Para-Badminton bei Paralympics Wandschneider spielt um Bronze im Einzel
Thomas Wandschneider spielt um Bronze. Der 60-Jährige verlor sein Halbfinale gegen den 38 Jahre jüngeren Chinesen Qu Zi Mo mit 0:2 (1:21, 10:21). Wandschneider hatte im längsten Spiel der Paralympics-Geschichte am Vortag vorzeitig das Halbfinale erreicht. Gegen den Doppel-Goldmedaillen-Gewinner von Tokio war er allerdings chancenlos.
"Ich habe noch nie so ein geiles Publikum gehabt wie jetzt hier. Ich liebe sie alle", sagte Wandschneider nach der Partie, sichtlich begeistert vom Publikum. Gerne hätte er ein anderes Ergebnis erzielt, trotzdem war Wandschneider mit seiner Leistung zufrieden: "Derjenige ist halt noch nie geschlagen worden. Dafür habe ich ihm das Leben doch sehr schwer gemacht, in dieser schwierig zu spielenden Halle."
Wandschneider könnte als erster deutscher Badminton-Athlet eine Paralympische Medaille gewinnen. "Bronze ganz klar, das will ich jetzt machen", sagte er mit Blick auf seinen Schlusspunkt von Paris. Im Spiel um Platz 3 trifft Wandschneider am Montag (02.09.2024) auf Jaegun Jeong aus Südkorea.
Qu Zi Mo zeigte, warum er als bester Spieler der Para-Badminton-Szene gilt
Thomas Wandschneider hatte im Halbfinale Schwierigkeiten in Partie hineinzufinden. Viele seiner Angriffsbälle waren zu lang und gingen ins Aus. Wandschneider musste sich gegen seinen 22-jährigen Gegner viel bewegen.
Der Chinese spielte viele Bälle in die Ecken des gegnerischen Feldes und konnte sich schnell absetzen. Zur Pause in der Satzmitte stand es bereits 1:13 aus der Sicht von Wandschneider.
Auch im weiteren Verlauf des ersten Satzes zeigte Qu Zi Mo, warum er als aktuell bester Spieler der Para-Badminton-Szene gilt. Präzise Angriffsbälle setzten Wandschneider immer wieder unter Druck. Der Deutsche verlor den ersten Durchgang mit 1:21.
Qu Zi Mo auch im zweiten Satz dominierend
Wandschneider versuchte zu Beginn des zweiten Satzes sein Angriffspiel zu variieren. Doch auch die kurzen Bälle brachte der Chinese souverän zurück. Das Publikum quittierte Wandschneiders Bemühungen und feierte seine ersten Punkte mit frenetischem Applaus (2:7). Wandschneider fand allerdings kein Mittel gegen den Chinesen, so hieß es zur Satzmitte 2:11.
Wandschneider gab nicht auf und kämpfte weiterhin um jeden Ball. Unter Standing Ovations des Pariser Publikums konnte er sich kurz vor Ende auf 10:17 heranarbeiten. Wenig später endete der zweite Durchgang allerdings mit 10:21.