Formel 1 Max Verstappen auch in Melbourne der Gejagte
Im Training hielt sich Max Verstappen noch zurück, dennoch will der Formel-1-Weltmeister den Großen Preis von Australien für sich entscheiden, aber auch ein Altmeister macht sich Hoffnungen.
Im Regen von Melbourne verzichtete Max Verstappen auf riskante Experimente. Nach der mit Abstand schnellsten Runde im trockenen ersten Formel-1-Training begnügte sich der Red-Bull-Star am Freitag (31.03.2023) bei der zweiten Übungseinheit auf nasser Piste mit dem dritten Rang. Trotzdem geht der 25-jährige Niederländer auf der Jagd nach seinem dritten WM-Titel nacheinander als großer Favorit in den dritten Saisonlauf am Sonntag (02.04.2023, 7 Uhr MEZ) in Australien.
"Ich bin hier, um das Rennen zu gewinnen", hatte der Niederländer vor dem Training erklärt. Der Weltmeister und dessen Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez sind auch im dritten Saisonlauf die großen Favoriten. Den Saisonauftakt in Bahrain hatte Verstappen für sich entschieden, im zweiten Rennen der Saison, dem Grand Prix Saudi Arabien, lag Perez vorne.
Aber auch Ex-Weltmeister Fernando Alonso, der in den ersten beiden Rennen jeweils Dritter geworden war, fuhr in der verregneten zweiten Übungseinheit die klare Bestzeit. Bevor in Melbourne der Regen stärker wurde, landete der 41 Jahre alte Spanier in seinem Aston Martin vor Vizeweltmeister Charles Leclerc im Ferrari.
Alonso und die Zufälle
Alonso und Aston Martin hoffen ebenfalls auf einen Coup im Albert Park, zumal der Spanier sehr gute Erinnerungen an das Rennen "down under" hat. Nur einmal in der Geschichte der Formel 1 fand vor 2023 ein australischer Grand Prix an einem 2. April statt. Das war 2006 und der Gewinner damals hieß Fernando Alonso
Und dann gibt es noch einen möglichen Zufall: Bei allen fünf Fahrern in der Historie, die 100 Podien erreichten, war das 101. Podium ein Rennsieg. Alonso hatte in Dschidda/Saudi-Arabien mit seinem zweiten dritten Platz der Saison sein 100. Podium erreicht.
Leclerc eher skeptisch
Ferrari-Star Leclerc hält dagegen eine Wiederholung seines Vorjahressieges in Australien für fast ausgeschlossen. "Ich glaube nicht, dass es an diesem Wochenende Wunder geben wird", sagte der Monegasse vor dem Rennen. 2022 hatte der 25-Jährige mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung triumphiert.
"Ja, das sind gute Erinnerungen", sagte Leclerc: "Wir kommen jetzt nicht in der gleichen Situation wie letztes Jahr in dieses Rennen. Natürlich sind wir nicht so gut wie im letzten Jahr. Aber wir arbeiten massiv daran, nach vorne zu kommen."
Charles Leclerc mit Fans in Melbourne
Die Formel 1 will zusätzliches Qualifying einführen
Unterdessen wird die Umgestaltung der Renn-Wochenenden immer konkreter, wie in Melbourne jetzt bekannt wurde. So plant die Rennserie mit der Einführung eines zweiten Qualifyings anstelle eines eher langweiligen Trainings bereits in vier Wochen in Baku, den Weg der Modernisierung konsequent weiterzugehen.
"Je mehr man den Teams und den Fahrern die Chance gibt, zu zeigen, wer sie sind, desto besser ist die Show", sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefan Domenicali: "Wir denken an eine Session, die den Sport einfach besser macht."
Da für Ende April in Aserbaidschan das erste von sechs Sprintrennen des Jahres vorgesehen ist, wäre es der perfekte Zeitpunkt für die Neuerung.
Nach nur einem Training am Freitag soll dann direkt danach die Qualifikation für die Startaufstellung im Grand Prix am Sonntag folgen, der Samstag würde ganz dem Sprint gehören. Erst die Quali, dann das Mini-Rennen auf dem engen Stadtkurs. Das würde für die Fans deutlich mehr Spannung bringen als Trainings ohne sportlichen Wert.
Formel-1-Entertainment in Las Vegas
Im Millionen-Geschäft Formel 1 ist das Entertainment längst in den Mittelpunkt gerückt. Den Höhepunkt wird diese Entwicklung im November erleben, wenn es unter den funkelnden Lichtern auf dem legendären Strip von Las Vegas erstmals um einen Grand-Prix-Sieg geht.