des europäischen Fußballs, entsprechend lehnen wir die Super League weiter ab", sagte der Nachfolger von Oliver Mintzlaff.
EuGH urteilt im Sinne der Super League
Der Europäische Gerichtshof hatte am Donnerstag die Tür für die Gründung einer Super League geöffnet. Die höchste europäische Instanz stufte in ihrem Urteil die Monopolstellung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sowie des Weltverbandes FIFA als nicht vereinbar mit europäischem Wettbewerbsrecht ein. Damit wäre nach 17-monatigem Verfahren in dieser Hinsicht der Weg für den Start der umstrittenen Milliardenliga frei. Der EuGH stellt einen "Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung" durch UEFA und FIFA fest.
Die beiden Verbände hatten den Teams, die an der Super League teilnehmen wollten, mit dem Ausschluss aus ihren Wettbewerben gedroht. Diese Androhung sei, so die Richter des EuGH, nicht rechtskonform. Dies wäre qua Urteil von den mächtigen Verbänden ein Missbrauch der Monopolstellung im Sinne des Wettbewerbsrechts. Einer Genehmigung neuer Wettbewerbe durch die beiden Verbände bedürfe es nicht.
Der Europäische Gerichtshof hat neue Bewegung in die Diskussion um eine Fußball-Super-League gebracht.
Rechtliche Streitigkeiten zwischen UEFA, FIFA und Super League noch nicht vorbei
UEFA und FIFA würden keinen Kriterien unterliegen, "die gewährleisten, dass sie transparent, objektiv, nicht diskriminierend und verhältnismäßig sind", hieß es in der Urteilsbegründung: "Außerdem können Regeln, die der FIFA und der UEFA die ausschließliche Kontrolle über die kommerzielle Verwertung der Rechte aus diesen Wettbewerben übertragen, den Wettbewerb einschränken." Für den Welt- und den Kontinentalverband bedeutet dies einen Rückschlag, der aber noch nicht endgültig ist. Da es in der Auseinandersetzung nicht nur um kartellrechtliche Fragen geht, könnte nun in einem anderen Bereich eine Gegenklage von UEFA und FIFA folgen.
red/dpa/sid