Olympische Spiele USA eine Nummer zu groß für die DFB-Frauen
Weil Sophia Smith am Sonntag (28.07.2024) in Marseille nicht zu halten war, verloren die deutschen Fußballerinnen bei den Olympischen Spielen mit 1:4 gegen die USA. Smith (10. Minute, 44.), Mallory Swanson (26.) und Lynn Williams (89.) trafen für den Titelfavoriten aus Amerika, Giulia Gwinn vom FC Bayern München gelang der einzige deutsche Treffer (21.). Im letzten Gruppenspiel gegen Sambia brauchen die DFB-Frauen am Mittwoch (19 Uhr) nun mindestens ein Unentschieden, um sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren.
Schon gegen die USA hatten die Deutschen gehofft, die nötigen Punkte für die K.o.-Runde einzufahren. Der Angstgegner aus Amerika war an diesem Abend aber schlicht eine Nummer zu groß. "Wir hatten es mehrfach auf dem Fuß, hatten auch Chancen, in Führung zu gehen. Dann haben wir es von den USA aufgezeigt bekommen, wie es ist, wenn man die Chancen effektiv ausspielt", fasste Torschützin Gwinn den Abend zusammen.
Die erste Chance zur Führung hatten die DFB-Frauen tatsächlich schon in der 4. Minute. Jule Brand vom VfL Wolfsburg lief in vorderster Front klug in den Passweg, eroberte den Ball und legte quer auf Lea Schüller. Der Stürmerin vom FC Bayern München versagten alleine vor US-Schlussfrau Alyssa Naeher allerdings die Nerven. Das hätte das 1:0 sein müssen.
Gwinn hält die Deutschen im Spiel
Es war der Auftakt einer rasanten ersten Halbzeit, in der die USA aber das bessere Team waren. Insbesondere mit Rechtsaußen Trinity Rodman und der überragenden Sophia Smith hatte die deutsche Verteidigung ihre liebe Mühe. Das Duo sorgte auch für das erste Tor des Spiels, als Smith eine flache Hereingabe von Rodman über die Linie drückte (10.).
Zwar gelang Rechtsverteidigerin Gwinn mit einem schönen Fernschuss der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich (21.). Lange freuen konnten sich die Deutschen darüber aber nicht.
Smith einfach nicht zu halten
Wieder war Smith im Angriff nicht zu halten, schüttelte die bereits gelbverwarnte Kathrin Hendrich ab und schloss von der Strafraumgrenze ab. Den strammen Schuss konnte Torfrau Ann-Katrin Berger, die in den USA bei Gotham FC ihre Brötchen verdient, noch abwehren. Den Abpraller spitzelte Swanson aus kurzer Distanz aber ins Netz (26.).
Smith vergrößerte die deutschen Sorgen noch vor der Pause weiter. Ihr abgefälschter Fernschuss senkte sich unhaltbar rechts ins lange Eck (44.). Mit einem 1:3 ging es für die DFB-Frauen in die Halbzeit.
Brand an den Pfosten, Schüller ohne Fortune
Das große Tempo war nach dem Seitenwechsel natürlich raus. Die USA ließen die Deutschen kommen, konzentrierten sich auf die Abwehrarbeit und gelegentliche Konter.
Die DFB-Frauen wiederum taten sich schwer, Chancen zu kreieren. Immerhin Jule Brand (VfL Wolfsburg), die umtriebigste deutsche Spielerin, traf in der 58. Minute den rechten Außenpfosten. Vier Minuten später hatte Bayern-München-Stürmerin Lea Schüller Pech, dass sie den Ball im Gewühl im Fünfmeterraum nicht ins Tor gedrückt bekam. Die eingewechselte Williams zeigte in der Schlussphase, wie man es besser macht, und traf zum 4:1-Endstand für die USA (89.).
Popp gibt Entwarnung
Es war kein schlechter Auftritt der Hrubesch-Elf, die USA wirkten insgesamt aber griffiger, zielstrebiger und hatten dann auch noch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Zusätzlich bitter für die DFB-Elf: Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) musste in der 76. Minute verletzt ausgewechselt werden.
Kurz nach dem Spiel gab sie zumindest zarte Entwarnung: "Es ist mein Knorpelknie, das meldet sich hin und wieder mal", sagte die 33-Jährige: "Es ist in dem Sinne nichts passiert. Es hat wohl einfach von der Ermüdung gesagt, ich will gerade nicht mehr." Sie sei "guter Dinge" für den weiteren Turnierverlauf.
Deutschland droht im abschließenden Gruppenspiel gegen Sambia nun das frühzeitige Olympia-Aus. Die Afrikanerinnen haben – bei allem Respekt – aber natürlich auch nicht die Qualitäten wie das Team aus Amerika. In der Gruppe B ist Sambia bislang noch punktlos. Der DFB-Elf reicht ein Unentschieden für die K.o.-Runde.