3:8-Pleite Regensburg nach Debakel in Nürnberg: "Alles muss besser werden"
Der SSV Jahn Regensburg erlebt ein Debakel beim 3:8 beim 1. FC Nürnberg. Nach dem Spiel stellte sich vor allem die Frage, wie die Oberpfälzer in Halbzeit zwei so auseinanderfallen konnten.
Die Emotionen bei den Regensburger Spielern und Verantwortlichen waren vielfältig nach dem 3:8-Debakel beim 1. FC Nürnberg. Von Fassungslosigkeit über Resignation bis zu Wut und Enttäuschung war alles dabei. Sportvorstand Achim Beierlorzer versuchte sich nach Spielende im Sportschau-Interview an einer Einordnung. "Natürlich sind wir extrem enttäuscht", sagte der Sportboss. "Wir müssen das erstmal sacken lassen. Dieses 8:3 hat uns alle geschockt."
Keeper Gebhardt bricht TV-Interview ab
Torwart Felix Gebhardt ließ seiner Wut nach dem Spiel freien Lauf. Dafür wie der Abend gelaufen war, hatte er keine Erklärung. Es sei "unerklärlich, keine Ahnung", befand der Schlussmann, der mit fortlaufender Dauer des Gesprächs immer geladener wurde. Als er danach gefragt wurde, was der Jahn nun verbessern müsste, polterte Gebhardt: "Wir haben 8:3 verloren. Es muss alles besser werden." Danach stapfte er wütend von dannen.
Dabei deutet zu Beginn der zweiten Halbzeit im Max-Morlock-Stadion nichts auf eine oberpfälzische Demütigung hin. In der 49. Minute hatte Kai Pröger zum 3:3 ausgeglichen. Noch in Durchgang eins hatte der Jahn ein 0:2 aufgeholt. Und das als Mannschaft, die in den neun Ligaspielen zuvor nur einen Treffer erzielt hatte.
Enochs: "Wir haben alles über uns ergehen lassen"
"Wir haben es geschafft, nach 0:2 und 2:3 zurückzukommen, das haben wir auch im letzten Jahr nicht oft geschafft. Darauf hätte man aufbauen können, aber auf 8:3 kann man jetzt natürlich nicht aufbauen", befand Beierlorzer, den vor allem die Einstellung der Mannschaft ab der 60. Minute störte. Soeben hatte Julian Justvan den Club wieder in Führung gebracht und dem Jahn war der erneute Ausgleich aberkannt worden. "Dieses 4:3 habe ich als eine Art Knock-out empfunden mit großer Frustration, die dann in der Mannschaft war."
Beierlorzer: "Am Ende keine Mannschaft mehr auf dem Platz"
Auch Joe Enochs war begeistert von den neu gewonnenen Comeback-Qualitäten seines Teams. "Ich war sehr stolz, wie wir zurückgekommen sind", sagte der Trainer nach der Partie. Umso bitterer war auch für ihn, mit ansehen zu müssen, was in der Schlussphase mit seiner Mannschaft passierte. "Wie wir auseinandergefallen sind, ist sehr enttäuschend", so Enochs, der ergänzte: "Wir haben alles über uns ergehen lassen und das ist fatal gegen so einen guten Gegner." Sportvorstand Beierlorzer ging sogar einen Schritt weiter und zählte auch die Mannschaft an. Die Lage in Regensburg sei ernst, "weil wir heute total auseinander gefallen sind als Mannschaft. Es war am Schluss kein Team mehr auf dem Platz. Das ist bedenklich".
Bis Dienstag haben die Oberpfälzer Zeit zum Wundenlecken. Dann wartet im Pokal mit Greuther Fürth der nächste schwere Gegner. Gleichzeitig gibt es aber die schnelle Chance zur Wiedergutmachung nach diesem blamablen Abend in Nürnberg.
Quelle: Blickpunkt Sport 26.10.2024 - 17:15 Uhr