Rollstuhl-Basketball bei Paralympics Deutsche Frauen verlieren Viertelfinale gegen Kanada
Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen haben bei den Paralympics in Paris ihr Viertelfinale gegen Kanada deutlich mit 53:71 verloren. Die Kanadierinnen waren über die kompletten 40 Spielminuten zu stark. Bei den Deutschen überzeugten Nathalie Passiwan und Mareike Miller, die beide zweistellig punkteten.
"Wir hatten ein großes Ziel. Wir wussten, dass es eine große Aufgabe ist", sagte ein sichtlich enttäuschter deutscher Trainer Dirk Passiwan nach der Partie. "Wenn man ein Spiel gegen so eine Top-Mannschaft gewinnen will, muss man einfach hochprozentiger scoren", analysierte er die Leistung seiner Spielerinnen.
Jetzt gehe es darum, möglichst schnell den Kopf für die Platzierungsrunde frei zu bekommen. "Es gibt neue Ziele. Wir wollen unbedingt Fünfter werden", sagte der Trainer mit Blick auf das Spiel gegen Spanien am Donnerstag (05.09.2024, 12.45 Uhr, im Livestream auf sportschau.de).
Kanada verteidigt stark - Deutschland mit Mühe
Die Kanadierinnen versuchten das deutsche Team von Anfang an mit einer Press-Verteidigung schon in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen. Die Deutschen taten sich in der Offensive schwer und lagen zunächst mit 2:7 zurück. Kanadas Topscorerin Kady Dandeneau erzielte bis zu diesem Zeitpunkt alle kanadischen Punkte.
Die Deutschen kamen anschließend besser in die Partie, verteidigten gut und konnten auch viele Defensiv-Rebounds gewinnen. Nathalie Passiwan brachte das deutsche Team knapp drei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels erstmals in Führung (10:9). Zwei Unkonzentriertheiten brachten die Kanadierinnen aber schnell wieder in Front. Nach dem ersten Viertel hieß es 12:17 aus deutscher Sicht.
Rückstand wird im zweiten Viertel größer
Zunächst hielten die Deutschen den Abstand auf fünf Punkte, ehe Trainer Dirk Passiwan beim Stand von 14:21 die erste Auszeit nahm. Danach versuchte das deutsche Team die Kanadierinnen früher unter Druck zu setzen und attackierte mit zwei Spielerinnen in der gegnerischen Hälfte. Die Kanadierinnen ließen sich davon nicht beeindrucken, sie bauten den Vorsprung zur Pause auf zwölf Punkte aus (22:34).
Passiwan im Alleingang
Die deutschen Basketballerinnen kamen konzentriert aus der Pause und versuchten den Abstand zu verkürzen. Allen voran Nathalie Passiwan. Die 34-Jährige erzielte im dritten Spielabschnitt acht Punkte, auch dadurch blieb der Rückstand auf die Kanadierinnen zunächst konstant. Einige freie Würfe verfehlten ab Mitte des dritten Viertels den kanadischen Korb. Topscorerin Miller wurden von den Kanadierinnen fast komplett aus dem Spiel genommen. So betrug der Rückstand vor dem letzten Viertel 15 Punkte (36:51).
Hoffnung währt nur kurz
Auch im letzten Viertel taten sich die Deutschen zunächst schwer. Der Rückstand vergrößerte sich, ehe ein 9:0-Run das deutsche Team wieder auf 47:59 heranbrachte. Maya Lindholm brachte die Deutschen wenig später sogar auf zehn Punkte heran. Ein Drei-Punkte-Wurf der überragenden Kady Dandeneau im direkten Gegenzug zerstörte allerdings die letzten deutschen Hoffnungen, die Partie doch noch drehen zu können.
Eine starke Leistung von Miller (18 Punkte, 8 Rebounds, 14 Assists), die bisher alle Spiele des Turniers komplett durchgespielt hat, und Passiwan (14 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists), die ihre beste Turnierleistung zeigte, reichten am Ende nicht fürs Weiterkommen. "Wir haben am Ende noch mal gezeigt, dass wir auch auf einem anderen Niveau spielen können - aber leider nur phasenweise und nicht über 40 Minuten", sagte Miller.
In der Platzierungsrunde für die Plätze fünf bis acht trifft Deutschland am Donnerstag (05.09.2024, 12.45 Uhr) auf Spanien. "Wir sind nicht hier, um die Köpfe hängenzulassen und Letzter zu werden. Mit einem fünften Platz können wir ja noch eine gute Platzierung machen", agte Miller.