Leichtathletik Abendsession Speerwerfer Weber geht wieder leer aus - Weltrekord über 400 m Hürden
Speerwerfer Julian Weber ist auch bei seiner dritten Olympia-Teilnahme ohne Medaille geblieben. Sydney McLaughlin-Levrone aus den USA lief am Donnerstag (08.08.2024) bei den Sommerspielen in Paris Weltrekord über 400 m Hürden. Letsile Tebogo aus Botswana gewann Gold über 200 m, der US-Amerikaner Grant Holloway triumphierte über 110 m Hürden.
Speerwurf: Weber auf Platz sechs - olympischer Rekord von Nadeem
Vize-Europameister Weber vom USC Mainz erzielte in einem hochklassigen und spektakulären Speerwurf-Finale 87,40 m, landete damit aber am Ende der sechs Durchgänge nur auf dem sechsten Platz. "Ich habe alles gegeben und bin natürlich enttäuscht. Ich war so unfassbar gut drauf, hab mich so gut gefühlt wie noch nie. (...) Deswegen weiß ich gar nicht, warum ich keinen der sechs Versuche so getroffen habe, wie ich es eigentlich könnte", sagte Weber im Sportschau-Interview.
Zum Olympiasieger krönte sich überraschend Arshad Nadeem aus Pakistan. Der Vize-Weltmeister, der in Paris erst seinen zweiten Wettkampf der Saison bestritt, stellte mit 92,97 m einen olympischen Rekord auf. Nur fünf Athleten warfen in der Geschichte dieser Leichtathletik-Disziplin je weiter als der 27-Jährige.
Silber ging an den Tokio-Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien (89,45), Bronze holte der zweimalige Weltmeister Anderson Peters aus Grenada (88,54).
Weber fehlt weiter eine Medaille auf der ganz großen Bühne
Der 29-jährige Weber nahm in Paris zum dritten Mal an Olympischen Spielen teil. 2016 in Rio hatte er bei seinem Debüt Platz neun belegt, 2021 in Tokio reichte es für Platz vier. Damals fehlten ihm 14 Zentimeter zum Gewinn von Bronze, dieses Mal über ein Meter. Auch bei den Weltmeisterschaften 2022 in Eugene und 2023 in Budapest musste sich der Mainzer mit dem vierten Platz begnügen. Eine Medaille auf der ganz großen Bühne fehlt Weber, der bei der EM 2022 Gold und in diesem Jahr Silber gewann, also weiterhin.
400 m Hürden: Sydney McLaughlin-Levrone mit Weltrekord zu Gold
Das Hürdenfinale über 400 m bei den Frauen war eine pfeilschnelle Angelegenheit - dank Sydney McLaughlin-Levrone aus den USA. Die Siegerin von Tokio 2021 gewann zum zweiten Mal in Folge Olympia-Gold - in Weltrekordzeit von 50,37 Sekunden. Die alte Bestmarke von 50,65 Sekunden hatte sie selbst im Juni in Eugene aufgestellt, ebenso wie den nun von ihr überbotenen olympischen Rekord von 51,46 Sekunden (Tokio 2021).
Silber sicherte sich ihre Landsfrau Anna Cockrell (51,87), Bronze ging an die Niederländerin Femke Bol (52,15). Carolina Krafzik (Sindelfingen) war im Vorlauf ausgeschieden.
200 m: Tebogo deutlich vor Bednarek und Lyles
Noah Lyles hatte nach seinem Olympiasieg über 100 m als Ziel drei weitere Goldmedaillen ausgegeben - über die doppelt so lange Strecke ließ er seiner Kampfansage aber keine Taten folgen: Letsile Tebogo aus Botswana setzte sich mit Afrikarekord in 19,46 Sekunden deutlich gegen die Konkurrenz durch. Kenneth Bednarek aus den USA hatte als Zweiter (19,62) 16 Hundertstelsekunden Rückstand, für Lyles (19,70) waren es 24. Joshua Hartmann (Köln) hatte den Einzug in den Endlauf im Halbfinale verpasst.
Nach dem Zieleinlauf wurde Lyles mit einem Rollstuhl aus dem Innenraum gebracht, später wurde bekannt, dass der US-Amerikaner mit dem Coronavirus infiziert ist. Ein Start wie geplant in den Staffelrennen über 4x100 m und 4x400 m erscheint damit äußert unwahrscheinlich.
110 m Hürden: Favoritensieg durch Grant Holloway
Im Finale über 110 m Hürden war der 26 Jahre alte Grant Holloway aus den USA der große Sieger. In 12,99 Sekunden setzte sich der dreimalige Weltmeister vor seinem Landsmann Daniel Roberts (13,09) und dem Jamaikaner Rasheed Broadbell (13,09) durch. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war Holloway hinter Hansle Parchment als Zweiter ins Ziel gekommen. Der Jamaikaner ging als Achter dieses Mal leer aus.
Manuel Mordi vom Hamburger SV war im Hoffnungslauf ausgeschieden, er verpasste den Einzug ins Halbfinale unglücklich.
1500 m: Welteji Schnellste im Halbfinale
Zuvor waren in zwei Halbfinals die Finalistinnen über 1500 m ermittelt worden. Schnellste in der Vorschlussrunde war Diribe Welteji aus Äthiopien (3:55,10 Min.). Auch die Australierin Jessica Hull (3:55,40) zog sicher ins Finale der zwölf Besten ein, das am Samstag (10.08.2024, 20.15 Uhr) ausgetragen wird.