Vor Karrierende Vor Karrierende: Timo Boll in "zweiter Heimat" China gefeiert
Die Zuschauer erhoben sich von ihren Sitzen: Timo Boll war zwar beim Turnier ausgeschieden, doch die Chinesen haben ihn bei seinem letzten Match in seiner "zweiten Heimat" hochleben lassen. Der Odenwälder zeigte sich ergriffen.
Rekordeuropameister Timo Boll hat sein letztes Tischtennis-Match in China bestritten und ist von den Fans mit Standing Ovations verabschiedet worden. Der 43-Jährige scheiterte am Samstag im Achtelfinale des mit 800.000 Dollar dotierten WTT Champions Chongqing.
Nach den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August) beendet die ehemalige Nummer eins der Welt seine internationale Karriere. "Das sind in diesen Tagen in China sehr emotionale Momente für mich. Ich bin etwas sprachlos. Die Atmosphäre war einfach großartig heute, es war das richtige Spiel für einen Abschied", sagte der Erbacher: "Ich möchte mich bei all meinen Fans in China bedanken."
Starke Leistung trotz Aus
Bei seinem Achtelfinal-Aus gegen den Weltranglistenfünften Felix Lebrun (Frankreich) zeigte Boll eine starke Leistung, musste sich dem weltbesten Spieler außerhalb Chinas am Ende aber geschlagen geben. Das spannende und hochklassige Generationenduell gegen den gerade einmal 17 Jahre alten Franzosen verlor Boll knapp mit 10:12. Nächster Gegner des Top-Talents ist am Sonntagmorgen deutscher Zeit der Europameister Dang Qiu (Düsseldorf).
Ganz abgeschlossen hat Boll mit dem Reich der Mitte aber noch nicht. "China ist meine zweite Heimat, und ich werde zurückkommen - das nächste Mal dann als Tourist", sagte Boll, der auch für Lebrun noch lobende Wort übrig hatte: "Es ist unglaublich, wie stark er mit seinen 17 Jahren schon ist."