Elite-Wettkampf startet 2026 WM 2.0 - Leichtathletik-Weltverband lockt mit Stars, Geld und Show
In der Leichtathetik wird es ab 2026 ein neues Top-Meeting geben, bei dem die Besten um viel Geld laufen, springen und werfen. Der passende Name des Ganzen: Ultimate Championships.
In der Leichtathletik klingelt bald ganz gehörig die Kasse - und das hat anders als in vielen anderen Sportarten nichts mit der Sport-Offensive Saudi-Arabiens zu tun, sondern damit, dass sich die Verantwortlichen das Ziel gesetzt haben, ihren Sport aus eigener Kraft aufzupäppeln. Die Vision des Leichtathletik-Weltverbands World Athletics: ein Kurzzeit-Meeting nur mit den besten Athleten und Athletinnen der Welt, die einen großen Batzen Geld gewinnen können.
10 Millionen Dollar im Topf
Ab 2026 sollen in jedem Nicht-WM-Jahr (findet alle zwei Jahre statt) die Ultimate Championships stattfinden und die Superlativ-Veranstaltung der Leichtathletik werden. Zehn Millionen US-Dollar beträgt das Preisgeld bei der ersten Ausgabe, alle Teilnehmer erhalten ein Antrittsgeld, 150.000 Euro kassieren die jeweiligen Sieger. Nur acht bis 16 Sportler und Sportlerinnen qualifizieren sich jeweils, an drei Tagen (11. bis 13. September) wird es in nicht mal dreistündigen Sessions Schlag auf Schlag gehen.
Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes
"Die World Athletics Ultimate Championships werden den Fans viel Action und Spannung bieten, neue Maßstäbe für Leichtathletik-Veranstaltungen setzen", sagte WA-Präsident Sebastian Coe. "Die Leichtathletik wird jedes Jahr eine große Weltmeisterschaft ausrichten und damit zum ersten Mal sicherstellen, dass die Leichtathletik jährlich einen Moment mit maximaler Zuschauerreichweite genießen kann."
28 Disziplinen in nur drei Tagen
Los geht's in Budapest, dem Ort, wo 2023 die bisher letzte WM stattgefunden hat, im nächsten Jahr steigen die Weltmeisterschaften in Tokio. Zum Vergleich: Die dauern neun Tage und für den WM-Titel gibt es "nur" 70.000 Dollar - die WM 2.0 wird also deutlich kompakter und lukrativer.
Armand Duplantis posiert neben einer Tafel mit seinem neuen Weltrekord
"Das Tempo wird wahnsinng sein", kündigte Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis an. 28 Disziplinen wird es geben, je 13 bei den Männern und Frauen, dazu zwei Mixed-Staffeln. Im Programm fehlen die Mehrkämpfe und Läufe über 3000 Meter, 3000 Meter Hindernis und 10000 Meter. Es wird auch auch kein Kugelstoßen und Diskuswurf geben, einen Dreisprung-Wettbewerb gibt es nur bei den Frauen, den Hammerwurf nur bei den Männern.
Superstars Lyles und Richardson in einem Team
Komplett neu ist die 4x100-Meter-Mixed-Staffel, die in Budapest ihre Premiere feiern wird und einer der großen Höhepunkte werden soll. Denn das ewige Sprintduell zwischen den USA und Jamaika wird um eine Nuance erweitert, weil nun die besten Sprinterinnen und Sprinter gemeinsam um den 100-Meter-Thron kämpfen. Wird es der große US-Triumphzug von Noah Lyles und Sha'Carri Richardson, den Superstars des Sports?
Im WM-Stadion von 2023 in Budapest werden die ersten Ultimate Championships stattfinden.
"Indem wir uns auf Innovationen einlassen und uns von traditionellen Modellen lösen, wollen wir ein breiteres Publikum erreichen, insbesondere jüngere Fans, und den gesamten Sport aufwerten", sagte Coe. "Wir möchten, dass wir uns zu einem großen Teil darauf konzentrieren, ein neues Publikum anzulocken, besonders jenes, das große Meisterschaften und große Events reizen - wie der Super Bowl, das Masters, Wimbledon, das Champions-League-Finale."
Lyles ist wie alle Olympiasieger für das Leichtathletik-Elite-Event qualifiziert, auch die Weltmeister im nächsten Jahr in Tokio werden ein Ticket erhalten, zudem die Gewinner der Diamond League im Jahr 2026. Den Rest des Feldes bestimmt das Qualifikationssystem der Weltrangliste. Es gibt dabei keine Einschränkungen, wie viele Teilnehmer aus einem Land kommen - theoretisch könnte eine Disziplin nur von Athleten oder Athletinnen einer Nation bestritten werden.
Dreifach-Olympiasiegerin Thomas: "Veranstaltung wird unglaublich"
"Diese neue Veranstaltung wird unglaublich und den besten Athleten die Möglichkeit geben, in einem nicht-olympischen oder WM-Jahr an einer großen Meisterschaft teilzunehmen. Es ist großartig, eine Veranstaltung zu haben, die uns den Schwerpunkt auf die Meisterschaft legt, ich kann es kaum erwarten, 2026 um Gold zu kämpfen", sagte 200-Meter- und Staffel-Olympiasiegerin Gabby Thomas.
Sprinterin Gabby Thomas aus den USA
Und World-Athletics-Präsident Coe versprach: "Diese neue globale Veranstaltung wird für unseren Sport und unsere Athleten ein Gamechanger. Wir möchten unseren Fans Leichtathletik bieten, wie sie sie noch nie zuvor gesehen haben - mit den besten Athleten unseres Sports, die in einem leidenschaftlichen, hochdynamischen Sportfestival mit Ton, Licht und Innovation gegeneinander antreten." Der Leichtathletik-Weltverband lockt mit Stars, Geld und Show.