Trainer Pavel Dotchev, Erzgebirge Aue

Fußball | 3. Liga Pavel Dotchev - Demütig und "absolut zufrieden" ins 22. Abenteuer

Stand: 28.06.2024 12:10 Uhr

Zum bereits 22. Mal geht Pavel Dotchev als Trainer in eine Drittligasaison. Mit Erzgebirge Aue soll der Weg über kurz oder lang zurück in die 2. Bundesliga führen. Das Wort Aufstieg vermeidet der Trainer aber - obwohl der aktuelle Kader Hoffnungen weckt.

Pavel Dotchev sieht Erzgebirge Aue in puncto Kaderzusammenstellung gut für die anstehende Drittligasaison gerüstet. "Wir sind absolut zufrieden", sagte der 58-Jährige in einem vereinsinternen Interview am Freitag (28. Juni 2024). Die Abgänge der Stammkräfte Marco Schikora (SV Sandhausen) und Tim Danhof (1860 München) schmerzen zwar, dennoch verfüge man "über ein eingespieltes und konkurrenzfähiges Gerüst" - auch ohne Neuzugänge.

Eine personelle Baustelle bleibt nach wie vor die linke Innenverteidigung. Dort soll zügig nachgelegt werden. Davon abgesehen äußerte sich Dotchev mit Blick auf die überwiegend jungen Neuzugänge wie Jonah Fabisch oder Pascal Fallmann optimistisch. "Sie sind ehrgeizig, entwicklungsfähig und bringen fußballerisch sowie athletisch alle Voraussetzungen mit, um Druck auszuüben. (...) Ich bin sicher, dass wir in der Breite besser aufgestellt sind als im Vorjahr."

Erzgebirge Aue legt wieder los

Nur drei Punkte fehlten zu Rang drei

In der vergangenen Saison kratzte Aue immer wieder am Relegationsplatz. Am Ende betrug der Rückstand auf Rang drei nur drei Punkte. Vor allem nach der Winterpause zeigten die "Veilchen" ihr Potenzial, schlossen die Rückrundentabelle auf Platz vier ab. Das große Faustpfand war dabei die Heimstärke: 41 der insgesamt 60 Punkte holte Aue im Erzgebirgsstadion - Spitzenwert gemeinsam mit den Aufsteigern Münster und Ulm.

Heißt im Umkehrschluss aber auch: "Auswärts mehr Punkte holen, abgezockter und cleverer agieren, kaltschnäuziger werden", forderte Dotchev: "All das sind Facetten, in denen wir noch einen Schritt nach vorn machen können. Allerdings ist es bereits eine Mammutaufgabe, das Abschneiden aus dem Vorjahr zu bestätigen angesichts der großen Konkurrenz in der 3. Liga und der Ausgeglichenheit innerhalb der Spielklasse."

22. Drittligasaison für Dotchev

Das Thema Aufstieg wird bewusst (noch) nicht in den Mund genommen. Das wäre "unseriös und hängt von extrem vielen Faktoren ab", weiß Dotchev, der in seine mittlerweile 22. Saison als Cheftrainer in der 3. Liga gehen wird. Und dennoch gibt die letzte Spielzeit Grund zur Hoffnung.

Klar ist auch, dass wir nach Platz sechs im Vorjahr nun nicht sagen werden: Wir wollen Zehnter werden. Pavel Dotchev | Trainer Erzgebirge Aue

Seit Dotchevs Rückkehr Ende 2022 hat sich der Verein nach dem Abstieg auf nahezu allen Ebenen neu aufgestellt und stabilisiert. Das Grundgerüst der Mannschaft mit den Leistungsträgern Martin Männel, Marvin Stefaniak, Boris Tashchy und Marcel Bär steht. Für Dotchev keine Selbstverständlichkeit, sondern das "Ergebnis harter Arbeit". Und "klar ist auch, dass wir nach Platz sechs im Vorjahr nun nicht sagen werden: Wir wollen Zehnter werden."

SpiO