
Nach schwerem Sturz Drama um Degenkolb: Nur Zuschauer bei Paris-Roubaix
Der deutsche Radprofi John Degenkolb wird nach seinem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt den Klassiker Paris-Roubaix verpassen.
Exakt zehn Jahre nach seinem Triumph in Roubaix wird der 36 Jahre alte Routinier also am kommenden Sonntag (13. April) nicht antreten können. Bitter, ist die "Hölle des Nordens", dieser Klassiker voller Geschichte, Prestige und Anekdoten für ihn mehr als nur ein Rennen. "Paris-Roubaix fließt durch meine Adern", sagte Degenkolb einmal.
Sein schwerer Sturz bei der Flandern-Rundfahrt macht einen Start bei seinem persönlichen Saisonhöhepunkt allerdings unmöglich. Degenkolb zog sich Frakturen an Schlüsselbein, Ellbogen und Handgelenk zu. "John ist mit einiger Wucht auf dem Boden aufgeschlagen", erklärte Camiel Aldershof, Teamarzt bei Degenkolbs Team Picnic PostNL.
Sturz 126 km vor dem Ziel
"Er wird sich einer Operation am Handgelenk unterziehen, dann folgt eine Rehaphase. Die Zeitpläne können sich oft ändern, aber wir erwarten, dass er für zwei Monate nicht an Wettbewerben teilnehmen kann", so Aldershof. Auch an einen Start bei Degenkolbs Heimrennen Eschborn-Frankfurt am 1. Mai ist nicht zu denken.
Das Schicksal schlug 126 km vor dem Ziel der Flandern-Rundfahrt zu. Ein vor ihm fahrender Radprofi stürzte und löste eine Kettenreaktion aus, Degenkolb kam zu Fall und blieb mit Schmerzen im Straßengraben liegen. Die "Ronde" und auch Degenkolbs Klassikersaison waren beendet.
Ein Sektor in Paris-Roubaix trägt Degenkolbs Namen
Degenkolbs besondere Beziehung zu Roubaix rührt nicht nur von seinem Sieg im Jahr 2015 her, dem einzigen deutschen Erfolg neben Josef Fischer (1896). 2018 gewann Degenkolb die Tour-Pave-Etappe nach Roubaix. Der Pave-Sektor Hornaing-Wandignies-Hamage trägt zu seinen Ehren gar seinen Namen.
Degenkolb wurde für seine Verdienste um das Rennen gewürdigt. Maßgeblich für die Ehrung war Degenkolbs Einsatz für das Roubaix-Nachwuchsrennen, das er einst mit einer Crowdfunding-Kampagne vor dem Aus bewahrte. Seine enge Verbundenheit zu den "Amis de Paris-Roubaix", einer Gruppierung, die sich unter anderem für den Erhalt des Kopfsteinpflasters einsetzt, pflegte er regelmäßig.