Siebenkampf bei Olympia 2024 Caro Schäfer nach erstem Tag Elfte - Drama um Sophie Weißenberg
Carolin Schäfer bestreitet bei den Olympischen Spielen in Paris bisher einen ordentlichen Siebenkampf. Nach dem ersten Tag ist sie Elfte. Angeführt wird das Ranking von der britischen Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson. Unmittelbar vor Beginn des Wettkampfs am Donnerstag (08.08.2024) zog sich Sophie Weißenberg einen Achillessehnenriss zu.
Schäfer gibt in Paris ihre Abschiedsvorstellung: Nach Olympia beendet die 32-Jährige ihre Karriere. Die Frankfurterin gilt nicht als eine der Medaillenkandidatinnen und kann den Wettkampf dementsprechend ohne großen Druck bestreiten. Nach ordentlichen Leistungen über 100 m Hürden (13,42 Sek.) und im Hochsprung (1,71 m) steigerte sich Schäfer im Kugelstoßen. Dort gelang ihr mit 14,02 m die neuntbeste Weite der 22-köpfigen Konkurrenz. Nach Saisonbestzeit über 200 m in 23,85 Sekunden ging es in der Gesamtwertung von Rang 16 vor auf Platz elf (3719 Punkte).
"Das ist der letzte Wettkampf meiner Karriere, deswegen schwimmen viele Emotionen mit. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich Tag eins mit so einer guten Zeit abschließen konnte", sagte Schäfer im Sportschau-Interview. Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 beendete sie den Siebenkampf als Fünfte, in Tokio wurde sie Siebte.
Weltmeisterin und Olympiasiegerin liegen vorne
In Führung liegt im Stade de France mit Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson eine der Gold-Anwärterinnen in Paris (4055). Ihr Vorsprung auf Tokio-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien (4007 Punkte) ist aber knapp.
Nafi Thiam peilt in Paris die Titelverteidigung an.
Vizeweltmeisterin Anna Hall aus den USA (3956) belegt Platz drei. Tokio-Silbermedaillen-Gewinnerin Annouk Vetter aus den Niederlanden (3767) ist zurzeit nur Neunte.
Der Siebenkampf wird am Freitag (09.08.2024, 10.05 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) mit dem Weitsprung fortgesetzt. Es folgen danach noch der Speerwurf (11.23/12.32 Uhr) und der abschließende Lauf über 800 m (20.25 Uhr).
Weißenbergs Olympia-Traum endet mit einem Schock
Weißenberg wollte sich in Paris ihren Traum von einer Olympia-Teilnahme erfüllen - doch er endete in einem Drama: Unmittelbar vor dem Start der ersten Disziplin lief die Leverkusenerin beim Einlaufen in eine Hürde und stürzte. Die 26-Jährige blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Laufbahn liegen. Sie wurde medizinisch versorgt und anschließend weinend in einem Rollstuhl aus dem Stadion gefahren.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bestätigte kurze Zeit später, dass sich Weißenberg die Achillessehne im linken Fuß gerissen hat. Die WM-Siebte von Budapest 2023 hatte gehofft, bei ihrem Olympia-Debüt in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. "Wir sind sehr, sehr traurig. Das ist für uns extrem tragisch, weil sie aus unserer Sicht vorn mitgespielt hätte. Sie war in einer sehr, sehr guten Form", sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner. Weißenberg sollte noch am Donnerstag nach Deutschland zurückkehren, um dort weiter behandelt werden zu können.
Sophie Weißenberg zog sich im Stade de France einen Achillessehnenriss zu.
Busemann: "Im Leben einer Sportlerin gibt es nichts Schlimmeres"
"Im Leben einer Sportlerin gibt es nichts Schlimmeres", sagte ARD-Experte Frank Busemann in der Sportschau zu dem Drama. Bei der EM in Rom hatte Weißenberg im Juni als Vorsichtsmaßnahme den Siebenkampf abgebrochen, um ihren Olympia-Traum nicht zu gefährden. Auch in Götzis im vergangenen Mai hatte sie den Wettkampf nach einem Strauchler über die Hürden nicht beenden können.