Shorttrack | EM Dresden freut sich auf Shorttrack-Titelkämpfe
Zum vierten Mal nach 2010, 2014 und 2018 werden in Dresden EM-Medaillen im Shorttrack vergeben. Der in Deutschland etwas ins Vergessen geratene Sport will sich groß präsentieren.
Mit dem Kampf um die Medaillen werden die deutschen Shorttracker vermutlich nichts zu tun haben, wenn es am kommenden Wochenende um Europameisterschafts-Ehren und -Edelmetall geht. Dennoch ist sich Bundestrainer Daniel Zetzsche sicher: "Die Vorfreude ist groß".
Das liegt auch daran, dass die Titelkämpfe vom 17. bis 19. Januar in Dresden stattfinden. "Es macht immer Spaß, zuhause an den Start zu gehen oder seine Athleten an den Start zu stellen", so der 34-Jährige bei SPORT IM OSTEN. Zetzsche war selbst Shorttracker, kommt aus Dresden und freut sich, dass sich sein junges Team jetzt bei einem Heimspiel präsentieren darf.
Dresdner Bendig will ins B-Finale
Einer seiner Top-Athleten ist Robin Bendig – ebenfalls Dresdner. "Ich gehe bei dieser EM in den Einzeldistanzen auf 500 und 1.000 Meter an den Start, auf den 1.000 Metern rechne ich mir die größten Chancen aus. Das ist meine Lieblingsstrecke", so der 24-Jährige. Die größten Chancen, das heißt für Bendig: „Da nehme ich mir ein Halbfinale oder ein B-Finale vor. Das wäre vor heimischem Publikum das Größte für mich.“
Auch die anderen jungen Männer und Frauen sind weit von den Erfolgen entfernt, die einst mit der siebenfachen EM-Medaillengewinnerin und mehrfachen Weltcup-Podestläuferin Anna Seidel verbunden waren.
Trainer Zetzsche setzt auf Mixed-Team-Staffel
Bundestrainer Zetzsche möchte mit seinem Team dennoch für Achtungserfolge sorgen: "In der Mixed-Team-Staffel können wir schauen, dass wir uns gut präsentieren. Im Einzel ist Lisa Eckstein die größte Hoffnung." Die 23-jährige Weltcup-32. über 1.000 Meter hat in Dresden ebenfalls ein Heimspiel. "Bei den Jungs sind vor allem Robin Bendig und auch Ben Jung zu nennen, die große Ambitionen haben, in die B-Finals zu laufen", erklärt Zetzsche.
Medaillenfavoriten aus den Niederlanden oder Italien
Die Medaillen werden dagegen in andere Länder gehen. Bei den Männern haben unter anderem der WM-Zweite über 1.500 Meter, der Niederländer Jens Van’t Wout, der World-Tour-Gesamt-Fünfte Roberts Kruzbergs aus Lettland, der 500-Meter-Junioren-Weltmeister Michal Niewinski aus Polen oder auch der italienische Dreifach-Europameister von 2024, Pietro Sighel, beste Podestchancen.
Bei den Frauen dürften unter anderem die niederländische Fünffach-Europameisterin Xandra Velzeboer, Schwester Michelle Velzeboer oder auch Elisa Confortola aus Italien, 1.500-Meter-Europameisterin 2024 um die Medaillen kämpfen.
Und, auch das dürfen die Zuschauer erwarten: schnelle Zeiten. Denn, so berichtet Lokalmatador Bendig: "Die Sportler aus anderen Ländern teilen uns mit, dass sie das Eis in Dresden mögen."
Dirk Hofmeister