Paris-Roubaix Van der Poel triumphiert, Drama um Degenkolb
Mathieu van der Poel hat sich den Sieg beim Ein-Tages-Klassiker Paris-Roubaix gesichert.
Der Niederländer fuhr am Ostersonntag nach 256,6 Kilometern - 54,5 km davon über das berüchtigte Kopfsteinpflaster - als Solist ins Velodrom von Roubaix ein. Für den 28-Jährigen war es nach dem Gewinn von Mailand-Sanremo im März der zweite große Triumph des Jahres.
Van der Poel hatte am Ende 46 Sekunden Vorsprung - und jubelte im Ziel ausgelassen. "Unglaublich. Ich hatte einen der besten Tage auf dem Rad. Es ist unglaublich und schwer zu beschreiben", sagte er.
Der Niederländer profitierte von einem Defekt am Rad von Wout van Aert in der Schlussphase des Rennens. Jasper Philipsen, Kollege von van der Poel, schlug van Aert im Sprint um Platz zwei und machte den Doppelsieg für das Team Alpecin-Deceuninck perfekt.
Degenkolb stark, aber mit Sturzpech
Bitter endete der Ein-Tages-Klassiker für John Degenkolb. Der Applaus des Publikums und die Anerkennung von Sieger van der Poel für eine herausragende Leistung konnten den deutschen Radprofi nicht trösten. Ein Sturz in der Schlussphase hatte Degenkolb beim Klassiker um alle Chancen auf den zweiten Sieg nach 2015 gebracht und die "Hölle des Nordens" zu einem Drama für ihn werden lassen.
"Es ist nicht einfach zu beschreiben, wie groß die Enttäuschung ist", sagte Degenkolb, der über "ziemlich starke Schmerzen" in der Schulter klagte: "Sicherlich war ich nicht der Stärkste in dieser Gruppe, aber Roubaix ist Roubaix und alles kann passieren, wenn man in dieser Gruppe ist und so kurz vor dem Finale steht."
Degenkolb Siebter, Walscheid auf Rang acht
Am Ende belegte Degenkolb den siebten Platz (+2:35 Minuten), Max Walscheid wurde Achter. 2015 hatte Degenkolb als zweiter Deutscher nach Josef Fischer (1896) bei der "Königin der Klassiker" triumphiert.
Am Samstag hatte die Kanadierin Alison Jackson die dritte Auflage des Frauenrennens gewonnen. Die 34-Jährige siegte nach 145,4 km und insgesamt 29,2 km Kopfsteinpflaster. Beste Deutsche wurde Romy Kasper auf dem 17. Platz.
Sagan muss früh aussteigen
Peter Sagan, der frühere Profi des deutschen Teams Bora-hansgrohe, musste bei Paris-Roubaix schon nach den ersten Kopfsteinpflasterpassagen verletzt aufgeben. Sagan war im ersten Abschnitt nach gut 95 Kilometern zu Fall gekommen. Der Slowake hatte Paris-Roubaix 2018 gewonnen.
Sturzpech schon bei Flandern-Rundfahrt
Bereits in der vergangenen Woche hatte der 33-Jährige die Flandern-Rundfahrt vorzeitig beenden müssen. Sagan war in einen Massensturz verwickelt, den der später disqualifizierte Pole Filip Maciejuk durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst hatte.
Sagan beendet Ende des Jahres seine Laufbahn auf der Straße. Der Slowake will im kommenden Jahr zum Abschluss der Karriere im Mountainbike-Rennen der Olympischen Spiele von Paris antreten.