Fußball | Regionalliga Bleibt der Hallesche FC gegen aufstrebende Meuselwitzer in der Spur?
Der HFC kommt in Fahrt, kletterte nach dem Babelsberg-Sieg auf Rang drei. Am Samstag kommt mit dem ZFC Meuselwitz ein Team, dass auch ordentlich auftrumpfte. Und beide Teams sind bei Standard besonders erfolgreich.
Der Hallesche FC hat Schwung aufgenommen. Spätestens seit den beiden Siegen gegen Carl Zeiss Jena und zuletzt beim SV Babelsberg schwingt sich der Drittliga-Absteiger zum ernsthaften Verfolger des 1. FC Lok Leipzig auf. Allerdings schränkt Sportdirektor Daniel Meyer ein: "Die Ergebnisse sind wichtig, wir bewegen uns aber nicht am Optimum. Wir sind immer noch auf dem Weg." Der soll zur Tabellenspitze führen, wo nach dem Sieg am Freitag gegen Hertha Zehlendorf mit 13 Punkten Vorsprung auf Halle der 1. FC Lok Leipzig thront.
HFC-Coach Zimmermann: "Meuselwitz läuft ein wenig unter dem Radar"
Am Samstag (14:05 Uhr live im TV und Stream) erwarten die Saalestädter mit dem ZFC Meuselwitz eine Mannschaft, die sich nach schwachem Start enorm gemausert hat. Nach zuletzt fünf Siegen in sieben Spielen steht das Team von Trainer Georg-Martin Leopold auf einem starken siebten Platz. "Es ist eine Mannschaft, die ein wenig unter dem Radar läuft. Sie haben sich stabilisiert und auch bei Topmannschaften gepunktet", warnt HFC-Coach Mark Zimmermann. Halles Mittelfeldspieler Max Kulke, der 2022 mal ein halbes Jahr an den ZFC Meuselwitz ausgeliehen war, weiß um die Schwere der Aufgabe. "Ich kenne das noch, die können frei aufspielen, haben keinen Druck."
ZFC-Coach Leopold: "Wir müssen viel richtig machen"
Das stimme, so ZFC-Mittelfeldmann Luca Bürger, der seit acht Jahren beim ZFC die Fußballschuhe schnürt. Die Stimmung sei so gut wie lange nicht. Und das soll möglichst so bleiben. "Wir haben in Halle wenig zu verlieren. Alle freuen sind rauf, ein Saisonhighlight." Coach Georg-Martin Leopold weiß aber auch, dass der HFC eine harte Nuss ist. "Wir müssen viel richtig machen, um zu bestehen."
Standards sind große Stärke beider Teams
Was beide Mannschaften bei den großen Unterschieden im Etat und in den Zuschauerzahlen eint: Der HFC und der ZFC erzielten in dieser Saison viele Tore nach Standards. Bei den Hallensern sind es 70 Prozent aller Treffer, die im Anschluss an Freistöße oder Eckbälle fielen. "Eine gute Waffe", findet Kulke. Die Meuselwitzer erzielten vergangene Woche beim 2:1 gegen Viktoria Berlin beide Treffer nach Standards. Auch gegen Rot-Weiß Erfurt (1:0) und den Chemnitzer FC (1:0) klingelte es nach Freistößen.
Verzichten müssen die Gastgeber auf die beiden Routiniers Robert Berger und Jan Löhmannsröben, beide sind nach der fünften Gelben Karte gesperrt.
Gesperrt gegen Meuselwitz: Jan Löhmannsröben und Robert Berger (vorn)
Letztes denkwürdiges Duell 2012
Das letzte Pflichtspiel beider Teams gegeneinander liegt übrigens bereits mehr als zwölf Jahre zurück. Am 12. Mai 2012 sahen knapp 4.000 Zuschauer das Duell des ZFC gegen den HFC auf der Glaserkuppe. Damals stand Halle vor dem Aufstieg in die 3. Liga, hätte mit einem Sieg in Meuselwitz die Sektkorken knallen lassen können. Es kam anders, Sebastian Gasch sorgte für den 1:0-Erfolg der Zipsendorfer. Am Ende aber jubelte der HFC eine Woche später. Und blieb in der 3. Liga bis zum Sommer 2024.
rei