Leichtathletik Morgensession Kugelstoßerin Ogunleye nervenstark ins Finale - schnelle DLV-Staffel
Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris mit einem starken dritten Versuch in der Qualifikation die Finalteilnahme gesichert. Alina Kenzel kam am Donnerstag (08.08.2024) ebenfalls weiter. Gut lief es auch für die deutsche Sprintstaffel der Frauen, schlecht für die der Männer.
Mit den ersten beiden Versuchen auf 18,01 m und 17,72 m konnte die beste deutsche Kugelstoßerin nicht zufrieden sein - und wäre es dabei geblieben, hätte Ogunleye das Olympia-Finale auch verpasst. Doch die EM-Dritte von Rom zeigte im letzten Versuch, was sie wirklich leisten kann: Mit einem Stoß auf 19,24 m schob sich die Mannheimerin nervenstark noch auf einen Finalplatz. Am Ende war es die drittbeste Weite in der Qualifikation hinter Sarah Mitton aus Kanada (19,77) und der Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche (19,25). Auch Tokio-Olympiasiegerin Lijiao Gong aus China (18,78) erreichte das Finale.
Ogunleye: "Morgen Abend werde ich von Anfang an da sein"
"Das Publikum hat mich super unterstützt. Und ich habe mir selbst gesagt: 'Du kannst es, bleib locker, hab den Mut.' Und dann habe ich einfach abgeliefert", schilderte die deutsche Meisterin im Sportschau-Interview die Situation vor dem entscheidenden Stoß. Von ihrer persönlichen Bestleistung (20,19) war Ogunleye in der Qualifikation noch weit entfernt. "Morgen Abend werde ich von Anfang an da sein und versuchen, die Kugel so weit wie möglich zu stoßen", blickte die 25-Jährige auf das Finale am Freitagabend (09.08.2024, 19.37 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) voraus.
Kenzel (VfB Stuttgart) rutschte mit 18,16 m als Elfte ins Finale - und war danach erleichtert: "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und dass ich es morgen noch mal besser machen kann." Katharina Maisch (LV90 Erzgebirge) schied mit 17,86 m aus und war danach "einfach mega enttäuscht". Auch die favorisierte Weltmeisterin Chase Jackson aus den USA sowie die EM-Zweite Jorinde van Klinken aus den Niederlanden strauchelten überraschend in der Qualifikation.
Deutsche Sprintstaffel der Frauen im Finale
"Mit uns muss man definitiv rechnen. Wir brauchen uns mit dieser Leistung nicht zu verstecken. Wir haben ein unfassbar geniales Team und können hier wirklich mitmischen", sagte eine selbstbewusste Gina Lückenkemper im Sportschau-Interview nach dem Vorlauf der deutschen Staffel über 4x100 m.
Das DLV-Quartett kam nach guten Wechseln hinter den favorisierte US-Amerikanerinnen (41,94) in Saisonbestzeit von 42,15 Sekunden auf Platz zwei ins Ziel und zog als insgesamt viertschnellstes Team ins Finale ein. Sophia Junk (Rhein-Wied) war die Startläuferin, danach liefen Lisa Mayer (Wetzlar) und Lückenkemper (Berlin), bevor Rebekka Haase (Wetzlar) den Staffelstab ins Ziel trug. Der Endlauf um die Medaillen wird am Freitag (19.30 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) gestartet. 2021 in Tokio waren die deutschen Frauen auf Platz fünf gelaufen, bei der WM im vergangenen Jahr in Budapest auf Rang sechs.
Männer-Staffel verpasst das Olympia-Finale
Die deutsche Männer-Staffel hat dagegen das Olympia-Finale verpasst. Kevin Kranz (Wetzlar), der deutsche 100-m-Rekordler Owen Ansah (Hamburg), Yannick Wolf (München) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) kamen in ihrem Vorlauf nach mäßigen Wechseln in 38,53 Sekunden nur als Fünfte ins Ziel. Auch über die Zeitschnellsten-Regelung reichte das nicht für einen Platz im Achter-Finalfeld, das am Freitag (19.47 Uhr) um die olympischen Medaillen laufen wird. "Leider hat es heute nicht gereicht, aber wir sind ein Team, wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen", sagte Wolf im Sportschau-Interview. "Klar ist es eine Enttäuschung, aber daraus können wir auch lernen", ergänzte Ansah-Peprah.
Bei der EM in Rom im Juni war das deutsche Team noch zur Bronzemedaille gelaufen, in Tokio 2021 hatte es im Olympia-Finale zu Platz fünf gereicht.