Packendes Finale in Paris Der Traum von Les Bleus platzt – USA holen Basketball-Gold
Frankreichs Traum von Basketball-Gold bei den Olympischen Spielen in Paris bleibt unerfüllt. Im Finale verloren die Gastgeber am Samstag (10.08.2024) nach großem Kampf 87:98 gegen die USA.
Bei den französischen Spielern flossen nach dem Schlusspfiff Tränen. Die einmalige Chance, bei den Spielen in der Heimat Gold zu holen, war dahin. Auch ihr stark aufspielendes Wunderkind Victor Wembanyama konnte mit 26 Punkten die Niederlage nicht verhindern. Denn auf der anderen Seite gab es einen Stephen Curry (24 Punkte), der unter den Augen zahlreicher ehemaliger Basketballgrößen im Schlussabschnitt aufdrehte und sein Team zum 17. Olympiasieg warf.
Den dritten Rang beim Olympiaturnier hatte sich am Mittag Serbien geholt, das im kleinen Finale das deutsche Team um Dennis Schröder und Franz Wagner besiegt hatte.
Zahlreiche Highlights gleich zu Beginn
Das Spiel brauchte keine lange Anlaufphase: "King" LeBron James zog direkt mal zum Korb und hämmerte den Ball durch den Ring. Auf der anderen Seite antwortete "Alien" Victor Wembanyama mit einem Dreier. Beide Teams waren von Beginn hellwach und produzierten in den Anfangsminuten Highlight um Highlight.
James zeigte erst am eigenen Brett einen seiner berühmten Chase-Down-Blocks, nur um auf der anderen Seite seinen Mitspieler mit einem Behind-the-back-bounce-Pass in Szene zu setzen. Frankreich hielt aber stark dagegen. Die Halle war direkt da und feierte die Aktionen ihrer Landsmänner. Ein Dreier von Anthony Edwards brachte den USA zum Ende des ersten Abschnitts eine Fünf-Punkte-Führung (20:15).
USA setzen sich auf zehn Punkte ab
Das Team von Vincent Collet fand schnell die richtige Antwort, und lag nach acht Punkten am Stück nun selbst in Führung. Die Intensität nahm nicht ab, man merkte, was für beide Mannschaften auf dem Spiel stand. Die USA wollten ihren fünften Olympiasieg in Folge holen. Für Frankreich ging es um die Erfüllung eines Traums. Mitte des zweiten Viertel gab es nach einem unnötigen Schubser von Devin Booker eine kleine Rudelbildung, allerdings ohne weitere Folgen für einen der Spieler.
Dann aber verloren die Franzosen etwas ihre Linie, vor allem die Dreier wollten nicht fallen (3/16 in der 1. Halbzeit). Das amerikanische Superstar-Ensemble dagegen lief von draußen heiß (9/20) und lag 90 Sekunden vor der Halbzeit mit zehn Punkten in Führung (46:36). Ein erfolgreicher Layup des bärenstarken Guerschon Yabusele mit Ablauf der Spielzeit brachte die Gastgeber zur Hälfte der Spielzeit zumindest auf acht Punkte heran.
Frankreich lässt Chancen leichtfertig liegen
Ins dritte Viertel starteten beide Teams etwas abgekühlt, die US-Amerikaner aber hatten die etwas bessere Quote und setzen sich nach 180 gespielten Sekunden auf 14 Punkte ab (61:47). Frankreich wirkte in dieser Phase etwas fahrig und ließ immer wieder offene Würfe liegen. Das Tempo blieb aber hoch. Und die USA verloren nun ein wenig die Konzentration, leisteten sich gleich sieben Ballverluste in Abschnitt Nummer drei und hielten damit Les Bleus im Spiel. Wieder war es ein Korbleger mit dem Buzzer, der Frankreich vor den abschließenden zehn Minuten auf sechs Zähler herankommen ließ.
Auch da fanden James und Co. wieder besser ins Spiel und vergrößerten ihren Vorsprung wieder auf elf Zähler. Wie schon im Durchgang davor gelang es den Europäern zunächst nicht, die sich bietenden Chancen so zu nutzen und die USA wirklich ins Schwitzen zu bringen. Angefeuert von der Halle gelang es Frankreich drei Minuten vor dem Ende doch noch einmal den Rückstand dank Wembanyama auf drei Zähler zu verkürzen.
Doch die Antwort der USA waren drei Punkte von Stephen Curry, der mit seinen Distanzwürfen schon das Halbfinale gegen Serbien entschieden hatte. Nun fielen auf beiden Seiten die "threes". Eine Minute vor dem Ende waren es immer noch neun Punkte Differenz. Nun war "Wemby" von draußen erfolgreich, doch auf der anderen Seite traf - na klar - Curry mit seinem Signature-Move: Dribbling, Fake, Gegner-ins-Leere-springen-lassen und abdrücken. Das Spiel war entschieden.