VFC Plauen - 1. FC Lokomotive Leipzig Ryan-Segon Adigo (1. FC Lokomotive Leipzig, 11, vorn in weiß) gegen Fabio Riedl (VFC Plauen, 21)

Fußball | Regionalliga Doppel-Rot und spätes Elfmeter-Glück: Lok Leipzig gewinnt in Plauen

Stand: 22.11.2024 21:09 Uhr

Der 1. FC Lok Leipzig ist wieder in die Erfolgsspur eingebogen. Dank eines späten Elfmeter-Treffers von Abderrahmane jubelte der Spitzenreiter beim VFC Plauen. Die Gastgeber kassierten zwei Rote Karten.

Nach zwei Spielen ohne Sieg hat Staffelprimus 1. FC Lok Leipzig beim Aufsteiger VFC Plauen mit 1:0 gewonnen. Das Tor des Abends fiel in der 88. Minute. Farid Abderrahmane blieb vom Elfmeterpunkt nervenstark und verwandelte sicher. Die zahlreichen mitgereisten Fans, die im Block immer mal wieder zündelten, flippten im bitterkalten Plauen aus. Für zusätzliche Hitzewallungen sorgte Schiedsrichter Lars Albert, der die beiden Plauener Paul Kämpfer und Eric Träger mit Rot vom Platz schickte. Zumindest die Karte für Träger war fragwürdig.

Lok-Trainer Seitz würfelt durch

Lok startete im Vergleich zur ersten Saisonniederlage - dem schwer verdaulichen 0:2 gegen den Chemnitzer FC - mit vier neuen Spielern: Für die gesperrten Lukas Wilton und Noel Eichinger begannen Dombrowa und Abderrahmane. Dazu rotierten Ogbidi und Maderer für Mingi Kang und Djamal Ziane in die Startelf. Auch der VFC Plauen rotierte. Trainer Carsten Oswald vermisste bei den knappen Niederlagen zuletzt "ein, zwei Prozent" und stellte die Viererkette um: Can-Deniz Tanriver und Alexander Morosow durften für Eric Träger und Yanick Roney Abayomi ran.

VFC Plauen - Lok Leipzig in voller Länge

Doppeltes Alu-Pech für Lok

Und Morosow hatte auf der linken Abwehrseite gegen Düsentrieb Theo Ogbidi gleich Schwerstarbeit zu leisten. Der pfeilschnelle Lok-Außen tankte sich immer wieder gefährlich durch, doch weder seine Vorlage auf Zak Piplica noch seine eigenen Abschlüsse waren erfolgreich. In der 23. Minute schaffte es Ogbidi, aus fünf Metern den Pfosten und nicht das leere Tor zu treffen. Zuvor hatte Innenverteidiger Nikola Aracic nach einer Ecke schon an den Pfosten geköpft.

VFC Plauen - 1. FC Lokomotive Leipzig Ryan-Segon Adigo (1. FC Lokomotive Leipzig, 11, vorn in weiß) gegen Fabio Riedl (VFC Plauen, 21)

Leipzig Ryan-Segon Adigo gegen Fabio Riedl - der Außenseiter kämpfte in Unterzahl beherzt.

Rot-Knaller: Kämpfer fliegt runter

Lok wirkte insgesamt frischer und spritziger. Plauen hatte Mühe, setzte aber Nadelstiche und reklamierte kurz vor der Pause auf Freistoß an der Strafraumkante. Lucas Will war nach einem Befreiungsschlag frei durch, wurde aber von Aracic und Tobias Dombrowa noch aufgehalten. Unfair befand der Stürmer, fair sagte Schiedsrichter Albert, der weiterlaufen ließ und in der Schlussphase der ersten Halbzeit richtig im Blickpunkt stand. Nach einem Schubser oder Antipper gegen Alexander Siebeck flog Plauens Kämpfer mit Rot vom Platz. In der gleichen Szenen holten sich VFC-Trainer Oswald und Lok-Stürmer Stefan Maderer noch Gelb ab.

Karsten Oswald Trainer VFC Plauen, rechts sieht von Schiedsrichter Lars Albert die gelbe Karte.

Karsten Oswald sieht von Schiedsrichter Lars Albert die gelbe Karte.

Plauen macht die Schotten dicht

In Überzahl tat sich Lok schwer, Torchancen zu erspielen. Plauen zog sich weit zurück, machte die Schotten dicht und stellte den Staffelpirmus so vor Probleme. Die spielerischen Ansätze reichten nicht, um die Lücke zu finden. Stattdessen versuchten es die Gäste mit unplatzierten Fernschüssen, die kein Problem für Jakob Pieles im VFC-Tor waren.

Auch als Lok-Trainer Seitz seine drei Mittelstürmer - neben Maderer stürmten noch Ziane und Luc Elsner - gemeinsam los ließ, wurde es nicht besser. Die Brechstange sollte helfen, klemmte aber, weil das Spiel nicht zwingend genug war. Eine ganz klare Torchance erspielte sich Lok nicht.

Abderrahmane versenkt Elfmeter

Am Ende hatte der Favorit aber doch das Glück des Tüchtigen. Pieles kam gegen Dombrowa einen Tick zu spät und räumte den Lok-Mann ab. Elfmeter. "Ich habe mit einer anderen Aktion vom Stürmer gerechnet. Den kann man geben, klar", sagte Pieles nach dem Abpfiff ehrlich.

Loks Abderrahmane blieb cool und verwandelte zwei Minuten vor dem regulären Ende sicher zum wichtigen Dreier für den souveränen Tabellenführer. In der Nachspielzeit schickte Albert dann auch noch Träger mit Rot vom Platz. Plauen stand nach einem großen Kampf mit leeren Händen da und muss am kommenden Samstag (13 Uhr, Ilburg-Stadion) beim Kellerduell in Eilenburg auch noch auf zwei wichtige Säulen verzichten. Lok Leipzig freut sich auf ein Traditionsteam: Rot-Weiß Erfurt schlägt am Sonntag (13 Uhr, Bruno-Plache-Stadion) in Probstheida auf.

Das sagen die Trainer zum Spiel

Sanny Stephan