
Wintersport | Biathlon Deutsche Biathleten feiern Bronze, Frauen verpassen Podest
Die deutschen Biathleten um Danilo Riethmüller und Philipp Horn haben sich die erhoffte Medaille gesichert und Bronze gewonnen. Die Frauen, Favoritinnen auf Edelmetall, patzten ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt.
Die deutschen Biathleten haben bei der WM in Lenzerheide mit der Staffel die erhoffte Medaille gewonnen. Der Hasselfelder Danilo Riethmüller, der Arnstädter Philipp Horn, Philipp Nawrath und Johannes Kühn sicherten sich im Rennen über 4x7,5 Kilometer Bronze. Zuletzt hatte ein Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei einem Großereignis vor fünf Jahren in Antholz Edelmetall geholt, damals auch als Dritter. "Es war wirklich die härteste Runde, die ich jemals hatte", sagte der völlig ausgepumpte Schlussläufer Horn am ARD-Mikrofon: "Im Ziel war erstmal gar nichts im Kopf, sondern erstmal aufs Leben klarkommen." Die Nerven aus Stahl des Thüringers brachten dem DSV-Team am Ende die Medaille im Duell gegen den schwedischen Schlussläufer Sebastian Samuelsson.
Riethmüller unzufrieden mit Schießleistung
Riethmüller zeigte als zweiter Läufer eine starke Leistung. Mit einem Fehler im Liegend- und zwei Schüssen daneben im Stehendanschlag übergab der in Oberhof trainierende Sachsen-Anhalter als Fünftplatzierter an Johannes Kühn. "Ich bin eigentlich zufrieden, mit dem Schießen kann ich aber nicht zufrieden sein. Das ist ein durchwachsenes Ergebnis", meinte Riethmüller danach im Interview mit der "Sportschau". Doch seine Kollegen hielten den Medaillenkurs aufrecht – bis ins Ziel. Für den 25-Jährigen aus dem Harz war es die erste Medaille bei einer WM im Herrenbereich.

Danilo Riethmüller übergab als Fünfter an Johannes Kühn. Philipp Horn machte am Ende die Medaille klar.
Gold holte sich Norwegen um Superstar Johannes Thingnes Bö (0+4) überlegen vor den leicht favorisierten Franzosen (0+7/+41,9 Sekunden), die in diesem Winter im Weltcup alle vier Staffeln gewonnen hatten. Das DSV-Team benötigte zehn Nachlader und hatte 1:35,9 Minuten Rückstand auf die Norweger. Schweden wurde Vierter. Der "Bö-minator" triumphierte damit in Lenzerheide zum dritten Mal, es war bereits die 23. Goldmedaille seiner beeindruckenden Karriere. Er hatte bereits zum Auftakt der Titelkämpfe Legende Ole Einar Björndalen überflügelt und ist seitdem alleiniger WM-Rekordhalter.
Frauen verpassen Podest
Die deutsche Frauen-Staffel ist bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide erstmals seit 2019 ohne Medaille geblieben. Als Mitfavoritinnen gestartet mussten sich Sophia Schneider, Selina Grotian, Julia Tannheimer und Franziska Preuß in der Schweiz mit Platz fünf begnügen.
Beim überlegenen Start-Ziel-Sieg von Titelverteidiger Frankreich leistete sich das Quartett insgesamt zehn Nachlader und eine Strafrunde durch Schneider. Am Ende hatte das DSV-Quartett nach 4 x 6 Kilometern 1:58,4 Minuten Rückstand auf die Siegerinnen. Silber vor 17.000 Zuschauern in der Roland Arena ging an Norwegen (+ 1:04,2 Minuten), Bronze holte sich die Schwedinnen (+ 1:44,5 Minuten).

Franziska Preuß und die deutschen Frauen verpassten eine Medaille.
2017 im österreichischen Hochfilzen gab es das bislang letzte Staffel-Gold für die Frauen. Seitdem war das Team nur 2019 im schwedischen Östersund ohne Medaille (4. Platz) geblieben. In Nove Mesto vor einem Jahr waren die kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes stehende Janina Hettich-Walz, Grotian, die fehlende Vanessa Voigt und Schneider auf den Bronze-Rang gelaufen.
dpa/sid