Leichtathletik bei den Paralympics Zentimeter-Entscheidung - Roß schafft es ins 400-Meter-Finale
Mit einem Vorsprung von 0,02 Sekunden hat es Jule Roß in den Endlauf über 400 Meter bei den Paralympics geschafft. Vor ihr war das am Freitag (30.08.2024) zum Auftakt der Leichtathletik-Wettbewerbe auch Merle Menje über 5000 Meter gelungen.
Roß wurde nach einem couragiertem Lauf auf der Innenbahn Vierte im zweiten Vorlauf am späten Abend und durfte nach kurzem Bangen jubeln. Die drei Erstplatzierten hatten sich jeweils für das Finale platziert, außerdem die beiden folgenden Zweitschnellsten - und da war die 18-Jährige mit 1:01,08 Minuten minimal schneller als die Chinesin Lu Li (1:01,10 Minuten) im Vorigen Lauf. Bei der WM in diesem Jahr hatte Ross über die 400 Meter Platz vier belegt.
Menje übersteht Vorlauf problemlos
Bereits am Vormittag hatte Rennrollstuhl-Athletin Menje im über 5000 Meter in ihrem Vorlauf mit 12:44,17 Minuten den zweiten Platz in ihrem Vorlauf belegt. Die ersten fünf qualifizierten sich auf der regennassen Bahn im Stade de France für den Endlauf am Samstag (31.08.2024, 10:40 Uhr).
Da sich die ersten vier Athletinnen früh abgesetzt hatten, entwickelte sich ein Rennen mit vergleichsweise niedrigem Tempo. So konnte Menje und ihre Konkurrentinnen schon etwas Kraft sparen für den Kampf um die Medaillen. "Es ging darum, das möglichst kräftesparend zu machen", sagte die 20-Jährige: "Das ist ganz gut gegangen, ein schönes regnerisches Auftaktrennen."
Grolla wird Sechster im Vorlauf
Sprinter Phil Grolla startete bei seiner Paralympics-Premiere in der Klasse T47 über die 100 Meter. Mit 10,94 Sekunden landete der Wolfsburger auf dem sechsten Platz seines Vorlaufs und schied aus.
Der 23-Jährige musste der starken Konkurrenz die Finalplätze überlassen. Alleine in seinem Vorlauf stellten drei Athleten persönliche Bestzeiten auf. Dazu kam ein Afrika-Rekord vom Marokkaner Aymane El Haddaoui (10,69 Sekunden), der als Erster in den Endlauf einzog. "Hintenraus war der Lauf eigentlich ganz gut. Vorne habe ich ein wenig verschenkt", sagte Grolla nach dem Rennen. "Ein bisschen mehr hätte ich noch rausholen können."
Isabelle Foerder sprintet auf Platz acht
Isabelle Foerder hat eine Medaille über 100 Meter verpasst. In der Klasse T35 belegte die 45-Jährige in 16,36 Sekunden den achten Platz. Den Sieg holte sich die Chinesin Xia Zhou, die in 13,58 Sekunden überlegen vor ihrer Landsfrau Qianqian Guo siegte. Bronze ging an Preethi Pal aus Indien.
"Es war schön, die Stimmung hat einen nach vorne gepeitscht", sagte Foerder im gut gefüllten Stade de France. Die lange Wartezeit vor dem Start hätte ihr etwas geschadet, sagte die Zwickauerin. "Das war nicht ganz optimal, aber ich bin zufrieden."
Für Foerder sind es die sechsten Paralympics. Als damals 16-Jährige war sie schon 1996 in Atlanta dabei und hat seitdem schon vier Mal Silber und einmal Bronze geholt.